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Deutscher Demografie Preis 2024

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Demografie ist ein abstrakter, allzu häufig negativ konnotierter Begriff. Der Deutsche Demografie Preis macht es sich zur Aufgabe, die Dynamik gesellschaftlicher Veränderungen als Chance darzustellen. Dabei werden ganz konkrete Themenfelder gesehen, die Potenzial und Entwicklungsmöglichkeiten bieten. Sie sind die Kategorien, in denen man sich für den Deutschen Demografie Preis bewerben könnt.

Zusätzlich wird ein besonders überraschendes, innovatives Projekt mit dem Sonderpreis NextPractice ausgezeichnet.

Hier finden Sie das Bewerbungsformular.

Bewerben können sich alle Bürger*innen mit Erstwohnsitz in Deutschland sowie Vereine,

Verbände, Netzwerkinitiativen, kommunale Gebietskörperschaften, Verwaltungen, Unternehmen
und sonstige Initiativen, unabhängig von ihrer Rechtsform mit Sitz oder Tätigkeitsschwerpunkt in
Deutschland, wenn

    • der Wirkungskreis des Demografieprojekts hauptsächlich in Deutschland liegt
      und
    • das Projekt erfolgreich etabliert (d.h. bereits begonnen und noch aktiv betrieben) ist oder in den vergangenen vier Jahren (bis zum 15. Januar 2020) begonnen und abgeschlossen wurde.
  • Initiator*innen und Partner*innen des Deutschen Demografie Preises und deren Mitarbeiter*innen dürfen in der von ihnen gesponserten Kategorie nicht einreichen.
  • Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Die Einreichungsphase beginnt am 15. Januar 2024 und endet am 15. März 2024. Auf Basis der eingereichten Unterlagen findet anhand eines feststehenden und einheitlichen Kriterienkatalogs eine Vorauswahl statt. Dabei bewerten wir folgende Faktoren:

  • Demografiebezug
  • Zielsetzung
  • Herausforderungen
  • Wirksamkeit
  • Ressourcen
  • Übertragbarkeit
  • Innovationsgrad

Wird Ihr Projekt im Rahmen dieser Vorauswahl für den Deutschen Demografie Preis nominiert, solle es der Jury und dem teilnehmenden Fachpublikum bei der digitalen Unconference am 15. Mai 2024 vorgestellt werden.

Die Preisträger*innen werden bei der festlichen Preisverleihung am 13. Juni 2024 in Berlin bekanntgegeben.

Alle Einreicher*innen stimmen der Veröffentlichung ihres Projekts zu.


Alle weiteren Informationen finden Sie hier.





Stärkung von Demokratie und Zusammenhalt

Weil und Kurku starten Wettbewerb zum Niedersächsischen Integrationspreis 2024


Der Niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil und der Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Deniz Kurku, starten am Dienstag, 30.01.2024, gemeinsam den Wettbewerb um den Niedersächsischen Integrationspreis 2024.

Es werden vier Preise zu jeweils 6.000 Euro vergeben. Zusätzlich verleihen das Bündnis „Niedersachsen packt an“ und erstmals auch der LandesSportBund Niedersachsen jeweils einen Sonderpreis in Höhe von 6.000 Euro. Der Wettbewerb steht in diesem Jahr – in dem das Grundgesetz 75 Jahre alt wird – unter dem Motto „Stärkung von Demokratie und Zusammenhalt“.

Die Integration zugewanderter und geflüchteter Menschen ist eine wesentliche Voraussetzung für ein friedvolles Zusammenleben in unserer pluralistischen Demokratie. Mit anderen Worten: Integration und Demokratie sind zwei Seiten derselben Medaille. Dies zeigt sich vor allem dort, wo sich Schutzsuchende in die Gestaltung demokratischer Strukturen und Teilhabeprozesse einbringen und sich für den Zusammenhalt der Gesellschaft aktiv einsetzen. Geflüchtete prägen auf diese Weise die demokratische Kultur mit und werden zunehmend ein Teil von ihr.

Mit dem Integrationspreis 2024 sollen daher demokratiefördernde Projekte von Initiativen, Institutionen, Vereinen, Stiftungen, Kindergärten, Schulen etc. prämiert werden, die die politisch-gesellschaftliche Teilhabe geflüchteter Menschen in Niedersachsen auf verschiedene Weise fördern und gestalten. Dies kann sowohl haupt- als auch ehrenamtliches Engagement umfassen. Ein besonderes Augenmerk soll dabei auf Projekte gelegt werden, die haupt- und eigenverantwortlich von geflüchteten Menschen selbst initiiert worden sind.

Es ist der Niedersächsischen Landesregierung ein wichtiges politisches Anliegen, die vielfältigen Potentiale von Menschen mit Migrationshintergrund zu fördern. Ziel ist es, gute Projekte und Ansätze öffentlich zu machen und gleichzeitig dazu zu ermuntern, derartigen Beispielen zu folgen und neue Ideen zu entwickeln.

Bewerbungen oder Vorschläge zu Bewerbungen sind bitte per E-Mail an integrationspreis@stk.niedersachsen.de zu richten.

Das Formular „Bewerbung zum Niedersächsischen Integrationspreis 2024“ finden Sie hier.

Bei Fragen zur Bewerbung melden Sie sich gerne telefonisch unter 0511 120 6818. Bewerbungsschluss ist Dienstag, der 27.02.2024.

Hintergrund zur Vergabe des Niedersächsischen Integrationspreises
Aus den Bewerbungen und Vorschlägen wählt eine unabhängige, namhaft besetzte Jury unter dem Vorsitz von Deniz Kurku die Preisträgerinnen und Preisträger aus, die voraussichtlich in einem Festakt im Herbst 2024 ausgezeichnet werden.


Infos zu den Integrationspreisen der vergangenen Jahre finden Sie hier.

Neustart im Team (NesT): Das staatlich-gesellschaftliche Aufnahmeprogramm für besonders schutzbedürftige Flüchtlinge

Am 20. und 21.06.023 fanden auf Einladung des Bündnisses zwei Online-Infoveranstaltungen zum NesT-Aufnahmeprogramm für besonders schutzbedürftige Flüchtlinge statt.
Interessierte Ehrenamtliche bekamen dadurch die Möglichkeit, sich über das Programm zu informieren, Fragen zu stellen und mit Mitarbeiter:innen der Zivilgesellschaftlichen Kontaktstelle von NesT, des Bundesinnenministeriums und des Arbeitsstabes der Integrationsbeauftragten des Bundes in einen aktiven Austausch zu treten
Darüber hinaus berichteten zwei ehrenamtliche Mentor:innen, die bereits im NesT-Programm aktiv sind, eindrucksvoll von ihren persönlichen Erfahrungen.

Das Besondere am NesT-Programm ist, dass die Aufnahmen geflüchteter Menschen nur erfolgen, wenn sich für die Bereuung der Flüchtlinge in Deutschland ehrenamtliche Mentor:innen finden. Diese betreuen die Geflüchteten nicht nur ideell, sondern unterstützen auch materiell durch die Bereitstellung und Finanzierung einer angemessenen Unterkunft im ersten Jahr nach der Ankunft.

Das Programm wurde zum 1. Januar 2023 als reguläres Aufnahmeprogramm des Bundes verstetigt und wird operativ umgesetzt durch das BAMF. Die Auswahl der Personen für NesT und deren Aufnahme erfolgen unter den Voraussetzungen des Resettlements durch UNHCR.


Weitere Informationen zum Programm und zum Ablauf der Aufnahme lesen Sie hier.


Falls Sie Interesse an weiterführenden Informationen zu NesT haben, können Sie sich gerne an das Bündnis NIEDERSACHSEN PACKT AN wenden: buendnisstk@niedersachsen.de

Wir stellen den Kontakt zur Zivilgesellschaftlichen Kontaktstelle gerne her.

Alternativ steht Ihnen die zivilgesellschaftliche Kontaktstelle auch gern zur Verfügung unter zks@neustartimteam.de und telefonisch unter 02304 7554545.

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ESF Plus-Programm "Integration durch Bildung" (IntBi)

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Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) stärkt mit dem neuen ESF Plus-Programm "Integration durch Bildung" (IntBi) die Bildungschancen von Menschen mit Migrationsgeschichte in Deutschland, insbesondere von speziellen Zielgruppen wie Mädchen und Frauen. Durch eine praxisorientierte Forschung in Zusammenarbeit mit der Bildungspraxis sollen Zugangsbarrieren abgebaut und Empowerment ermöglicht werden.

Im Rahmen des IntBi-Programms werden Forschungs-Praxis-Tandems gefördert, die Erkenntnisse für ein diversitätssensibles Bildungssystem generieren und insbesondere für Mädchen und Frauen mit Migrationsgeschichte wirksam werden.
Es setzt sich aus zwei praxisorientierten Forschungsförderinitiativen und einem begleitenden Metavorhaben zusammen. Die erste Initiative konzentriert sich auf Bildungsangebote und Empowerment für Mädchen und Frauen mit Migrationsgeschichte, während die zweite Initiative darauf abzielt, das diversitätssensible Handlungswissen im Bildungssystem zu stärken. Das Metavorhaben bringt die Ergebnisse des Programms in den wissenschaftlichen, praktischen und gesellschaftspolitischen Diskurs zur Integration durch Bildung ein.

Die Finanzierung des Programms erfolgt durch Mittel des Europäischen Sozialfonds (ESF Plus) und nationale öffentliche Mittel des Bundes. Die Förderung ist auf einen Zeitraum von drei Jahren begrenzt. Finanzielle Unterstützung kann für Projektpersonal, Auftragsvergabe (z. B. für Veranstaltungen, Dolmetsch- und Übersetzungsdienste, Druck von Praxis-Materialien), Open-Access-Veröffentlichungen und Wissenschaftskommunikation sowie projektbezogene Inlandsreisen gewährt werden.

Antragsberechtigt sind staatliche und staatlich anerkannte Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, private Forschungseinrichtungen, pädagogische Einrichtungen und deren Träger, Stiftungen, Migrantinnen- und Migrantenorganisationen, Beratungsstellen, kommunale oder regionale Bildungsverwaltungen sowie andere Organisationen, die in der pädagogischen Arbeit mit Menschen mit Migrationsgeschichte tätig sind. Eine Tandemkonstellation aus Wissenschaft und Praxis ist erforderlich, und Praxisorganisationen werden ausschließlich im Verbund mit der Wissenschaft gefördert.


Das Antragsverfahren erfolgt in zwei Stufen und umfasst eine externe Begutachtung:

  1. Einreichung von Projektskizzen bis zum 27. August 2023
  2. Aufforderung zur Einreichung eines förmlichen Förderantrags für positiv bewertete Projektskizzen (voraussichtlich im 4. Quartal 2023)


Der Projektstart ist für den 1. Mai 2024 oder 1. Juni 2024 vorgesehen.


Um über die Förderziele, -inhalte und -modalitäten des Programms zu informieren, wird eine virtuelle Infoveranstaltung abgehalten.

Diese findet am 1. Juni 2023 von 14:00 bis 17:00 Uhr statt.
Die Anmeldung ist über die Programmhomepage möglich.


Neustart im Team (NesT): Gemeinsam Flüchtlinge aufnehmen und begleiten

Alle können anpacken!


Neustart im Team ist ein humanitäres Aufnahmeprogramm, durch das besonders schutzbedürftige Flüchtlinge die Chance auf ein Leben in Sicherheit in Deutschland erhalten. Im Rahmen des Programms schlägt der UNHCR Flüchtlinge vor, deren Leben, Freiheit, Sicherheit, Gesundheit und Rechte auch in ihrem Erstzufluchtsstaat gefährdet sind. Die deutschen Behörden organisieren dann die Auswahl und Aufnahme.

Kernstück von NesT ist die Mentoring-Gruppe, die die Flüchtlinge dabei unterstützt, in Deutschland eine neue Heimat zu finden. Damit die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt wird, bilden immer mindestens vier Personen eine Gruppe. Die ehrenamtlich engagierten Mentorinnen und Mentoren unterstützen die Flüchtlinge in der Anfangszeit finanziell und praktisch.

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„Wer Mentor:in werden möchte, sollte ein Herz für andere Menschen haben.“ (Hoda I., Mentorin)

Die Mentorinnen und Mentoren organisieren in ihrer Region eine Wohnung für die Flüchtlinge und finanzieren die Nettokaltmiete für ein Jahr. Diese räumliche Nähe ermöglicht eine intensive Begleitung von Anfang an. Zudem unterstützen die Mentorinnen und Mentoren die Flüchtlinge beim Ankommen und Einleben, indem sie beispielsweise bei Behördengängen begleiten, Kontakte zu Schule, Aus- und Weiterbildung herstellen und Begegnungen mit der örtlichen Gemeinschaft in die Wege leiten.

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„Warum es sich lohnt, im Projekt mitzuarbeiten? Neben der persönlichen Bereicherung durch den Kontakt mit anderen Menschen, denke ich, ist es vor allem die Aussicht, dass die Familie hier eine Zukunft hat und Hoffnung für ihr Leben.“ (Inge Z., Mentorin)

Bislang haben sich bundesweit insgesamt 34 Gruppen zusammengefunden. Durch ihr Engagement konnten 152 Flüchtlingen eine neue Heimat finden.

Mitmachen können alle: Privatpersonen, Institutionen und Vereine. Das Gute daran ist, dass sich jedes Gruppenmitglied entsprechend seiner Fähigkeiten und Möglichkeiten einbringen kann.

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„Uns geht es so gut. Warum sollten wir nicht etwas zurückgeben?“ (Angela K., Mentorin)

Das Programm wird vom Bundesministerium des Innern und für Heimat, der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration und der Beauftragten der Bundesregierung für Antirassismus sowie dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge verantwortet. Sie arbeiten dabei eng mit der Zivilgesellschaftlichen Kontaktstelle (ZKS) und weiteren zivilgesellschaftlichen Akteuren sowie dem UNHCR zusammen.

Interessierte können sich jederzeit an die ZKS für Neustart im Team wenden. Die ZKS wird getragen vom Deutschen Caritasverband, dem Deutschen Roten Kreuz und der Evangelischen Kirche von Westfalen.

zks@neustartimteam.de

02304 755-4545

www.neustartimteam.de 

https://www.youtube.com/@nest-neustartimteam9559

Handreichung zur erfolgreichen Ausbildung von Auszubildenden mit Fluchterfahrung

Die Anzahl der nach Deutschland geflüchteten und zugewanderten Menschen stieg im Jahr 2015 rasant an. Kriege und Krisen tun heute ihr Übriges dazu. Viele der Schutzsuchenden wollen zurück in ihre Heimat. Doch etliche Menschen würden auch gern in Deutschland bleiben und sind auf der Suche nach Arbeit. Angesichts des oftmals beklagten Fachkräftemangels liegt hierin eine große Chance sowohl für die Geflüchteten, als auch für die Unternehmen, die neue Arbeitskräfte gewinnen und ausbilden möchten. Als Unterstützung für Betriebe und Institutionen haben Prof.in Dr.in Margit Stein und Kirsten Rusert von der Universität Vechta nun eine „Handreichung zur erfolgreichen Ausbildung von Auszubildenden mit Fluchterfahrung“ herausgegeben. Gefördert wurde das Vorhaben vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) sowie dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).


Die Handreichung lesen Sie hier.


„Der demografische Wandel, die voranschreitende Digitalisierung und der Transformationsprozess zu einer sozial-ökologischen Marktwirtschaft stellen unsere Gesellschaft vor große Herausforderungen“, schreibt Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär beim BMWK, im Vorwort der Handreichung. „Dafür braucht es jetzt und zukünftig viele gut ausgebildete Menschen, die diese Prozesse mit ihrem Wissen und Können umsetzen.“ Bereits heute würden sich bundesweite Fachkräfteengpässe zeigen – vor allem in Berufen, die im dualen Ausbildungssystem erlernt werden, beispielsweise in Berufen des Handwerks, im Bau und im Pflege- bzw. Gesundheitsbereich. „Trotz guter Entwicklungs- und Karrierechancen sind die Ausbildungszahlen seit Jahren rückläufig – für Betriebe war es nie so schwierig Ausbildungsplätze erfolgreich zu besetzen“, so Kellner. „Damit Ausbildung gelingt, ist aber nicht nur Fachwissen gefragt. Soziale Kompetenzen spielen eine immer größere Rolle. Heterogene Gesellschaften in den Betrieben, sei es durch Geflüchtete oder Zugewanderte, erfordern ein hohes Maß an gegenseitigem kulturellem Verständnis, Respekt und Toleranz und sind essentiell für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.“ Dabei sei eine strukturelle Benachteiligung von Jugendlichen beim Zugang zur dualen Berufsausbildung festzustellen, fasst Prof.in Dr.in Margit Stein zusammen. „Das Ziel der Handreichung ist, Betriebe für die Einstellung von Geflüchteten zu gewinnen. Sie ist aus den Forschungsergebnissen der Projekte „Soziales Kompetenztraining für Auszubildende und Mediationstraining für Ausbilder*innen“ (SKM) und „Inklusion durch soziale Kompetenzen von Schüler*innen für den Start ins Berufsleben“ (ISK) im Service-Learning mit Studierenden und Auszubildenden sowie mit Kooperationspartner*innen aus der Region, wie dem Landkreis Vechta, entstanden. Zusätzlich haben andere Projekte der Förderlinie und kooperierende Forscher*innen Praxistipps beigetragen“, sagt die Universitätsprofessorin für Allgemeine Pädagogik.

„Die in der Studie – welche der Handreichung zugrunde liegt – begleiteten Geflüchteten verbindet ein gemeinsames Merkmal: Die Flucht“, führt Kirsten Rusert, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich, aus. Sie hätten unterschiedliche soziale Hintergründe, eine unterschiedliche Herkunft und hätten sich aus den unterschiedlichsten Gründen zur Flucht entschieden. „In den Ausführungen versuchen wir Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten, ohne die Heterogenität und Individualität der betroffenen Menschen außer Acht zu lassen“, sagt Rusert.

Die vorliegende Handreichung entstand in der praktischen Arbeit mit den Geflüchteten und ihren Ausbilder*innen und greift direkt auf, was diese berichteten. Das Projektteam hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Auszubildenden selbst eine Stimme zu geben. Dazu wurden sie ein Semester lang von Studierenden als Mentor*innen begleitet. Innerhalb des Mentorings wurden im Einverständnis mit den Auszubildenden Interviews durchgeführt, unter anderem zu den Erfahrungen der Geflüchteten mit der Ausbildung. Insgesamt sind 33 Interviews und Dokumentationen entstanden. Der vertrauensvolle Kontakt auf Augenhöhe zwischen den Auszubildenden und den etwa gleichaltrigen Studierenden ermöglichte Einblicke in das Leben der Auszubildenden mit ihren Sorgen, Wünschen und Träumen. Die Treffen wurden außerhalb von Schule und Betrieb in der Freizeit organisiert. Dabei fühlten die Auszubildenden sich durch das Angebot wertgeschätzt, vor allem wurde der Kontakt zu etwa gleichaltrigen Einheimischen positiv hervorgehoben. Überrascht war das Projektteam, dass sie als etwas Besonderes erwähnten, selbst den Bedarf an ihre Mentor*innen formulieren zu dürfen und nach ihren Wünschen für die Begleitung gefragt zu werden. Auch interessierte Ausbildungsbetriebe haben am Projekt mitgewirkt, ihre eigene Praxis reflektiert, diskutiert und Best-Practice-Beispiele zur Integration und Förderung von Auszubildenden mit Fluchterfahrung vorgestellt. Aus zahlreichen Gesprächen konnte im Projekt ein ganzheitlicher Einblick in die Ausbildungspraxis zur beruflichen Inklusion von Geflüchteten in engagierten Betrieben gewonnen werden. Die Einblicke sind nicht auf die Interviews beschränkt, sondern umfassen zusätzlich Dokumentationen des Mentorings und zahlreiche Gespräche mit Personen aus der Praxis.

„Wir möchten dazu beitragen, eine bestmögliche Chancennutzung durch möglichst individuelle Lernwege zu öffnen. Patentrezepte, die immer greifen und passen, können somit aber – leider – nicht weitergegeben werden“, sagt Rusert. Vielmehr sei die Handreichung als Unterstützung und Anregung zu verstehen, wenn Ausbildende Geflüchtete beschäftigen oder beabsichtigen, dies zukünftig zu tun. „Dabei ist uns wichtig, dass Geflüchtete aber nicht nur in Engpassberufen eine Chance erhalten – dass also beispielsweise viele Frauen zunächst in die Pflege gedrängt werden – sondern einen Beruf nach ihren Interessen wählen können. Wir hoffen, durch die von uns geschilderten Erfahrungen der im Projekt befragten Unternehmen und Auszubildenden sowie durch die sorgfältig zusammengetragenen Informationen dazu beizutragen, dass Ausbildende für die Unternehmen und die Betriebe passende Maßnahmen und Angebote zusammenstellen können“, sagt Rusert.


Studie zur Lebenssituation und den Zukunftsplänen der Geflüchteten aus der Ukraine

Mehr als eine Million Menschen sind aus der Ukraine nach Deutschland geflohen. Doch wie geht es ihnen inzwischen? Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat zwischen August und Oktober 2022 – gemeinsam mit dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung, dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und dem Sozioökonomischen Panel – über elftausend von ihnen zu ihrer Lebenssituation in Deutschland befragt. Nunmehr haben die beteiligten Institute die Langfassung einer Gemeinschaftsstudie vorgelegt, in der die Ergebnisse der Befragung im Detail präsentiert werden.


Lesen Sie hier die die wichtigsten Ergebnisse:


Fluchtmotive und der Weg nach Deutschland

  • Nahezu alle nach Deutschland geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer gaben an, die Ukraine wegen des Krieges verlassen zu haben (96 %).
  • Die meisten ukrainischen Geflüchteten kommen aus den stark vom Krieg betroffenen Regionen aus dem Norden, Osten und Süden des Landes einschließlich der Hauptstadt Kiew.
  • Der wichtigste Grund, nach Deutschland zu ziehen, war für die meisten ukrainischen Geflüchteten, dass bereits andere Ukrainerinnen und Ukrainer, Familienangehörige oder Freunde und Bekannte in Deutschland leben (60 %).
  • 80 Prozent der ukrainischen Geflüchteten sind gemeinsam mit Kindern (60 % mit eigenen Kindern) oder anderen Familienangehörigen nach Deutschland eingereist.
Demografische und sozialstrukturelle Merkmale
  • Insbesondere jüngere Frauen sowie Mütter mit Kindern und Jugendlichen suchen Schutz in Deutschland. Unter den 20- bis 70-jährigen Geflüchteten sind 80 Prozent Frauen. Männer verlassen die Ukraine signifikant häufiger, wenn sie verheiratet sind.
  • Gemessen am Bildungsniveau in der Ukraine sind die ukrainischen Geflüchteten in Deutschland eine selektive Gruppe. Allein 72 Prozent der Geflüchteten besitzen einen tertiären, meist akademischen Bildungsabschluss.
  • Überproportional häufig sind Personen geflohen, die vor der Flucht Berufe mit höheren Anforderungen und größerem Verantwortungsbereich ausgeübt hatten.
Ankunft und Verbleib
  • Drei Viertel der ukrainischen Geflüchteten fühlten sich bei ihrer Ankunft in Deutschland willkommen.
  • 76 Prozent der ukrainischen Geflüchteten, welche in Einwohnermeldeämtern gemeldet waren, verfügen zum Befragungszeitpunkt bereits über eine Aufenthaltsgewährung nach §24 Aufenthaltsgesetz, weitere 18 Prozent über eine Fiktionsbescheinigung.
  • Die Mehrheit der ukrainischen Geflüchteten (74 %) ist direkt nach der Ankunft in private Wohnungen gezogen, mehr als die Hälfte bewohnt diese allein oder mit ebenfalls geflüchteten Familienangehörigen.
  • Knapp die Hälfte der ukrainischen Geflüchteten möchte für einen begrenzten Zeitraum in Deutschland bleiben, die Mehrheit davon bis Kriegsende. 26 Prozent sehen langfristig ihre Zukunft in Deutschland und möchten für immer bleiben. 27 Prozent wissen noch nicht, ob und wie lange sie in Deutschland bleiben wollen.
  • Neun von zehn ukrainischen Geflüchteten haben einen Beratungs- oder Unterstützungsbedarf in mindestens einem Lebensbereich. Übergreifend zeigen sich hohe Bedarfe beim Lernen der deutschen Sprache (48 %), bei der Suche nach Arbeit (38 Prozent), im Bereich der medizinischen Versorgung (33 %), der Wohnungssuche (31 Prozent) und der Anerkennung von Abschlüssen (31 %).
Deutschkenntnisse und Sprachkursbesuch

  • Nur wenige ukrainische Geflüchtete verfügen über gute deutsche Sprachkenntnisse. Lediglich 4 Prozent schätzen ihre Deutschkenntnisse als gut, weitere 14 Prozent als mittel und 83 Prozent als schlecht ein.
  • Bessere Deutschkenntnisse liegen insbesondere dann vor, wenn sie bereits erwerbstätig oder jünger sind, langfristig in Deutschland bleiben möchten, bereits einen Deutschkurs besuchen und über eine höhere Bildung verfügen.
  • Ein Sprachkurs wird vielfach bereits kurz nach der Ankunft besucht. Nach zwei Monaten besuchten 9 Prozent, nach vier Monaten 32 Prozent und nach sechs Monaten 49 Prozent einen Deutschkurs.
Der Weg in den deutschen Arbeitsmarkt

  • 17 Prozent der Geflüchteten im erwerbsfähigen Alter sind zum Befragungszeitpunkt erwerbstätig. Davon üben 80 Prozent eine Fachkraft-, Spezialisten- oder Expertentätigkeit aus.
  • Unter den noch nicht erwerbstätigen ukrainischen Geflüchteten will ein hoher Anteil (knapp 80 %) eine Erwerbstätigkeit in Deutschland aufnehmen.
  • Höhere Bildungsabschlüsse, gute Sprachkenntnisse und frühere Erwerbstätigkeit im Heimatland stehen in einem positiven Zusammenhang mit der Wahrscheinlichkeit, erwerbstätig zu sein, und mit einem höheren beruflichen Status.
  • Geflüchtete Männer sind häufiger erwerbstätig als geflüchtete Frauen. Frauen mit Kindern sind eher erwerbstätig, wenn Kinderbetreuungsmöglichkeiten vorhanden sind.
Familiäre Situation

  • Knapp die Hälfte (47 %) der ukrainischen Geflüchteten sind mit minderjährigen Kindern nach Deutschland gekommen (Frauen: 48 %, Männer: 44 %).
  • Mehr als jede zehnte ukrainische Familie mit minderjährigen Kindern in Deutschland hat noch mindestens ein weiteres Kind außerhalb Deutschlands.
  • Bei rund 60 Prozent der geflüchteten Frauen mit Partner hält sich dieser in der Ukraine oder einem anderen Land auf.
  • Die Absicht, noch im Ausland lebende Kinder oder Partner nachzuholen, ist besonders hoch bei einer dauerhaften Bleibeabsicht in Deutschland und wenn die Eltern noch jünger sind.
Geflüchtete Kinder und Jugendliche

  • Kinder und Jugendliche aus der Ukraine besuchen bereits sehr häufig deutsche Schulen.
  • Die Teilnahme am Online-Unterricht ukrainischer Schulen erfolgt in der Regel zusätzlich zum Besuch deutscher Schulen und ist auch von der Bleibeabsicht der Eltern abhängig.
  • Ein Besuch von Kindertageseinrichtungen findet bereits häufig statt – insbesondere bei Kindern zwischen drei und sechs Jahren und wenn die Mütter erwerbstätig sind oder an einem Sprachkurs teilnehmen.
  • Das psychische Wohlbefinden der Kinder und Jugendlichen aus der Ukraine ist im Vergleich zu anderen Gleichaltrigen in Deutschland geringer.
Soziale Integration

  • Die Hälfte der ukrainischen Geflüchteten verbringt häufig Zeit mit Menschen aus der Ukraine, die keine Familienangehörigen sind. Nur 9 Prozent verbringen nie Zeit mit anderen Menschen aus der Ukraine.
  • Fast die Hälfte (44 %) der ukrainischen Geflüchteten verbringt bereits häufig Zeit mit Deutschen. Gute Deutschkenntnisse und die Teilnahme am Arbeitsmarkt scheinen dies deutlich zu begünstigen. Auch verbringen Geflüchtete häufiger Zeit mit Deutschen, wenn sie auf Dauer hier bleiben möchten.
  • Ein Viertel (26 %) der ukrainischen Geflüchteten fühlt sich einsam und somit weniger sozial eingebettet als gewünscht. Dies trifft insbesondere bei älteren und alleinstehenden Geflüchteten zu sowie auf Menschen, deren Partner im Ausland lebt.
Gesundheit

  • Ukrainische Geflüchtete fühlen sich weitgehend gesund.
  • 69 Prozent der ukrainischen Geflüchteten machen sich große Sorgen um zurückgebliebene Familienmitglieder.
  • Die allgemeine Lebenszufriedenheit der Geflüchteten ist vergleichsweise gering und hängt ab vom Willkommensgefühl, den Bleibeabsichten, der Art der Unterbringung und der familiären Situation.
Fazit

  • Die Ergebnisse der IAB-BiB/FReDA-BAMF-SOEP Befragung zeichnen ein differenziertes Bild der seit Kriegsbeginn nach Deutschland geflüchteten Ukrainern und Ukrainerinnen.
  • Auf der einen Seite führen die relativ günstigen Rahmenbedingungen für Flucht, Ankommen und Integration zu ersten positiven Entwicklungen u.a. bei der Wohnsituation, Sprachkursteilnahmen, Arbeitsmarktpartizipation und der Betreuungssituation der Kinder.
  • Auf der anderen Seite zeigen sich Bereiche mit weiterhin hohen Herausforderungen – so die weitere Verbesserung der Sprachkompetenzen, der Transfer von Bildungsqualifikationen und Erwerbstätigkeit in qualifikationsadäquaten Beschäftigungsverhältnissen, die soziale Einbettung und das Wohlbefinden insbesondere bei den Kindern sowie die Problematik getrennter Familien.

Integration im ländlichen Raum und Stadtquartier

Weil und Kurku starten Wettbewerb zum Niedersächsischen Integrationspreis 2023


Der Niedersächsische Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Deniz Kurku, startet gemeinsam mit Ministerpräsident Stephan Weil den Wettbewerb um den Niedersächsischen Integrationspreis 2023.

Es werden vier Preise zu jeweils 6.000 Euro vergeben. Zusätzlich vergibt das Bündnis „Niedersachsen packt an“ einen Sonderpreis in Höhe von 6.000 Euro. Die Verleihung des Integrationspreises erfolgt bereits zum vierzehnten Mal. Der Sonderpreis wird zum achten Mal verliehen.

Das Motto in diesem Jahr lautet: „Integration im ländlichen Raum und Stadtquartier“.

Der Wettbewerb richtet sich an Vereine, Verbände, Institutionen, Initiativen, Stiftungen, Kindergärten, Schulen etc. Es sollen Projekte ausgezeichnet werden, die sich durch ehren- oder hauptamtliches Engagement auf vielfältige Weise um das Zusammenleben in einem Sozialraum, wie einer dörflichen Gemeinde oder einem Stadtviertel, mit neuen Ideen für gelebte Integration einsetzen. Gesucht werden Beiträge, die zu einer gleichberechtigten interkulturellen Teilhabe am Gemeinwesen und somit zu einem guten nachbarschaftlichen Zusammenleben beitragen.

Es ist der Niedersächsischen Landesregierung ein wichtiges politisches Anliegen, die vielfältigen Potentiale von Menschen mit Migrationshintergrund zu fördern. Ziel ist es, gute Projekte und Ansätze öffentlich zu machen und gleichzeitig dazu zu ermuntern, derartigen Beispielen zu folgen und neue Ideen zu entwickeln.

Bewerbungen oder Vorschläge zu Bewerbungen sind vorzugsweise per E-Mail an integrationspreis@stk.niedersachsen.de

oder per Post an:

Niedersächsische Staatskanzlei
Referat 32
Stichwort „Niedersächsischer Integrationspreis 2023“
Planckstraße 2
30169 Hannover

zu richten.

Das Formular „Bewerbung zum Niedersächsischen Integrationspreis 2023“ finden Sie hier.

Weitere Informationen zum Wettbewerb finden Sie unter: www.niedersächsischer-integrationspreis.de und www.migrationsbeauftragter-niedersachsen.de.

Bewerbungsschluss ist Montag, der 27.02.2023. Aus den Bewerbungen und Vorschlägen wählt eine unabhängige, namhaft besetzte Jury unter dem Vorsitz von Deniz Kurku die Preisträgerinnen und Preisträger aus, die voraussichtlich in einem Festakt im Herbst 2023 ausgezeichnet werden.

Infos zu den Integrationspreisen der vergangenen Jahre finden Sie hier.

Gemeinsam stark: Sieben Jahre Bündnis NIEDERSACHSEN PACKT AN

Am 30. November 2015, also vor gut 7 Jahren, wurde das Bündnis NIEDERSACHSEN PACKT AN gegründet. Mit den Bündnispartner:innen, den in der Integrationsarbeit engagierten Menschen und allen Unterstützer:innen können wir auf sieben Jahre erfolgreicher Integrations- und Flüchtlingsarbeit in Niedersachsen zurückschauen.

Unzählige Projekte und die Arbeit der Unterstützer:innen und unserer Bündnispartner:innen prägen das Bundesland.

Vielen Dank an alle Partner:innen und Unterstützer:innen für ihr Engagement – und auf eine starke Zusammenarbeit in den nächsten Jahren!



Die multimediale Ausstellung missio-Truck auf Hannovers Trammplatz

Der neue Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe Deniz Kurku besuchte den missio-Truck "Menschen auf der Flucht"


Vom 14. - 18. November 2022 stand der missio-Truck auf Initiative des Bündnisses NIEDERSACHSEN PACKT AN auf dem Trammplatz vor dem Neuen Rathaus in Hannover.

Der missio-Truck informiert über Fluchtgründe und versucht, eine Fluchtsituation möglichst realistisch darzustellen, um insbesondere jungen Menschen ein Verständnis zu vermitteln was es bedeutet, fliehen zu müssen.

Neben über 350 Schüler:innen und ihren Lehrer:innen aus Hannover besuchte auch der neue Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe Deniz Kurku die multimediale Ausstellung.

Als 15jähriger Junge Samuel, der sein Heimatland, die DR Kongo, verlassen hat, erlebte Deniz Kurku simuliert, wie es sich anfühlen muss, auf der Flucht zu sein.

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Buntes Sommerfest der vielfältigen Begegnungen des Hemminger Netzwerks für Flüchtlinge

Mit dem Gewinn aus unserem Erfolgsgeschichten-Wettbewerb 2020 bereicherte der Mitmachzirkus Moskito das Sommerfest des SC Hemmingen-Westerfeld


Bei unserem Erfolgsgeschichten-Wettbewerb 2020 wurde das Hemminger Netzwerk für Flüchtlinge mit seinem Projekt Deutschvermittler aus Hemmingen, das ein sehr niedrigschwelliges, praxisnahes und breit angelegtes Angebot der Erstorientierung für Geflüchtete bietet, mit dem ersten Platz in der Kategorie "Sprache" ausgezeichnet.

Mit dem vor fast zwei Jahren gewonnenen Preisgeld konnte das Netzwerk nun den Auftritt des Mitmachzirkus Moskito bei seinem gemeinsamen Sommerfest mit dem Sportverein SC Hemmingen-Westerfeld am 09. Juli 2022 ermöglichen.

Die rund 600 Besucher:innen des Festes hatten gleich zweimal Gelegenheit, sich im Zirkuszelt mit einer Show aus Akrobatik, Jonglage, Komik und Zauberei unterhalten zu lassen. Besonders die Kinder hatten eine Menge Spaß. Sie jonglierten, balancierten, zauberten und kletterten selbst unter die Zirkuskuppel.

Mit diesem Sommerfest konnten vielfältige Begegnungen zwischen Jung und Alt, Menschen mit und ohne Handycap, gleich welchen Geschlechts und unterschiedlichster Herkunft geschaffen werden.


Sie kennen auch eine Erfolgsgeschichte oder sind selbst ein gutes Beispiel gelungener Integration? Zeigen Sie uns Ihren Verein, Ihr Projekt, wie der Alltag aussieht oder was sie schon erreicht haben.

Schicken Sie uns noch bis zum 30.09.2022 ein kurzes Video und werden Sie/Ihr Verein/Ihre Initiative die Erfolgsgeschichte 2.0. Mitmachen lohnt sich, denn die drei besten Geschichten werden mit je 1.000 € prämiert.


Alle weiteren Informationen finden Sie hier:

ERFOLGSGESCHICHTEN AUS NIEDERSACHSEN

Wir suchen wieder die schönsten Beispiele gelungener Integration – unser Videowettbewerb geht in eine neue Runde! Wir sammeln die persönlichen Beiträge von engagierten Menschen wie dir – in Form von Videos zum Teilen und Nachmachen. Schicke uns bis zum 30.09.22 dein Video. mehr

Integration in den Alltag – Wie packen wir’s an?

Regionalkonferenz des Bündnisses „Niedersachsen packt an“ bringt rund 40 Akteurinnen und Akteure aus Vereinen, Verbänden, Verwaltung und Wirtschaft zusammen


Geflüchtete Menschen sind mit vielen Herausforderungen konfrontiert, die sich allein kaum bewältigen lassen. Alltägliche Dinge wie Einkäufe oder Behördengänge zu erledigen ist anfangs bisweilen fast unmöglich, Arbeit zu finden ist ohne Sprachkenntnisse schwer, ebenso Schulbesuche oder den Anschluss an andere Menschen zu finden. Zum Glück gibt es viele haupt- und ehrenamtliche Helfende, die sich engagieren, um dort Hilfe zu leisten, wo sie gebraucht wird.

Am Mittwoch, den 6. Juli 2022, fand in Hildesheim eine Regionalkonferenz des Bündnisses „Niedersachsen packt an“ statt, das seit 2015 als überparteiliches Aktionsbündnis von Politik und Zivilgesellschaft Helfende vernetzt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Vereinen, Verbänden, Verwaltung und Wirtschaft trafen sich erstmals nach den wiederholten pandemiebedingten Einschränkungen wieder in Präsenz. Ziel des Treffens war, auf Basis neuer Impulse den persönlichen Austausch zu intensivieren.

Landesbeauftragte Dinah Stollwerck-Bauer vom Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser (ArL Leine-Weser) eröffnete die Veranstaltung: „Es ist wichtig, den Menschen, die in unser Land und unsere Region kommen, zu sagen ‚Du bist für uns eine Chance‘. Deshalb freuen wir uns sehr darüber, heute gemeinsam von und mit den Teilnehmenden ihre Erfolgsgeschichten zu hören. Für eine erfolgreiche Integration bedarf es außerordentlichen Engagements vor Ort. Nur dadurch werden Möglichkeiten und Perspektiven für geflüchtete Menschen geschaffen. Neben dem Ziel, geflüchtete Menschen erfolgreich zu integrieren, stehen wir außerdem als Gesellschaft vor der Herausforderung des Fachkräftemangels, daher müssen wir die Chancen durch Zusammenarbeit nutzen. Für die Unterstützung durch Haupt- und Ehrenamtliche sowie Kommunen und Unternehmen möchte ich mich herzlich bedanken!“

Der Schwerpunkt der Veranstaltung lag auf Erfahrungsberichten aus der Praxis von Unternehmen, Verbänden und Vereinen. Zunächst gab Bill Liederwald als Vertreter der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) Tipps zum erfolgreichen Ausbilden geflüchteter Menschen. Wie wichtig vor allem sprachliche Vorbereitung ist, zeigten hier Beispiele zu deutschen Sprichwörtern. Schon Kleinigkeiten wie ein saloppes „Wirf die Kaffeemaschine an“ in der Ausbildung kann Menschen mit geringen Sprachkenntnissen zum Verzweifeln bringen – denn womit soll man die Maschine auch bewerfen und warum?

Die Frage nach den Bedürfnissen geflüchteter Menschen stand anschließend im Mittelpunkt eines Podiumsgespräches. Aus ehrenamtlicher Perspektive stellten Petra Kämper und Aziz Alahmad von der FLUX Flüchtlingshilfe Hildesheim und Imke Dirks vom Verein Lebenswege begleiten e.V aus Bruchhausen-Vilsen dar, mit welchen Nöten Geflüchtete konfrontiert sind. Alahmad machte deutlich, wie wichtig es ist, ein „Brückenbauer“ zwischen den Kulturen zu sein und gezielt, auch in Einzelbetreuung, Hilfe bei Behördengängen, Übersetzung und Spracherwerb zu bekommen. Dirks stellte dar, wie wichtig eine hauptamtliche Begleitung Ehrenamtlicher ist, damit sie sich passgenau engagieren können – egal, ob zwei Stunden in der Woche oder als „ganzheitlicher“ Ansprechpartner und Asylbegleiter.

Für die Unternehmensseite berichtete Ulrich Temps, Geschäftsführer der temps GmbH – Malereibetriebe aus Neustadt und Regionalbotschafter Brandenburg des Netzwerkes „Unternehmen integrieren Flüchtlinge“ von seinen ebenfalls langjährigen Erfahrungen mit der Integration in den Arbeitsmarkt. Das Großunternehmen betreibt seit 2016 ein eigenes Schulungs- und Ausbildungszentrum, um den Spracherwerb zu unterstützen und versucht, auch älteren Geflüchteten anhand von Kompetenzen statt von Abschlüssen eine Perspektive zu geben.

Im Laufe der Veranstaltung war deutlich zu erkennen, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer froh waren, sich nach der pandemiebedingten längeren Zeit ohne persönliche Zusammentreffen wiederzusehen und auszutauschen, um so intensive Diskussionen und neue Impulse für die künftige Vernetzung der Angebote untereinander zu schaffen.
  Bildrechte: Jasper Ehrich für ArL Leine-Weser
  Bildrechte: Jasper Ehrich für ArL Leine-Weser
 
 
 
 
 
 

Das Bündnis beim Tag der Niedersachsen 2022


Mit dem „Tag der Niedersachsen“ feiert das Land seine Kultur, Geschichte und Vielfalt. Alle zwei Jahre wird in einer anderen Stadt gefeiert. In diesem Jahr begehen die Niedersächsinnen und Niedersachsen das dreitägige Kulturfest unter dem Motto „Stadt.Land.Fest“ vom 10. bis 12.06.2022 rund um den Maschsee in der Landeshauptstadt Hannover.

Vor allem die Vereine, Verbände, die Künstlerinnen und Künstler und insbesondere die ehrenamtlich engagierten Menschen geben dem „Tag der Niedersachsen“ ein besonderes und jeweils auch regional geprägtes Gesicht. Bei dem Fest präsentieren die Mitwirkenden die kulturelle Vielfalt des Landes und stellen sie einem großen Publikum vor. Die Veranstaltung soll ein Ort der Begegnung sein, für Einheimische und Gäste aus allen Teilen der Welt.

Auch das Bündnis NIEDERSACHSEN PACKT AN wird mit einem bunten Stand, der gleichermaßen zum Mitmachen wie zum Informieren einlädt, dabei sein. Sie finden uns auf der Info- & Erlebnismeile in der Culemannstraße am Maschpark.


Alle weiteren Infos und das Programm zum Tag der Niedersachsen finden Sie unter https://tdn.hannover.de/.


Darüber hinaus laden wir Sie am Samstag, den 11.06.2022, zu einer Talkrunde zum Thema "So hilft Niedersachsen - Im Kleinen wie im Großen" auf der Landesbühne ein.

Bildrechte: Shutterstock.com/Darya Lavinskaya

Talkrunde: "So hilft Niedersachsen - Im Kleinen wie im Großen" im Rahmen der Feierlichkeiten zum Tag der Niedersachsen

Ministerpräsident Stephan Weil spricht am 11.06.2022 von 12:50 Uhr bis 13:30 Uhr im Rahmen des 37. Tag der Niedersachsen mit Geflüchteten und Helfenden, um zu zeigen wie in Niedersachsen solidarisch angepackt wird, um Menschen aus der Ukraine aufzunehmen und zu helfen. mehr

Digitaler Förderatlas für Migration, Teilhabe und Zusammenhalt

Link zum Förderatlas


Online basierte Informationsplattform zu Förderprorammen und Stiftungen wird live geschaltet

www.foerderatlas-teilhabe-nds.de

Die Niedersächsische Lotto-Sport-Stiftung, das Bündnis NIEDERSACHSEN PACKT AN und die Niedersächsische Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Frau Doris Schröder-Köpf, haben als gemeinsame Partner den Förderatlas für Migration, Teilhabe und Zusammenhalt ins Leben gerufen.

Das Angebot an Förderprogrammen, Stiftungen und Zuschüssen ist vielfältig und oft unübersichtlich. Damit geplante Projekte schnell und effizient realisiert werden können, ist eine umfassende und zentrale Übersicht über die unterschiedlichen Programme wichtig.

Der digitale Förderatlas für Migration, Teilhabe und Zusammenhalt zeigt bundes- und landesweite sowie regionale Förderangebote in den unterschiedlichen migrationsrelevanten Bereichen auf. Hier können die in der Migrationsarbeit tätigen Personen einen Überblick über das Angebot der vorhandenen Fördermittel und hoffentlich auch die für ihr Projekt passende Förderung finden.

Schauen Sie sich auf unserem Förderatlas gerne einmal um und finden eine für Sie und Ihr Projekt passende finanzielle Förderung!


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Zitate der Projektpartner

Stephan Weil, Niedersächsischer Ministerpräsident:

„Gesellschaftlicher Zusammenhalt, ein gutes Miteinander und Solidarität - gerade in schwierigen Zeiten - zeichnen Niedersachsen aus. Menschen, die aus ganz unterschiedlichsten Gründen zu uns kommen, werden dabei unterstützt, unsere Sprache zu erlernen, in Schule, Beruf und Gesellschaft Fuß zu fassen. Der neue Förderatlas für Migration, Teilhabe und Zusammenhalt trägt dem Informations- und Finanzierungsbedarf vieler Vereine und Projektträger Rechnung. Wir wollen daran mitwirken, dass neue Integrationsprojekte entstehen und bereitgehaltene Mittel da ankommen, wo sie gebraucht werden.“

Doris Schröder-Köpf, Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe:

„In unserem Land haben zahlreiche Menschen und Institutionen gute Ideen, wie sich die Teilhabe innerhalb unserer Gesellschaft noch besser verwirklichen lässt. Dieses innovative Potenzial benötigen wir dringend, da hieraus besonders gute Projekte entstehen. Eine passgenaue finanzielle Unterstützung dieser Vorhaben ist von größter Wichtigkeit. Der Förderatlas für Migration, Teilhabe und Zusammenhalt soll den in der Migrationsarbeit tätigen Menschen helfen, die nötigen Fördermittel zu finden, damit ihre Ideen in die Tat umgesetzt werden können.“

Dr. Hans Ulrich Schneider, Vorsitzender des Vorstands der Niedersächsischen Lotto-Sport-Stiftung

„Vielfalt ist alltäglich. Ebenso vielfältig sind die Fördermöglichkeiten im Bereich der Integration. Um nicht den Überblick zu verlieren, dient der Förderatlas als Hilfsmittel und Wegweiser durch den Förderdschungel. So können all diejenigen, die in der Integrations- und Migrationsarbeit tätig sind, schnell und einfach die richtigen Förderpartner vor Ort finden.“


Über die Initiatorinnen und Initiatoren:

Doris Schröder-Köpf, Niedersächsische Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe:

Als Niedersächsische Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe setzt sich Doris Schröder-Köpf, MdL, ehrenamtlich und unabhängig dafür ein, dass die Interessen der in Niedersachsen lebenden Menschen mit einer Zuwanderungsgeschichte Gehör finden – ob in der Politik, im Schul- und Bildungsbereich oder der breiteren Öffentlichkeit.

Niedersächsische Lotto-Sport-Stiftung:

Die Niedersächsische Lotto-Sport-Stiftung wurde 2009 vom Land Niedersachsen errichtet. Satzungszwecke der Stiftung sind die Förderung des Sports sowie die Unterstützung von Menschen mit Migrationsgeschichte. Seit Gründung hat die Stiftung über 6.000 Projekte mit mehr als 31 Mio. Euro gefördert.

Bündnis NIEDERSACHSEN PACKT AN:

NIEDERSACHSEN PACKT AN ist ein überparteiliches Aktionsbündnis von Politik und Zivilgesellschaft mit allen relevanten Akteurinnen und Akteuren – auch auf regionaler Ebene – zur Integration geflüchteter Menschen. Wir ziehen an einem Strang für ein gutes Zusammenleben aller. Das Bündnis ist eine offene und lebendige Allianz mit breiter Unterstützung, der sich alle anschließen können.

Hilfslieferung von 300 Matratzen für Notunterkünfte nach Polen

Gemeinsame Aktion der Unternehmerverbände, mehrerer Unternehmen und Bündnis 'NIEDERSACHSEN PACKT AN'


Bildrechte: Möbel Hesse
Bildrechte: Möbel Hesse
In einer gemeinsamen Aktion von den Unternehmerverbänden Niedersachsen (UVN), mehreren Unternehmen und NIEDERSACHSEN PACKT AN konnten unter anderem 300 Matratzen sowie Verpackungsmaterial für Notunterkünfte für geflüchtete Ukrainer:innen nach Polen geliefert werden.


Mehrere LKW vom Katastrophenschutz Niedersachsen konnten die Hilfslieferungen dank tatkräftiger Unterstützung regionaler Unternehmen - unter anderem Möbel Hesse - an Polens Grenze fahren, damit diese dort in Notunterkünften eingesetzt werden können.

Die Unternehmerverbände Niedersachsen verurteilen die Angriffe des russischen Präsidenten Putins auf die Ukraine - auf unsere Werte und unsere Demokratie. Unsere Gesellschaft steht Hand in Hand und die Solidarität und Hilfsbereitschaft der niedersächsischen Unternehmen sind riesig. Viele Unternehmen, Verbände und Vereine haben eigene Aktionen auf die Beine gestellt und Geld gespendet. Die Unterstützung der Unternehmen reicht von dringend benötigten Sach-, Waren-, und Nahrungsmittelspenden, wie sie im großen Umfang von der Fima Rossmann getätigt wurden oder rund 300 Matratzen von UVN über Lagerplätze bei Möbel Hesse bis hin zur professionellen Verpackung von Hilfsgütern durch die Firma NordPack GmbH und ihren Transport mithilfe von Spediteuren des Gesamtverbands Verkehrsgewerbe (GVN) oder der Spedition R & J Beekmann.“ - so Dr. Volker Müller, Hauptgeschäftsführer UVN.


Wir bedanken uns herzlichen bei allen Beteiligten für die tatkräftige und engagierte Unterstützung - so packt Niedersachsen an!

Hilfe für geflüchtete Menschen aus der Ukraine in Niedersachsen


„Der schändliche, mit keinen Argumenten begründbare Angriffskrieg auf die Ukraine, der unmittelbar vor den Toren der Europäischen Union stattfindet, macht fassungslos und erschüttert uns!

Wir sind in diesen Tagen und Wochen in Gedanken bei den Menschen, die unter dem gewalttätigen Konflikt leiden, bei allen Opfern und Hinterbliebenen – und bei den vielen Menschen, die aus Angst um ihr eigenes Leben und das ihrer Familienangehörigen gegenwärtig auf der Flucht sind. Das Schicksal der Ukrainerinnen und Ukrainer berührt uns zutiefst. Gleichzeitig erleben wir eine überwältigende Welle der Hilfsbereitschaft und Solidaritätsbekundungen aller Orten mitten aus der Zivilgesellschaft.

Die Bündnispartnerinnen und -partner von NIEDERSACHSEN PACKT AN möchten ihrer Sorge darüber Ausdruck verleihen und zugleich Zuspruch und Ermutigung stiften. In Niedersachsen wird es Schutz und Zuflucht geben für all diejenigen, die aktuell gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen. Dafür unterstützen die Partnerinnen und Partner unseres Bündnisses mit zahlreichen Spenden- und Hilfsaktionen und werden auch die stattfindende Aufnahme der Menschen aus der Ukraine nach Kräften begleiten und unterstützen!

Niedersachsen hilft. Machen auch Sie mit!“

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Sie möchten auch helfen oder haben Fragen? Wir haben Ihnen hier die wichtigsten Adressen und Informationen zusammengestellt.


Zentrale Informationsseite des Landes Niedersachsen

zum Thema: Krieg in der Ukraine - Fragen und Antworten

https://www.niedersachsen.de/startseite/themen/krieg-in-der-ukraine-fragen-und-antworten-209095.html


FAQ | Wissenswertes für Geflüchtete aus der Ukraine von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration hier zum Download oder online auf der Website.

In einem "handbook germany" zum Thema "Ukraine" finden Sie außerdem viele Informationen.


Das Bundesministerium des Innern und für Heimat hat ein FAQ zum Thema "Desinformation im Kontext des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine" sowie einen One-Pager (hier im Broschürendruck-Format) dazu herausgegeben - zum informieren und weiterleiten.


Die Akademie für Leseförderung Niedersachsen sammelt auf ihrer Website Materialien und Informationen, die bei der Arbeit mit Kindern aus der Ukraine helfen und den Familien die Ankunft in Deutschland erleichtern sollen: https://www.alf-hannover.de/ukraine


Das Bundesinnenministerium hat außerdem auf der Website www.germany4ukraine.de zentrale Informationen zu Unterkunft, Aufenthalt, Arbeit, Medizinischer Versorgung und vieles mehr auf Ukrainisch, Deutsch, Englisch und Russisch zusammengestellt.


Das Nds. Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr hat gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit und den kommunalen Spitzenverbänden ein Merkblatt für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine zum Thema "Arbeit" auf Deutsch, Ukrainisch und Russisch veröffentlicht.


Die Niedersächsische Lotto-Sport-Stiftung hat gemeinsam mit Ethem Yilmaz - Verlag für Kommunikation und Tabmag einen digitalen Wegbegleiter für Geflüchtete aus der Ukraine auf Ukrainisch und Deutsch erstellt: www.wegbegleiter-ukraine.de/. Dieser soll unter anderem zum Erlernen der deutschen Sprache beitragen. Der Wegbegleiter ist ein kompaktes Werk, das vorgefertigte Dialogsätze für alltägliche Situationen (beim Arzt, beim Bäcker oder im Amt), Redewendungen und Vokabellisten enthält und stetig erweitert wird.


Der Flyer des BUMF gibt, geordnet nach verschiedenen Themenbereichen, eine erste Orientierung für junge Menschen, die aus der Ukraine in Deutschland ankommen. Der Flyer ist auf deutsch und ukrainisch erhältlich: hier


Sie überlegen, privat Geflüchtete aus der Ukraine aufzunehmen? Der Deutsche Caritasverband hat dazu einen Leitfaden herausgegeben: hier


Informationen für Spätaussiedler:innen aus der Ukraine finden Sie hier.


Die wichtigsten Informationen zu den Corona-Schutzimpfungen auf Ukrainisch finden Sie unter https://impfen-schuetzen-testen.de/uk/#start.


Die Fachstelle Opferschutz des Landespräventionsrat Niedersachsen hat einen Flyer für Schutzsuchende aus der Ukraine, die in Deutschland Opfer einer Straftat geworden sind, in deutscher und ukrainischer Sprache herausgegeben. Sie finden die Flyer hier.


Flyer mit Kontaktdaten der Psychosozialen Zentren in Niedersachsen sowie Informationen zu den Angeboten (z.B. Offene Sprechstunden, Kinder- und Jugendsprechstunden) des Netzwerk für traumatisierte Flüchtlinge in Niedersachsen e.V. auf Deutsch, Ukrainisch und Russisch finden Sie hier.


JugendNotmail bietet eine kostenlose psychosoziale Beratung für geflüchtete Kinder und Jugendliche aus der Ukraine durch Fachkräfte in Ukrainisch und Russisch an. Informationsmaterial zum Aushang kann ebenfalls angefordert werden. Mehr dazu finden Sie hier.


Hilfe bei Gewalt gegen Frauen und Kinder und für Schwangere in Not
Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" (anonym und kostenfrei): 08000 116 016
Hilfetelefon "Sexueller Missbrauch" (anonym und kostenfrei): 0800 22 55 530
Hilfetelefon "Schwangere in Not" (anonym, kostenlos und mehrsprachig): 0800 40 40 020
Im Notfall: Polizei unter 110 anrufen!


Helfer von Geflüchteten, die Kunden der VGH Versicherungen sind, erhalten eine kostenlose Rechtsberatung. Nähere Informationen finden Sie hier.


WIE KANN ICH IN NIEDERSACHSEN HELFEN?

- Hilfsangebote der Bündnispartner:innen

- Koordinierung in Städten und Gemeinden

- Freiwilligenzentren

- Gastfreundschaft & Wohnraum - Unterkünfte für Geflüchtete

- Hilfsorganisationen

- Fragen und Antworten zur Einreise aus der Ukraine

- Hilfe bei Ängsten und Sorgen

Integration von Kindern und Jugendlichen – gemeinsam stark in die Zukunft!

Stephan Weil und Deniz Kurku ehren die Preisträgerinnen und Preisträger des Niedersächsischen Integrationspreises 2022


Ministerpräsident Stephan Weil und der Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Deniz Kurku, haben am Montag, 28. November 2022, in Hannover gemeinsam mit der Jury den Niedersächsischen Integrationspreis 2022 verleihen. Der Preis steht unter dem Motto „Integration von Kindern und Jugendlichen – gemeinsam stark in die Zukunft!“ und ist mit insgesamt 24.000 Euro (vier Mal je 6.000 Euro) dotiert; er wird in diesem Jahr zum dreizehnten Mal vergeben. Bereits zum siebten Mal vergibt das Bündnis „Niedersachsen packt an“ seinen Sonderpreis – ebenfalls mit einem Preisgeld in Höhe von 6.000 Euro. Die Preisverleihung nimmt Ministerpräsident Weil zum Anlass, Doris Schröder-Köpf für ihr rund 10-jähriges Engagement als Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe zu danken sowie den neuen Landesbeauftragten Deniz Kurku willkommen zu heißen.

Die Preisverleihung erfolgt im Rahmen eines Festaktes mit rund 250 geladenen Gästen im Alten Rathaus. Die Veranstaltung wird von Jan Egge Sedelies moderiert.

Die Wahl des diesjährigen Mottos „Integration von Kindern und Jugendlichen – gemeinsam stark in die Zukunft!“ hebt hervor, dass gerade in jungen Jahren wichtige Weichen gestellt und die späteren Chancen auf Erfolg und Teilhabe geprägt werden.

Die rund 150 Bewerbungen zeigen, wie viele niedersächsische Vereine, Verbände, Initiativen, Institutionen, Stiftungen, Schulen und Kindergärten sich für Geflüchtete und Zugewanderte engagieren und dadurch einen Beitrag zu Integration und gesellschaftlicher Teilhabe leisten.

Der niedersächsischen Landesregierung ist es ein wichtiges politisches Anliegen, die vielfältigen Potentiale der von der Jury ausgewählten Institutionen, Verbände, Vereine,Schulen etc. mit dem Niedersächsischen Integrationspreis auszuzeichnen. Diese stehen gleichzeitig stellvertretend für viele Akteurinnen und Akteure mit ähnlichen Projekten.

Ein wesentliches Ziel des Niedersächsischen Integrationspreises ist es, gute Projekte und Ansätze öffentlich zu machen und gleichzeitig dazu zu ermuntern, derartigen Beispielen zu folgen und neue Ideen zu entwickeln. Auf der Website des Niedersächsischen Integrationspreises, unter www.niedersächsischer-integrationspreis.de sind alle eingereichten Projekte 2022 sowie die Projekte der letzten Jahre (2018 bis 2021) auf einer interaktiven Niedersachsenkarte dargestellt. Zudem bietet die Website weitere Informationen zum Integrationspreis, wie zum Beispiel über die Jurymitglieder, Pressemitteilungen, Ausschreibungsflyer sowie Videoclips zu den Projekten der Preisträgerinnen und Preisträger.


Die Jury

Neben Doris Schröder-Köpf gehörten in diesem Jahr zur Jury: Sonja Anders, Intendantin des Schauspiel Hannover, Nariman Hammouti, Vorsitzende des Vereins „Deutscher Soldat e.V.“, Sabina Kaluza, Künstlerin und Präsidentin des „KreativRegion e.V.“, Maryam Mohammadi, Referentin vom Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V. und Vorstandsmitglied vom Unterstützerkreis Flüchtlingsunterkünfte e.V. sowie Eliah Sakakushev-von Bismarck, Direktor der Villa Seligmann.


Die Preisträgerinnen und Preisträger


Sonderpreis des Bündnisses „Niedersachsen packt an“: Mehrgenerationenhaus (MGH) Courage e.V. – Migrationsberatung, Kinder-Eltern-Kontaktstelle (KEKS), Harburg, mit dem Projekt „Miteinander trotz Corona – Kinder durch die Pandemie begleiten“


Das Mehrgenerationenhaus Courage unterstützt seit Jahren Familien durch Beratung und Betreuungsangebote. Selbstverständliche Bausteine zur Integration sind das Sprach-Café für Frauen und die Lernförderung. Kinder und Jugendliche aus Familien mit Migrationshintergrund erhielten gleich zu Beginn der Corona-Pandemie im Familienzentrum zusätzliche Unterstützung beim Homeschooling und wurden mit technischen Hilfsmitteln wie PCs, Tablets etc. ausgestattet. Neben der Lernunterstützung ist die Förderung von sozialer und interkultureller Kompetenz ein wichtiger Aspekt im Mehrgenerationenhaus. In den Ferien werden deshalb regelmäßig Theaterworkshops, Ferienfreizeiten und Tagesausflüge angeboten. An den Angeboten nehmen Kinder mit Migrationshintergrund, Kinder aus bildungsfernen Familien sowie Kinder aus unbelasteten Familien teil. In diesen heterogenen Gruppen bilden die Kinder und Jugendlichen einen wichtigen Teil der Gesellschaft und lernen zudem demokratische Strukturen und Werte kennen.



Begegnungszentrum KAISER 19, DRK Landesverband Oldenburg e.V. mit dem Projekt „Miteinander. Füreinander – Kinder und Jugendliche im Blick: individuelle Förderung und gemeinsame Aktivitäten“


Das Projekt wurde initiiert, um besonders zugewanderten und geflüchteten Kindern und Jugendlichen sowie deren Familien vielfältige und insbesondere auch nachhaltige Unterstützung anzubieten, diese zu begleiten und zu fördern. Unterschiedliche Maßnahmen, unter anderem eine umfangreiche Schülernachhilfe, Sprachförderung durch Ehrenamtliche, Hilfe und Unterstützung bei der Ausbildungsplatzsuche und dem Zugang zum Arbeitsmarkt gehören ebenso dazu wie auch ein Jugendtreff mit zahlreichen Freizeitaktivitäten und Sportangeboten. Das Sommerprogramm „frische Luft statt Sofamuff“ war ein Highlight in den Sommerferien im letzten Jahr. Ehrenamtliche, darunter auch Schülerinnen und Schüler, die in der Vergangenheit selbst Angebote, wie zum Beispiel Nachhilfe, wahrgenommen haben, engagieren sich für insgesamt 56 verschiedene Aktivitäten pro Woche. Ziel ist es, die Bildungsungleichheit von Kindern und Jugendlichen abzumildern und die Chancengleichheit zu fördern sowie den negativen Auswirkungen der Pandemie, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, entgegenzuwirken. Das Jahr 2022 hat thematisch die ganzheitliche mentale und körperliche Gesundheit zum Schwerpunkt.


Ev.-luth. Elisabeth Kirchengemeinde Langenhagen, Region Hannover, mit dem Projekt „Lernhilfe“


Seit sechs Jahren unterstützen Ehrenamtliche Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund beim mündlichen und schriftlichen Erlernen der deutschen Sprache und fördern sie auf dem jeweiligen individuellen Lernstand. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden in altersgemäßen Kleingruppen von 13 Ehrenamtlichen in Unterrichtsfächern der Sekundarstufe I und II unterrichtet. Neben der Hausaufgabenhilfe, dem Training der Grundkenntnisse in Mathematik und Deutsch werden die Kinder und Jugendlichen zudem auf schriftliche Prüfungen vorbereitet. Darüber hinaus sollen Regeln des sozialen Miteinanders über Pausen-/Lernspiele und im Umgang untereinander vermittelt werden. Die Kinder und Jugendlichen arbeiten einmal pro Woche jeweils nachmittags mit den Ehrenamtlichen zusammen. Bei Bedarf finden für die Schülerinnen und Schüler weitere Treffen statt. Die Ehrenamtlichen und die zugeordneten Kinder und Jugendlichen lernen über längere Zeit zusammen, damit stabile Beziehungen untereinander entstehen. Als besondere Aktion konnten im letzten Jahr neben der Lernhilfe zwei Schwimmkurse für die Nicht-Schwimmer der Schülerinnen und Schüler mit dem DLRG organisiert werden.


Bonveno Göttingen gGmbH, Göttingen, mit dem Projekt „BROTHERS – Gewaltprävention bei (geflüchteten) Jugendlichen supported by HEROES“


Im Mittelpunkt steht das Coaching männlicher Jugendlicher mit Migrationshintergrund sowie die Reflexion der Geschlechter zur Gestaltung unserer Gesellschaft. Die „BROTHERS“ orientieren sich am Konzept der Berliner Initiative „HEROES“ und erweitern deren Ansatz um die Gruppe der geflüchteten Jugendlichen im ländlichen Raum. Die Modifizierung und Übertragung des Projektes sind bisher einmalig in Niedersachsen. Nach dem Vorbild werden die BROTHERS-Gruppen in Göttingen und Hann. Münden mit den BROTHERS-Workshops miteinander verknüpft. Die Teilnehmenden der Gruppen bilden einen Safe Space, indem sie mit Teamleitenden in die Diskussion und die Selbstreflexion einsteigen und gegebenenfalls ein Training zum Peer-Educator durchlaufen. In den Workshops, die mit Schulklassen und Jugendgruppen durchgeführt werden, können die Projektteilnehmenden dann selbst als Peer-Educator aktiv werden. Themen wie Männlichkeit, Geschlechterrollen, Gleichberechtigung, Ehre, Respekt und die Vermeidung von Gewalt werden bei dem Austausch zwischen den Jugendlichen diskutiert. Ziele des Projektes sind es, neben einer gewalt- und geschlechtersensiblen Präventionsarbeit, die Identitätsentwicklung junger Männer und deren soziale Kompetenzen zu verbessern.


Kooperation der Aue-Mehde-Grundschule Zeven mit dem St.-Viti-Gymnasium Zeven, Rotenburg (Wümme), mit dem Projekt „1*11 – Ich helf“


Bei dem Lernprojekt kommen dreimal pro Woche nachmittags Schülerinnen und Schüler des 11. Jahrgangs des Gymnasiums als Lernhelferinnen und Lernhelfer in die Grundschule. Ziel dabei ist das gemeinsame Lernen. Ein großer Teil der Lernhelferinnengruppe und Lernhelfergruppe besteht aus Jugendlichen, die selbst einen Migrationshintergrund mitbringen und ihre positiven Schul- und Lernerfahrungen an die Kinder „aus erster Hand“ weitergeben. Neben der Lernvermittlung und der daraus resultierenden Vorbildfunktion stellen die Lernhelferinnen und Lernhelfer mit Migrationshintergrund auch eine spezielle Identifikation für die Schülerinnen und Schüler dar. Aufgrund der erfolgreichen Erfahrungen wurde das Projekt von Jahrgangsstufe 1 auf Jahrgangsstufe 2 erweitert. Die Leitung und Organisation wird von dem Schulsozialarbeiter der Grundschule durchgeführt. Nach einer Einweisung der Elftklässlerinnen und Elftklässler in die Fächer Deutsch und Mathematik durch die Fachlehrkräfte lernen die Lernhelferinnen und Lernhelfer mit ihren zugeordneten Kindern in Kleingruppen. Durch die gemeinsame Arbeit wird ein positives Lernklima geschaffen und Integration tatsächlich gelebt. Alle beteiligten Schülerinnen und Schüler sowie auch die Lernhelferinnen und Lernhelfer des Gymnasiums erleben dabei ein Wachsen ihres Selbstbewusstseins und Selbstwertgefühles.

Integrationspreis 2021: Integration in Zeiten von Corona

Integration in Zeiten von Corona – Weil und Schröder-Köpf ehren die Preisträgerinnen und Preisträger des Niedersächsischen Integrationspreises 2021



Ministerpräsident Stephan Weil und die Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Doris Schröder-Köpf, haben am 11. Oktober 2021 gemein­sam mit der Jury den Niedersächsischen Integrationspreis 2021 verleihen. Der Preis steht unter dem Motto „Integration in Zeiten von Corona“ und ist mit insgesamt 24.000 Euro (vier Mal je 6.000 Euro) dotiert; er wird in diesem Jahr zum zwölften Mal vergeben. Die Bündnisse „Niedersachsen packt an“ und „Niedersachsen hält zusammen“ zeichneten zudem jeweils eine Preisträgerin beziehungsweise einen Preisträger mit einem Sonderpreis aus und unterstützen deren Engagement mit einem Preisgeld in Höhe von ebenfalls je 6.000 Euro. Das Bündnis „Niedersachsen packt an“ vergab seinen Sonderpreis bereits zum sechsten Mal, während das im Jahr 2020 gegründete Bündnis „Niedersachsen hält zusammen“ erstmals einen Preis vergeben hat. Die Preisverleihung erfolgte im Rahmen eines Festaktes ab 19 Uhr im Alten Rathaus in Hannover mit rund 150 geladenen Gästen. Die Veranstaltung wurde von Jan Egge Sedelies moderiert.

Mit der Wahl des Mottos „Integration in Zeiten von Corona“ knüpften Ministerpräsident Weil und die Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Schröder-Köpf, direkt an die bisherige Arbeit der beiden Bündnisse „Niedersachsen packt an“ und „Niedersachsen hält zusammen“ an.

Die Corona-Pandemie habe in vielen Bereichen Spuren hinterlassen, auch in der Integrationsarbeit, so Ministerpräsident Stephan Weil: „Wichtige Anlaufstellen und Treffpunkte wurden vorübergehend geschlossen – statt um Integration ging es plötzlich mehr um Isolation. Doch in der Krise haben wir auch starken Zusammenhalt und großes Engagement erlebt. Das zeigt sich beim diesjährigen Integrationspreis, für den rund 200 Bewerbungen eingegangen sind. Viele niedersächsische Vereine, Verbände, Initiativen, Stiftungen, Schulen und Kindergärten haben sich trotz oder gerade wegen der Corona-Pandemie besonders engagiert, vor allem auch für Kinder und Jugendliche, die besonders unter den Auswirkungen der Pandemie zu leiden hatten. Es wurden digitale Brücken gebaut, Aktionen und Angebote nach draußen verlagert – vom „Rollenden Regal“ mit Büchern, Spielen und Obst bis hin zu Podcast- und Videoproduktionen. In Zeiten von Abstand und Distanz wurden Mittel gefunden und Wege geschaffen für Gemeinschaft und Nähe. Allen Engagierten gilt mein herzlicher Dank, den Preisträgerinnen und Preisträgern zudem mein herzlicher Glückwunsch!“

Der Niedersächsischen Landesregierung ist es ein wichtiges politisches Anliegen, die vielfältigen Potentiale der von der Jury ausgewählten Vereine, Initiativen etc. mit dem Niedersächsischen Integrationspreis auszuzeichnen. Diese stehen gleichzeitig stellvertretend für viele Akteurinnen und Akteure mit ähnlichen Projekten.

Ein wesentliches Ziel des Niedersächsischen Integrationspreises ist es, gute Projekte und Ansätze öffentlich zu machen und gleichzeitig dazu zu ermuntern, derartigen Beispielen zu folgen und neue Ideen zu entwickeln. Aus diesem Grund gibt es eine eigene neu erstellte Website. Unter www.niedersächsischer-integrationspreis.de sind alle eingereichten Projekte der Jahre 2018 bis 2021 auf einer interaktiven Niedersachsenkarte dargestellt. Zudem bietet die Website weitere Informationen zum Integrationspreis, wie zum Beispiel Jurymitglieder, Pressemitteilungen, Ausschreibungsflyer sowie Videoclips zu den Projekten der Preisträgerinnen und Preisträger.


Niedersächsischer Integrationspreis 2021


Die Jury

Neben Doris Schröder-Köpf gehören in diesem Jahr zur Jury: Prof. Dr. Melanie M. Brinkmann, Virologin und Professorin an der Technischen Universität Braunschweig, Eliah Sakakushev-von Bismarck, Direktor der Villa Seligmann, Nariman Hammouti, Vorsitzende des Vereins „Deutscher Soldat e.V.“, Sabina Kaluza, Künstlerin und Präsidentin des „KreativRegion e.V.“, sowie die Bürgermeister Witali Bastian, Bürgermeister der Gemeinde Molbergen und Frank Seidel, Bürgermeister der Gemeinde Weyhe.


Die Preisträgerinnen und Preisträger


AWO Freizeit- und Begegnungsstätte „Frisbee“, Oldenburg

Die AWO Freizeit- und Begegnungsstätte „Frisbee" steht Kindern und Jugendlichen seit Jahren mit einem Angebot im Bereich Freizeit, Bildung und Betreuung zur Seite. „Frisbee“ versteht sich in erster Linie als sozialpädagogische Einrichtung mit qualifizierter pädagogischer Präsenz und Betreuung der jungen Leute. Im Projekt „Frisbee“ gibt es ein Tonstudio zur Nutzung für junge Menschen, die im Stadtteil leben. In der Corona-Pandemie startete das Projekt mit dem Motto „Auf die Bühne-Fertig-Los!“. Hier wird Interessierten die Möglichkeit gegeben, ihre Talente auf einer Bühne zu präsentieren und nach entsprechender Bearbeitung im Tonstudio in den sozialen Netzwerken hochzuladen. Präsentiert werden kann nicht nur Musik, sondern beispielsweise auch Poetry Slam, Zauberei, Tanz oder Comedy. Die Verantwortlichkeit und Anleitung des Tonstudios teilen sich vier junge Erwachsene mit Zuwanderungsgeschichte, die Stammbesucher der Einrichtung sind, und die sich in ihrer Freizeit gerne im Musikbereich engagieren. Die Künstlerinnen und Künstler bekommen positives Feedback zu ihren Produktionen und können so auch neue Kontakte zu Gleichgesinnten knüpfen – Integration findet in Peergroups statt.




Grundschule Bad Münder, Hameln-Pyrmont

Seit März 2020 senden die Kinder der Grundschule Bad Münder – anfangs täglich, später dann wöchentlich – den „Miteinander-Podcast“. Ziel des Podcasts ist es, die Schulgemeinschaft fortbestehen zu lassen, Kinder und Erwachsene zu informieren und zu unterhalten sowie dem Miteinander eine menschliche Stimme zu geben. Bestandteil des Sendungsformats sind verschiedene Rubriken. Seit Beginn des laufenden Schuljahres lautet das Format „Wir sind Kinder einer Welt“. In jeder Produktion stellen die Kinder der Redaktion ein Land mit Geräuschen, Musik und kurzen Beschreibungen vor, bevor sie dann einen Erwachsenen interviewen, der speziell die Situation der Kinder in diesem Land beschreibt, zu dem Thema, wie Schule und Leben in Zeiten von Corona bewältigt werden. Ebenso haben sich im Podcast bereits Bundespräsident Steinmeier, Landtagspräsidentin Andretta und Ministerpräsident Weil mit einer Mut-Mach-Botschaft gemeldet. Pro Podcast-Folge sind es ca. 700 Hörerinnen und Hörer; die Beiträge sind zusätzlich auch auf dem Regionalsender radio aktiv in der Sendung Lollipop zu hören.



KRASS e.V. vor Ort Lüneburg – Kulturelle Bildung für Kinder und Jugendliche, Lüneburg

KRASS e.V. ist ein Verein kultureller Bildung für Kinder und Jugendliche. Das Team KRASS e.V. vor Ort in Lüneburg besteht aus Kunsttherapeuten, Kunst- Theater- und Tanz-Pädagogen sowie ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern – einige von ihnen selbst mit Zuwanderungsgeschichte. Ab März 2020 waren aufgrund der Coronakrise Gruppenangebote nicht mehr möglich, weshalb ein alternatives Konzept erstellt worden ist. Ziel ist es, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht alleine zu lassen und ihnen eine andere Möglichkeit für kreatives Miteinander zu bieten. Es wurden wöchentlich Videos mit künstlerischer Anleitung per Handy erstellt (zum Beispiel das Malen von Krafttieren oder das Mittanzen in der Hip-Hop-Gruppe), um die Kinder zum Mitmachen zu motivieren. Außerdem wurden Materialpakete an die Kinder ausgeteilt, bis an vier Standorten wieder wöchentlich Kurse mit kleinen Gruppen angeboten werden konnten. Darüber hinaus wurde während des zweiten Lockdowns ein You-Tube-Kanal als Plattform des Austausches, der Anregung und der virtuellen Begegnung gestaltet sowie als Chance, Integration in einer neuen Form zu erleben. Durch Sachspenden konnten einzelnen Kindern Leihendgeräte zur Kommunikation zur Verfügung gestellt werden. Mit den zahlreichen Angeboten werden regelmäßig ca. 100 Kinder und Jugendliche erreicht.



Migrationsbeirat der Stadt Osnabrück, Osnabrück

Auf Impuls und Grundlage des Migrationsbeirates wurde im Stadtrat Osnabrück ein kommunalpolitisch orientiertes Mentoringprojekt für interessierte Migrantinnen und Migranten beschlossen. Die Verwaltung entwickelte in Kooperation mit dem Migrationsbeirat und mit Unterstützung der im Rat vertretenen Fraktionen ein Konzept mit dem Titel „DEMOKRATIE. MACHT. INTEGRATION“, welches mit dem Ziel startete, Interessierte für eine Kandidatur bei der Kommunalwahl im September 2021 oder für eine Mitarbeit im Migrationsbeirat zu gewinnen. Es fanden sich 60 Bewerberinnen und Bewerber sowie 19 Mentorinnen und Mentoren, die an dem Mentoringprojekt teilnehmen wollten. Aufgrund der Corona-Pandemie erfolgte das Mentoring-Programm nicht wie geplant in Präsenzveranstaltungen, sondern die Mentees lernten das kommunalpolitische Alltagsgeschäft in Einzelgesprächen, Online-Fraktionsveranstaltungen sowie Ausschuss- und Ratssitzungen kennen. Die Verwaltung und der Migrationsbeirat begleiteten die Akteurinnen und Akteure mit Informationen und Hinweisen zu den Veranstaltungen. Neben Inhouse-Workshops für die Vermittlung von Schlüsselkompetenzen wurden auch in digitaler Form zahlreiche Fortbildungsangebote von Bildungsträgern zu Demokratiekompetenz und politischer Partizipation angeboten.



Kooperation der BBS Wechloy, der IHK Oldenburg und des pro:connect e.V. der Stadt Oldenburg, Oldenburg

(Sonderpreis des Bündnisses „Niedersachsen packt an“)

Integration findet in der BBS Wechloy in der dualen Ausbildung und in den Berufseinstiegsklassen statt und ist fester Bestandteil des Schulprogramms zur Förderung der sozialen und interkulturellen Kompetenzen. Bei dem Modellprojekt „Ausbildung 1+2 – starten mit Erfolg“, einer Kooperation der BBS Wechloy, der IHK Oldenburg und des pro:connect e.V., wird für die Zielgruppe junger Geflüchteter den 2-jährigen Ausbildungsberufen Verkäufer/in und Fachlagerist/in ein „Jahr 0“ vorgeschaltet, um intensive Sprachförderung, Sprachentwicklung, Rechenunterricht, Kulturelle Bildung sowie Vermittlung von Fachvokabular zu ermöglichen. Die Auszubildenden befinden sich dabei von Beginn an in einem Ausbildungsverhältnis und erhalten eine Ausbildungsvergütung. Sie besuchen im Jahr „0“ an drei Tagen die BBS Wechloy und werden an zwei Tagen in den Betrieben ausgebildet. Ergänzend dazu werden die Auszubildenden durch den Verein pro:connect bei Problemen im Alltag unterstützt und beraten. Ziel des Projektes ist die Vermeidung von Ausbildungsabbrüchen, die Vermeidung von Brüchen in der Berufs- und Lebensplanung sowie die berufliche Integration durch Sprache. Die Stärkung des Miteinanders in den Klassen durch gemeinsamen Unterricht in der dualen Ausbildung wird durch das Projekt initiiert. Im bisherigen Projektzeitraum konnten ca.120 Geflüchtete an das duale Ausbildungssystem herangeführt und 38 Ausbildungsverträge erfolgreich abgeschlossen werden. In Corona-Zeiten erfolgt die Beschulung mittels digitalem Lernmanagementsystem Moodle. Austausch, Beratung und Unterstützung erfolgen durch Videokonferenzen im Verbund und individuell mittels BigBlueButton (Videotool). Die technische Ausstattung wurde bei Bedarf durch die BBS Wechloy oder den Betrieb zur Verfügung gestellt.





SPATS e.V., Hannover

(Sonderpreis des Bündnisses „Niedersachsen hält zusammen“)

Unter dem Dach des SPATS e.V. (Solidarisch-Präventiv-Attraktiv-Tatkräftig-Sozial) haben sich fünf Einrichtungen zusammengeschlossen: das Na-Du Kinderhaus, der Stadtteilbauernhof, der Nachbarschaftsdienstladen, das Projekt Wohnzufriedenheit und das Senior*innen-Aktiv-Zentrum. Das Besondere ist, dass der SPATS e.V. das Zusammenleben im Stadtteil lebendig gestaltet, Menschen aller Altersgruppen anspricht, einbindet und zusammenführt. In der Corona-Pandemie entschieden sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des SPATS e.V. dafür, präsent zu bleiben. Sie blieben vor Ort, waren und sind oft die einzigen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner und entwickelten niedrigschwellige sowie zielgruppenspezifische Angebote. Beispielhaft ist der „Mittagstisch@home“ des NaDu Kinderhauses zu nennen, bei dem Familien wöchentlich kostenlos ein vollwertiges Mittagessen erhielten oder das „Rollende Regal“, bei dem ein Regal mit Büchern, Spielen und Beschäftigungsanregungen sowie verpacktes Obst und Gemüse für Kinder bereitgestellt wurde. Der Stadtteilbauernhof organisierte unter anderem tägliche Spaziergänge mit zwei Kindern und gegebenenfalls Tieren (Esel, Pony) oder Spiele für den gesamten Stadtteil am Zaun des Außengeländes. Für den Nachbarschaftsdienstladen nähten Migrantinnen ehrenamtlich Mund-Nasen-Masken und das Projekt Wohnzufriedenheit führte zum Beispiel auf Rundgängen Kurzberatungen zu Mietangelegenheiten durch. Eine Briefaktion in mehreren Sprachen an 80 Seniorinnen und Senioren fand beispielsweise im Senior*innen­Aktiv­Zentrum statt.

5 Jahre Soccer Refugee Coach

Am Samstag, den 25. September, feierten wir gemeinsam mit dem LandesSportBund Niedersachsen e.V. (LSB), dem Niedersächsischen Fußballverband e.V. (NFV) und zahlreichen Projektteilnehmenden 5 Jahre Soccer Refugee Coach (SRC).

Anlässlich dieses Jubiläums wurde ein Fußballturnier, der Soccer Refugee Coach Cup, veranstaltet. Der Nds. Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, Reinhard Rawe, Vorstandsvorsitzender des LSB, Sebastian Ratzsch (NFV), Najman Kuri (NFV, Projektkoordinator), Marion Demann (NFV), Imanuel André (SRC-Referent und Ausbilder) und Ainullah Moradi (SRC Teilnehmer) stellten in einer Gesprächsrunde die integrative Kraft des Sportes und des Fußballs im Speziellen heraus.

Zu sehen sind drei Personen, die sich unterhalten. Bildrechte: NFV|LSB
v.l.n.r. Marion Demann, Ainullah Moradi, Boris Pistorius

„Zu unserer Zeit kannten wir das Wort „Integration“ gar nicht, wir integrierten uns, indem wir angefangen haben, Fußball zu spielen. Daraus sind Freundschaften für’s Leben geworden.“, so Minister Boris Pistorius

Reinhard Rawe betonte, es bedürfe Menschen, passender Projekte und der Überzeugung, sich für Menschen jeder Religion und Herkunft einzusetzen. Er nahm Bezug auf die Satzung des LSB Niedersachsen: „Wir wollen Sport für ALLE ermöglichen, Vielfalt fördern und Gemeinschaft stärken!“

„Auch für den NFV hat dieses Projekt eine hohe Bedeutung – deshalb hat das Präsidium sich sehr dafür ausgesprochen, SRC fortzuführen.“, bekräftigte Sebastian Ratzsch.

Ainullah Moradi, SRC-Teilnehmer und Stipendiat des Landes Niedersachsen, kam vor sechs Jahren aus Afghanistan nach Deutschland und wohnt jetzt in Hildesheim. Die Trainer C-Lizenz hat er bereits mithilfe des SRC geschafft und hat jetzt das Ziel, die B-Lizenz zu erwerben. Auf die Frage, was ihn bewegt habe, an dem Projekt SRC teilzunehmen, antwortete er: „Ich möchte zeigen, dass wir uns aktiv beteiligen und Integration aktiv in die Hand nehmen.“

Zu sehen sind zwei Teams, die gegeneinander Fußball spielen. Ein Spieler läuft mit dem Ball auf die Kamera zu. Eine Mannschaft trägt Trikots mit der Aufschrift Bildrechte: NFV|LSB
Nach der Gesprächsrunde ließen verschiedene Standorte des Projektes und ein Inklusions-Team bei bestem Wetter den Ball im Turnier, dem Soccer Refugee Coach Cup, rollen. Gewinner waren am Ende alle, denn es gab für jedes teilnehmende Team zwei von NIEDERSACHSEN PACKT AN, dem NFV und dem LSB Niedersachsen gestiftete Fußbälle.


Reinhard Rawe betonte noch, wie wichtig ihm Nachhaltigkeit sei. Er hoffe, dass „wir den Status eines Projektes verlieren und aktive Teilhabe normale Realität wird“. Außerdem hoffe er auf einen Schneeballeffekt: „Das was hier 5 Jahre im Fußball klappt, sollte auch in vielen anderen Sportarten Einzug halten.“ „Jede Idee lebt von den Menschen, die diese Idee umsetzen.“, unterstrich Minister Pistorius und dankte „allen, die dieses Projekt ermöglicht haben und daran mitwirken.“

Soccer Refugee Coach – ein Projekt mit dem Ziel, geflüchteten Menschen den Zugang zum Aus- und Fortbildungssystem des Fußballs zu erleichtern und die Teilhabe vor Ort im Verein zu ermöglichen. Dabei werden in praxisorientierten Lehrgängen an inzwischen 20 Standorten die Grundlagen des Fußballtrainings in einfacher Sprache vermittelt. Die Lehrgänge sind zertifiziert und dienen als Vorstufe für eine Trainer-C-Ausbildung.

Seit 2019 gibt es auch entsprechende Lehrgänge für Mädchen und Frauen oder auch gemischte Lehrgänge. Marion Demann vom NFV engagiert sich für die Gewinnung von Mädchen und jungen Frauen mit Zuwanderungsgeschichte – für das Projekt SRC „und auch für die ehrenamtliche Arbeit in den Vereinen.“


Mit viel Spaß und Freude erlernen die Teilnehmenden die spezifischen Begriffe im Fußball, schließen Freundschaften, stärken ihr Selbstbewusstsein und ihre Rolle als aktive Gestalter. Ein positiver Nebeneffekt: die Vereine gewinnen wichtige ehrenamtliche Helfer:innen!

NFV-Präsident Günter Distelrath resümiert in der zum Jubiläum veröffentlichten Broschüre: „20 Standorte, 29 Lehrgänge, 419 Teilnehmer:innen und viele schöne Momente, ganz nach dem Motto: EIN BALL VERBINDET.“

In 2017 wurde erstmals ein Soccer Refugee Coach Cup veranstaltet. Robert Gräfe vom LSB Niedersachsen stellt heraus, dass es bei dem Fußballturnier vordergründig zwar um Fußball gehe, mit dem Turnier würde darüber hinaus aber auch ein notweniger Raum für Austausch entstehen.

Auch während der Einschränkungen aufgrund der COVID-19-Pandemie waren die Projektverantwortlichen nicht untätig: in 2021 wurden erstmals Online-Trainerseminare für Lehrgangsteilnehmende durchgeführt und eine Fußball-Wörterbuch-App entwickelt.

Weitere Informationen zu den Soccer Refugee Coaches finden Sie hier.

Das Projekt Soccer Refugee Coach hat im Rahmen unseres Video-Wettbewerbs „Erfolgsgeschichten aus Niedersachsen“ 2020 den ersten Preis in der Kategorie „Gesellschaftliche Teilhabe“ gewonnen. Der Gewinn wurde im Rahmen dieser Veranstaltung verwendet. Das Gewinnervideo können Sie hier schauen.

Danke an alle Helfer*innen!

 

Am heutigen Welttag der humanitären Hilfe möchten wir den vielen Helferinnen und Helfern danken, die sich mit viel Engagement für Menschen in Not einsetzen! Diese Hilfe erfolgt teils unter schwierigen Bedingungen in den unterschiedlichsten Ländern und Regionen der Welt.

Über 82,4 Millionen Menschen waren Ende 2020 auf der Flucht oder wurden aus ihrer Heimat vertrieben. Die Hintergründe sind dabei vielfältig: bewaffnete Konflikte, Menschenrechtsverletzungen oder Hunger können beispielsweise Ursachen sein, um Menschen in solche Notlagen zu versetzen.

Aber auch Naturkatastrophen wie Erdbeben, Dürren, Waldbrände oder Überschwemmungen können uns schnell in Not bringen. Unser Dank geht insbesondere an diejenigen, die unermüdlich die in einer Krisensituation befindlichen Menschen unterstützen!

Antrag auf Projektförderung nach der Richtlinie "Teilhabe und Zusammenhalt" weiterhin möglich

Mit der Richtlinie Teilhabe und Zusammenhalt gewährt das Land Niedersachsen Zuwendungen, die der Förderung der gleichberechtigten Teilhabe von zugewanderten Menschen und ihrem Engagement in der Gesellschaft dienen sollen. Es werden auch Projekte für den gesellschaftlichen Zusammenhalt gefördert.

Es gibt keine Antragsfristen, so dass Zuwendungen jederzeit beantragt werden können.

Zuwendungen werden als nicht rückzahlbare Zuschüsse in Form von Anteilfinanzierungen zur Projektförderung gewährt. Die notwendigen Personal- und Sachausgaben werden als zuwendungsfähig anerkannt. Die Förderung beträgt höchstens 80 % der zuwendungsfähigen Ausgaben.


Das Projekt darf noch nicht begonnen haben und muss in sich abgeschlossen sein.

Wichtig ist in jedem Fall, dass die jeweilige „Koordinierungsstelle Migration und Teilhabe der Landkreise“ bzw. der Region Hannover einbezogen wird.

Weitere Informationen finden Sie hier oder im Flyer zur Richtlinie Teilhabe und Zusammenhalt. Unterstützung bei der Antragstellung erhalten Sie bei der Bewilligungsbehörde: Niedersächsisches Landesamt für Soziales, Jugend und Familie - Außenstelle Oldenburg.

Die Richtlinie Teilhabe und Zusammenhalt können Sie hier herunterladen: RL_TUZ.pdf

Ministerpräsident Weil trifft Mais Nasser


Anlässlich des Weltflüchtlingstages hat Ministerpräsident Stephan Weil das Projekt LandAtelier in Lauenbrück besucht. Am Weltflüchtlingstag werden seit 2001 jährlich am 20. Juni die Stärke, der Mut und die Widerstandsfähigkeit, die Geflüchtete, Vertriebene und Staatenlose täglich aufbringen, gewürdigt.


Das LandAtelier ist eine Nähwerkstatt für geflüchtete Frauen. Sie werden zunächst im textilen Handwerk geschult und können anschließend bei gemeinsamen Austausch im LandAtelier nähen, stricken und häkeln. Quasi nebenbei werden die Deutschkenntnisse vertieft. Kinder können gerne mitkommen und werden währenddessen im Landpark Lauenbrück umwelt- und naturpädagogisch betreut.

Nach einer kurzen Projektvorstellung während des Besuchs und Präsentation der im Rahmen des Projektes selbst genähten Produkte zeigte sich der Ministerpräsident im Gespräch mit der Projektteilnehmerin Mais Nasser solchermaßen beeindruckt, dass er sie kurzerhand für ein "Weil trifft ..."-Interview angefragt hat.


Ministerpräsident Weil im Gespräch mit geflüchteten Frauen

Ein Besuch beim LandAtelier in Lauenbrück



Im „LandAtelier“ treffen geflüchtete Frauen per kostenlosem Busshuttle aus dem Landkreis zusammen, um von Designer:innen und Schneider:innen im textilen Bereich geschult zu werden. Das LandAtelier bietet Sprachförderung, textiles Handwerk, Kinderbertreuung und vermittelt Deutschkenntnisse fast nebenbei. Während die Frauen in der Werkstatt gemeinsam lernen und arbeiten, werden ihre Kinder im Tier-, Kultur- und LandPark Lauenbrück natur- und erlebnispädagogisch betreut. Das Projekt wurde 2017 von Katharine von Schiller mit der Hamburger Modedesignerin Sibilla Pavenstedt, Gründerin Made auf Veddel e.V. entwickelt und im LandPark Lauenbrück gegründet.

Anlässlich des diesjährigen UN-Weltflüchtlingstages hat sich Ministerpräsident Stephan Weil als Repräsentant des Bündnisses mit geflüchteten Frauen aus diesem Projekt und den Projektverantwortlichen vor Ort getroffen. Herr Weil hat sich dabei aus nächster Nähe über die Integrationserfahrungen der Frauen und die Rahmenbedingungen für Integration vor Ort informiert.


Das Treffen fand mit Projektteilnehmerinnen, den Projektverantwortlichen und –mitarbeitenden im LandPark Lauenbrück statt. Mit dabei waren unter anderem die beiden Projektteilnehmerinnen Samira Abdollahi und Mais Nasser, Projektverantwortliche Katharine von Schiller und Sprachmittlerin Christiane Heitmann.

Gemeinsam wurden die Näh-Werkstatt und -während eines gemeinsamen Spaziergangs- Teile des LandParks besichtigt. Frau Abdollahi und Frau Nasser präsentierten in der Werkstatt stolz ihre im Rahmen des Projektes selbst hergestellten Handarbeiten.

Ministerpräsident Weil zeigte sich sichtlich beeindruckt von dem Engagement der beiden Frauen und fragte sie beide, wo sie sich in fünf Jahren sehen würden. Frau Abdollahi arbeitet bereits jetzt in einem Minijob im Nähatelier und macht gerade ihren Führerschein. In einem kleinen Video (siehe Infospalte) stellt sich Frau Abdollahi kurz vor und gibt uns einen Einblick in ihre Sicht auf das Projekt. Frau Nasser hofft in ihrem erlernten Beruf als Lebensmittel-Ingenieurin tätig sein zu können und absolviert dafür aktuell einen C1-Onlinekurs an der Uni Hildesheim. Mehr dazu können Sie in einem kleinen Video-Interview (siehe Infospalte) zwischen Frau Nasser und Herrn Weil erfahren.

In den Gesprächen wurde immer wieder deutlich, dass die Sprache ein wichtiger Faktor der Integration ist. Frau von Schiller, Leiterin des Ateliers: „Sprache ist der Schlüssel - Wir sind eine offene Werkstatt für alle. Allerdings hat Corona einen „Schnitt“ gemacht. Ich fürchte, dass viel, was wir erreicht haben, wieder verloren gegangen ist.“

Auch Frau Nasser selbst ist der Auffassung, dass ohne das Erlernen der Sprache ein Leben vor Ort kaum möglich sei, insbesondere zum Beispiel beim einkaufen oder bei Schule oder Arztbesuchen mit den Kindern. Sie habe sich daher bereits in den ersten Tagen in Deutschland für einen Sprachkurs entschieden und angemeldet.

Dank Projekten wie diesem sind wir zuversichtlich, dass beide Frauen sehr gut Fuß fassen können und wünschen ihnen weiterhin viel Erfolg.


Stipendien von startsocial e.V.

Noch bis zum 27.06.2021 bewerben!


Ausschreibung: 100 startsocial-Stipendien an soziale Initiativen zu vergeben

Vom 3. Mai bis zum 27. Juni 2021 können sich soziale Initiativen auf startsocial.de wieder für eines von 100 Beratungsstipendien bewerben. Mitmachen können alle, die soziale Probleme oder Herausforderungen mit Hilfe von Ehrenamtlichen anpacken.
Erfahrene Fach- und Führungskräfte unterstützen die 100 Gewinner für vier Monate bei der Verwirklichung oder Weiterentwicklung ihrer sozialen Organisationen, Projekte und Ideen. 25 herausragende Initiativen werden auf einer feierlichen Preisverleihung im Frühsommer 2022 geehrt. Sieben von ihnen erhalten zusätzlich Geldpreise im Gesamtwert von 35.000 Euro.


Hintergrund:
startsocial ist ein bundesweiter Wettbewerb zur Förderung des ehrenamtlichen sozialen Engagements. Unter dem Motto „Hilfe für Helfer“ vergibt startsocial jährlich 100 viermonatige Beratungsstipendien und 25 Auszeichnungen, darunter sieben Geldpreise, an herausragende soziale Initiativen. In jeder Wettbewerbsrunde bringen rund 550 Fach- und Führungskräfte als ehrenamtliche Coaches und Jurorinnen und Juroren ihr Wissen und ihre Erfahrung ein. Der Wettbewerb wird seit 2001 veranstaltet und hat bereits über 1.700 soziale Organisationen und Projekte bei ihrer Weiterentwicklung begleitet und unterstützt.

Die Wettbewerbsrunde 2021/22 startet am 3. Mai 2021. Bis zum 27. Juni können sich soziale Initiativen um eines der 100 Stipendien bewerben. Die ausgewählten Initiativen werden von November 2021 bis Februar 2022 von ihren Coaches beraten. Auf einer feierlichen Preisverleihung werden im Frühsommer 2022 die 25 überzeugendsten Initiativen, darunter auch sieben Geldpreisträger, ausgezeichnet.


Mehr zum Wettbewerb, zu den Teilnahmebedingungen sowie zur Bewerbung selbst finden Sie hier.

Aktueller Flyer von startsocial e.V.: startsocial_Flyer_2021.pdf
Kurzinformationen zu startsocial e.V.: startsocial_in_Kuerze_2021_22.pdf
Factsheet zu startsocial e.V.: startsocial_Factsheet_2021_22.pdf
Erklärfilm und Werbespot: startsocial.de/presse/videos

Braunschweig zeigt Gesicht und spricht über Demokratie

Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus 2021 unter dem Motto "Solidarität. Grenzenlos." zeigen wir euch dieses tolle Video der Stadt Braunschweig.

"Was bedeutet Demokratie für dich?"

Miteinander, Augenhöhe, Freiheit … Mit Lichtprojektionen im öffentlichen Raum macht das Büro für Migrationsfragen in Braunschweig sichtbar, was Demokratie für die Menschen vor Ort bedeutet. Dabei halten die Teilnehmenden Leinwände hoch, auf die verschiedene „Demokratie-Begriffe“ projiziert werden. Ein spannendes Format, um ins Gespräch zu kommen und die vielen Facetten von Demokratie zu beleuchten.


Das Video ist ein gemeinschaftliches Statementvideo der Stadt Braunschweig, Büro für Migrationsfragen und "Demokratie leben!" Braunschweig.

#SayTheirNames

Gedenken an die Opfer des Anschlags in Hanau


#SayTheirNames

„Heute Abend wird in Hanau an den rassistischen Anschlag vor einem Jahr gedacht. Bei diesem furchtbaren Verbrechen wurden aus rechtsextremen und rassistischen Motiven neun Menschen getötet. Mein Mitgefühl gilt den Angehörigen der Opfer, die bis heute unter dieser verabscheuungswürdigen Tat leiden und deren Trauer wir nur erahnen können.

Wir dürfen nicht vergessen, was vor einem Jahr in Hanau passiert ist. Der Anschlag mahnt uns, wachsam zu sein – nicht nur an Gedenktagen – sondern jeden Tag. Wir alle sind gemeinsam gefordert, jeglicher Form von Rechtsextremismus, Ausländerfeindlichkeit und Rassismus entgegenzutreten – auf der Straße, aber auch im Netz und insbesondere in den Sozialen Medien“, so Ministerpräsident Stephan Weil.


Mit der Aktion #SayTheirNames soll besonders auf die Opfer aufmerksam gemacht werden, damit die Namen nicht in Vergessenheit und der Hass hinter der Tat und der Täter selbst nicht in den Vordergrund geraten.

Wir wollen in Niedersachsen klare Haltung zeigen für Vielfalt, Toleranz und Miteinander!
Wir möchten, dass Menschen unterschiedlicher Herkunft und Religion in unserem Land friedlich zusammenleben. Respekt füreinander und gegenseitige Akzeptanz sind das ‚Minimum‘ in unserem gesellschaftlichen Wertekonsens! Es gilt immer wieder - auch heute noch - nachzuforschen, woher dieser Hass kommt, und zu verhindern, dass er sich weiter verbreitet.
Das Bündnis „Niedersachsen packt an“ steht an der Seite aller Menschen, die Ausgrenzungen erleiden oder durch rassistischen Hass bedroht werden. Sie sind nicht allein! Jeder einzelne kann für Vielfalt, Toleranz und ein Miteinander einstehen und aktiv werden!


Anlässlich des 1-jährigen Gedenkens der Anschläge in Hanau gibt es in der ARD Mediathek eine Dokumentation und Reportage, in der Überlebende und Angehörige berichten, wie sie die Tat und die Zeit danach erlebt haben. Den Beitrag dazu finden Sie hier.

Integrationspreis 2021: Integration in Zeiten von Corona

Weil und Schröder-Köpf starten Wettbewerb zum Niedersächsischen Integrationspreis


Die Niedersächsische Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Doris Schröder-Köpf, hat gemeinsam mit Ministerpräsident Stephan Weil den Wettbewerb um den Niedersächsischen Integrationspreis 2021 gestartet.
Der Preis ist mit insgesamt 24.000 Euro dotiert. Es werden vier Preise zu jeweils 6.000 Euro vergeben.

Zusätzlich vergeben das Bündnis „Niedersachsen packt an“ sowie das Bündnis „Niedersachsen hält zusammen“ jeweils einen Sonderpreis in Höhe von 6.000 Euro. Die Verleihung des Integrationspreises erfolgt bereits zum zwölften Mal. Das Motto lautet in diesem Jahr „Integration in Zeiten von Corona“.

Der Wettbewerb richtet sich an Vereine, Verbände, Institutionen, Initiativen, Stiftungen, Kindergärten und Schulen, die sich in besonderer Weise mit neuen Ideen und Umsetzungen dafür engagieren, dass Integration in Zeiten der Corona-Pandemie gelebt und dadurch ein entscheidender Beitrag zur interkulturellen Teilhabe am Gemeinwesen geleistet wird. Ziel ist es, gute Projekte und Ansätze öffentlich zu machen und gleichzeitig dazu zu ermuntern, derartigen Beispielen zu folgen und neue Ideen in Zeiten der Pandemie zu entwickeln.

Mit der Wahl des Mottos knüpfen Weil und Schröder-Köpf an die bisherige Arbeit der Bündnisse „Niedersachsen packt an“ und „Niedersachsen hält zusammen“ an. Die Botschaft lautet: Niemand wird vergessen!

Integration hat gerade in diesen Zeiten einen besonders hohen Stellenwert, gesellschaftliche Teilhabe ist wichtiger als je zuvor – unabhängig von Herkunft, Kultur, Alter, Geschlecht, Religion oder finanzieller Situation.

Daher ist es für die Niedersächsische Landesregierung ein wichtiges politisches Anliegen, die vielfältigen Potentiale verschiedener Institutionen, Vereine, Verbände, Initiativen, Kindergärten und Schulen zu aktivieren und besonders innovative Ideen mit dem Niedersächsischen Integrationspreis 2021 auszuzeichnen.

Bewerbungen oder Vorschläge sind vorzugsweise per E-Mail an

integrationspreis@stk.niedersachsen.de


oder ansonsten per Post an

Niedersächsische Staatskanzlei
Stichwort „Niedersächsischer Integrationspreis 2021“
Planckstr. 2
30169 Hannover

zu richten.

Bewerbungsschluss ist Montag, 15.02.2021.

Den Flyer zum Integrationspreis 2021 finden Sie hier.
Das Formular „Bewerbung zum Niedersächsischen Integrationspreis 2021“ finden Sie hier.

Aus den Bewerbungen und Vorschlägen wählt eine unabhängige, namhaft besetzte Jury unter dem Vorsitz von Doris Schröder-Köpf die Preisträgerinnen und Preisträger aus, die nach derzeitigem Stand am 27.09.2021 in einem Festakt ausgezeichnet werden sollen.

Infos zu den Integrationspreisen der vergangenen Jahre finden Sie hier.

Start der Initiative #MeineStimmeGegenHass

Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus sind eine der größten Gefahren für unsere Demokratie und Sicherheit. Seit Jahren steigt die Zahl derer, die zum rechten Spektrum gezählt werden, ebenso nimmt die Zahl rechtsextremistischer Gewalttaten zu. Solingen, Rostock, München, Kassel, Halle und Hanau sind nur einige von zahlreichen Orten in Deutschland, an denen Menschen von Rechtsextremisten gezielt getötet wurden.

Mit der Initiative #MeineStimmeGegenHass ruft die Deutschlandstiftung Integration zusammen mit Integrationsstaatsministerin Annette Widmann-Mauz und der Bundeszentrale für politische Bildung zu einer breiten gesellschaftlichen Allianz gegen Rechtsextremismus und Rassismus auf. Menschen, die Opfer von Rassismus und Rechtsextremismus werden, brauchen nicht nur ein gezieltes Handeln des Rechtsstaates, sondern auch die Unterstützung der Gesellschaft und jedes Einzelnen.

Die Initiative #MeineStimmeGegenHass ruft daher dazu auf, die Erinnerung an die Todesopfer rechtsextremer, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Deutschland wachzuhalten und die Stimme gegen Hass zu erheben.

Jede und jeder kann auch auf der Website und auf Facebook, Twitter und Instagram ein Zeichen setzen und mit einem eigenen Statement zum Ausdruck bringen, was sie oder er dem Hass entgegensetzt.

Posten Sie Ihre Audioaufnahmen mit #MeineStimmeGegenHass und werden Sie Teil dieser Initiative!

Statement des Ministerpräsidenten zu dem Großbrand in Moria

„Das sind erschütternde Nachrichten: ein Großbrand in einem völlig überfüllten Flüchtlingslager auf einer völlig überfüllten Insel, die de facto ein Gefängnis für Tausende von Frauen, Männern und Kindern ist. Dieser furchtbare Brand sollte nun wirklich Anlass dafür sein, dass wir endlich alle etwa 12.000 Menschen auf andere europäische Länder verteilen. Niedersachsen hat schon vor geraumer Zeit das Angebot gemacht, eine größere Zahl von Geflüchteten aus Moria aufzunehmen. Uns sind aber aus rechtlichen Gründen die Hände gebunden. Deshalb geht mein dringender Appell an die Bundesregierung und die Europäische Kommission, jetzt endlich die Grenzen für diese stark belasteten und verzweifelten Frauen, Männer und Kinder zu öffnen. Wenn sich einige Staatsoberhäupter in Europa beharrlich weigern sollten, müsste es eine Aufnahme der Menschen wenigsten durch einige gutwillige europäische Länder geben.“

Verleihung des Niedersächsischen Integrationspreises 2020

Videobotschaften und Preisträgervideos sind jetzt online


Ministerpräsident Stephan Weil und die Landesbe­auftragte für Migration und Teilhabe, Doris Schröder-Köpf, haben am 08. September 2020 ihre Videobotschaften anlässlich der Verleihung des Niedersächsischen Integrationspreises 2020 veröffentlicht.
Aufgrund der Corona-Pandemie musste dieses Jahr auf den Festakt zur Preisverleihung verzichtet werden.

Sehen Sie nachstehend die Videobotschaften:


Der Integrationspreis wird bereits zum elften Mal vergeben. Das diesjährige Motto lautet „Integration durch Musik, Kunst und Kultur“. Der Preis ist mit insgesamt 24.000 Euro (4 x 6.000 Euro) dotiert. Das Bündnis „Niedersachsen packt an“ zeichnet einen Bewerber mit einem Sonderpreis aus und unterstützt dessen Engagement ebenfalls mit einem Preisgeld in Höhe von 6.000 Euro. Auch in diesem Jahr war die Zahl der Bewerbungen hoch. Aus knapp 170 Bewerbungen und Vorschlägen hat die Jury unter dem Vorsitz von Doris Schröder-Köpf die folgenden Preisträgerinnen und Preisträger ausgewählt:

  • Bildungswerk der Nds. Wirtschaft, Osnabrück
  • Boat people projekt e.V., Göttingen
  • IKJA e.V., Hannover
  • Kirchenkreis Harzer Land, Osterode

Beim Sonderpreis des Bündnisses „Niedersachsen packt an“ entschied sich die Jury für teatro regio e.V., Northeim.

Mit dem Wettbewerb möchte das Land Niedersachsen nachhaltige Projekte und engagierte Menschen auszeichnen, die sich in besonderer Weise im Integrationsprozess mit Initiativen in den Bereichen Musik, Kunst und Kultur hervorheben und zur Teilhabe am Gemeinwesen von Menschen mit verschiedenen sprachlichen, ethnischen, religiösen und kulturellen Wurzeln beitragen. Gute Ansätze und vorbildliche Aktivitäten sowie neue, innovative und nachhaltige Ideen zur Integration von Zugewanderten sollen stärker bekannt gemacht werden. Gleichzeitig sollen sie zur Nachahmung animieren und zur Entwicklung neuer Ideen und Projekte ermuntern.

Neben dem Spracherwerb sind es gerade Musik, Kunst und Kultur, die Menschen zusammenbringen und verbinden. Gerade für Zugewanderte ist es wichtig, sich in kulturelle Projekte und Initiativen mit eigenen Erfahrungen, Fähigkeiten und Fertigkeiten einbringen zu können. Gemeinsames Musizieren oder Theaterspielen fördert das Verständnis zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen.

Die Staatskanzlei bittet alle Preisträgerinnen und Preisträger um Verständnis dafür, dass in diesem Jahr aufgrund der Gefahr von Corona Infektionen auf eine Übergabeveranstaltung verzichtet wird.

Die Jury

Neben Doris Schröder-Köpf gehören in diesem Jahr zur Jury:

  • Fernando Aramburu, spanischer Schriftsteller, Dichter und Übersetzer, er lebt und arbeitet in Hannover
  • Laura Berman, Intendantin der Staatsoper Hannover
  • Nariman Hammouti, Vorsitzende des Vereins „Deutscher Soldat e.V.“
  • Sabina Kaluza, Künstlerin und Juniorpräsidentin des „KreativRegion e.V.“
  • Dr. Hermann Queckenstedt, Direktor des Diözesanmuseums Osnabrück


Die Preisträgerinnen und Preisträger

Bildungswerk der Nds. Wirtschaft gGmbH, Osnabrück

Das Projekt „Sprache und Kunst – Handlungsorientierter Spracherwerb in Verbindung mit theaterpädagogischen Elementen“ unterstützt geflüchtete Frauen, die bereits einen Sprachkurs absolviert oder aufgrund von persönlichen Krisen abgebrochen haben, bei der gesellschaftlichen und beruflichen Integration. Es wurde in Kooperation mit der Agentur für Erwachsenen- und Weiterbildung (AEWB) an den Standorten Barsinghausen, Osnabrück und Georgsmarienhütte durchgeführt. Innerhalb eines halben Jahres lernen die Frauen Deutsch und proben im Rollenspiel sowohl Erlerntes als auch Begebenheiten aus ihrem Alltag in der Heimat oder in Deutschland. Sprache in Verbindung mit Bewegung, Emotion und Spiel schafft neue neuronale Verknüpfungen, verbessert das Deutschlernen, fördert die kommunikativen Kompetenzen sowie das Selbstbewusstsein und die Selbstwirksamkeit. Während der Unterrichtsstunden steht eine Kinderbetreuung zur Verfügung. Begleitend eröffnen die offenen Angebote im Familienzentrum den Frauen die Möglichkeit erste Kontakte zu knüpfen und zu vertiefen und gestalterisch tätig zu werden. Der Kurs endet mit einer zertifizierten Sprachprüfung.

http://www.bnw.de


boat people projekt e.V., Göttingen

Seit 2009 arbeitet der boat people projekt e.V. als freies Theater in verschiedenen Konstellationen schwerpunktmäßig zum Thema Flucht und Migration. Bei den professionellen Schauspiel- und Musikproduktionen wird mit professionellen Künstler*innen zusammengearbeitet, die oftmals in ihrem Herkunftsland ihrer Arbeit aus zumeist politischen Gründen nicht mehr nachgehen können. Die soziokulturellen Theater-Projekte richten sich an geflüchtete und "einheimische" Menschen. Interessierte Kinder, Jugendliche und Erwachsene werden eingeladen, sich an künstlerischen Projekten zu beteiligen. Begegnung jenseits von Sprachbarrieren, Herkunft, Milieu und Gender sind durch ein gemeinsames aktives Kunsterlebnis leichter möglich und können nachhaltiger wirken. Die Teilnahme ist kostenfrei. Aktuell findet zum Beispiel ein Kindertheaterprojekt zum Thema Zukunft statt. In der Schreibwerkstatt treffen sich Erwachsene aus insgesamt vier unterschiedlichen Herkunftsländern und verfassen Texte zum Thema Gesellschaft und Einsamkeit. Letztes Jahr wurde ein Tanztheaterprojekt zum Thema Digitalisierung mit Jugendlichen aus Deutschland, Rumänien, Syrien und Afghanistan durchgeführt.

http://www.boatpeopleprojekt.de


IKJA e.V., Hannover

Der Verein Internationaler Kultureller Jugend-Austausch (IKJA) wurde 2009 von Studierenden in Hannover gegründet. Ziel ist es, einen transkulturellen Dialog zwischen den Menschen unabhängig von ihrer Herkunft und Zuschreibungen zu fördern und eine Kultur des Miteinanders zu etablieren. Bei dem Projekt wurde eine App mit dem Namen "Out of Your Bubble - into VR" entwickelt. Die interkulturelle Begegnung soll in einer Virtual RealityWelt mithilfe von Musik, Tanzelementen und spielerischen Aspekte gefördert werden. Das begeistert besonders junge Zielgruppen. Ziel ist es, durch Begegnungen in der virtuellen Realität und den anschließenden Austausch zwischen den Trainingsteilnehmenden die Perspektivenreflexivität zu fördern. So kann Diskriminierung und Stereotypen entgegengewirkt werden. Seit Oktober 2019 wurden bereits zehn interkulturelle VR-Trainings mit insgesamt 40 Teilnehmenden verschiedener Herkunft zwischen 14 und 28 Jahren durchgeführt.

http://www.ikja.eu/schulungen-workshops


Kirchenkreis Harzer Land, Osterode

Die evangelische Jugend des Kirchenkreises Harzer Land hat gemeinsam mit der Flüchtlingssozialarbeiterin des Diakonischen Werkes Harzer Land sowie des Jugendzentrums Bad Sachsa im Februar 2018 einen internationalen Chor initiiert, den iChor. Die jugendlichen Geflüchteten sowie die einheimischen Jugendlichen sollen durch den Zugang Singen und Musik Gemeinsamkeiten entdecken und ihre Lebenswelten miteinander verknüpfen. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Migrationshintergrund stammen aus Ländern wie Syrien, Afghanistan, Irak, Iran oder Griechenland. Ein Schwerpunkt des Konzeptes ist es, dass die Jugendlichen sich mit deutschen Texten des aktuellen Rock/PopGenres auseinandersetzen.

https://www.kirche-harzerland.de


teatro regio e.V., Northeim (Sonderpreis des Bündnisses „Niedersachsen packt an“)

Moringer Bürgertheater interkulturell – Das Projekt ist eine Kooperation von teatro regio e.V. mit der Flüchtlingshilfe und mehr Moringen e.V., der Stadt Moringen, der Kooperativen Gesamtschule Moringen und stille hunde theaterproduktionen, eingebettet in ein breites Netzwerk von ehrenamtlich Tätigen anderer Vereine, Bildungseinrichtungen sowie der Evangelischen Kirchengemeinde Leine-Weper. Seit 2016 inszenieren ca. 30 Moringer Bürgerinnen und Bürger, davon etwa 1/3 Geflüchtete, jährlich eine Theaterproduktion und stellen sie der Öffentlichkeit vor. Ziel dieses Projektes war und ist es, geflüchtete Menschen (Neubürger der Stadt Moringen und des Landkreises Northeim) und Moringer Bürger mit und ohne Migrationshintergrund zusammenzubringen.

http://fluechtlingshilfe-moringen.de/arbeitsgruppen/theaterprojekt/

47 Kinder aus griechischen Flüchtlingslagern aufgenommen

Gemeinsam mit Fußball-Zweitligist Hannover 96 konnte das Bündnis allen Kindern eine kleine Freude machen


Bereits seit Herbst 2019 setzt sich das Land Niedersachsen gemeinsam mit den Ländern Berlin und Thüringen beim Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat sowie beim Auswärtigen Amt dafür ein, unbegleitete minderjährige Ausländer aus den überfüllten Flüchtlingslagern der griechischen Inseln zu holen und aufzunehmen.

Kurz nach Ostern konnten nun 47 Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 17 Jahren nach Niedersachsen ausgeflogen werden.

Die Jungen und Mädchen, die aus Afghanistan (35), Eritrea (2) und Syrien (10) stammen, wurden zunächst in der Jugendhilfeeinrichtung Haus Sonnenwinkel in Bad Essen im Landkreis Osnabrück aufgenommen und verbrachten dort 2 Wochen in Quarantäne. Nachdem alle Kinder sowohl vor der Ausreise als auch am Ende des zweiwöchigen Aufenthaltes negativ auf Corona getestet wurden, konnten sie nun gesund die Reise in die aufnehmenden Bundesländer antreten. 13 Kinder verbleiben in Niedersachsen.

Bei Ihrer Ankunft in Deutschland hatten die Kinder nicht viel mehr als das was sie am Leib trugen. Während ihres Aufenthaltes in der Jugendhilfeeinrichtung wurden die Kinder durch örtliche Kleiderkammern und viele ehrenamtlich Unterstützende mit dem Nötigsten versorgt. Ümit Turunc, Leiter des Teams des Verbunds Sozialer Dienste, das sich seit ihrer Ankunft um die Mädchen und Jungen aus den griechischen Flüchtlingslagern gekümmert hat, berichtete von kleineren und größeren Verletzungen, die die Kinder bei Ihrer Ankunft in Deutschland hatten. „Viele Pflaster mussten geklebt werden, viele davon auch für die Seele, denn die Kinder hatten jahrelang keine Zuwendung und Umsorgung dieser Art erfahren.“

Viele Osnabrücker packten ehrenamtlich an und auch die Geschäftsstelle des Bündnisses NIEDERSACHSEN PACKT AN hatte den Wunsch, etwas für die Kinder zu tun. Fußball spricht alle Sprachen und verbindet, egal wo man herkommt. Daher nahm das Team der Geschäftsstelle Kontakt mit dem Fußball-Zweitligisten Hannover 96 auf. Dort musste man nicht lange überlegen: und spendete für alle Kinder Fußbälle, Kappen und Stoff-Maskottchen für die kleineren Kinder. Die Initiative 96Plus! fördert gemeinnützige Projekte, Organisationen und Aktionen sowie gute Ideen und Taten. Daher war die Unterstützung der Aktion für Josip Grbavac, Leiter Marketing bei Hannover 96, selbstverständlich: „Diese spontane Aktion ist absolut lobenswert und verdient maximale Unterstützung. Es ist nur sehr schwer vorstellbar, was diese Kinder erlebt haben müssen und wie sich ihr derzeitiger Alltag ohne Eltern gestaltet. Wir wünschen den Kindern und ihren Familien eine friedliche Zukunft.“ Gemeinsam mit Jute-Rucksäcken gefüllt mit Schreib- und Malsachen sowie einigen Süßigkeiten von NIEDERSACHSEN PACKT AN wurden die gespendeten Geschenke kurzfristig nach Bad Essen gebracht, damit jedem Kind eine kleine bleibende Erinnerung mit auf den Weg gegeben werden konnte.

Der vollgepackte Bulli zog sofort die neugierigen Blicke der Kinder auf sich. „Wir warten mit der Ausgabe der Geschenke, bis die Kinder abreisen“, hatte Ümit Turunc entschieden. Inzwischen sind die Kinder abgereist, im Gepäck haben sie nun neben den positiven Erfahrungen und Erinnerungen freundlicher Begegnungen im Haus Sonnenwinkel auch eine kleine Erinnerung an Niedersachsen.

Und auch die übrigen Kinder, die im Haus Sonnenwinkel regulär in sogenannten Dialog-Wohngruppen untergebracht sind, konnten sich über neue Lederfußbälle von Hannover 96 freuen, da 96Plus! noch ein paar extra Bälle gespendet hatte.

Dem Geschäftsführer des Verbandes Sozialer Dienste Tim Ellmer war die Freude über den Besuch aus Hannover anzumerken: „Wir danken Ihnen ganz herzlich. Sie machen den Kindern damit eine große Freude.“ Aktuell sammelt das Bündnis NIEDERSACHSEN PACKT AN im Rahmen seines Beteiligungsaufrufes Erfolgsgeschichten aus Niedersachen und berichtet in diesem Zusammenhang über Beispiele gelungener Integration. Auch im Haus Sonnenwinkel gibt es tolle Erfolgsgeschichten. „Vier ehemalige unbegleitete minderjährige Ausländer, die wir 2015 aufgenommen hatten, unterstützen unser Team hier jetzt als Sprachmittler“, erzählte Ellmer. Wir finden das ist eine tolle Erfolgsgeschichte, die unbedingt erzählt werden sollte und freuen uns auf viele weitere tolle Beiträge.

  Bildrechte: Lars Herrmann / VSD

Niedersachsen nimmt minderjährige Flüchtlinge auf


Nach Hamburg und Bremen nimmt auch Niedersachsen 50 Kinder aus Flüchtlingscamps von den griechischen Ägäis-Inseln auf. Die minderjährigen Geflüchteten landen in der kommenden Woche in Niedersachsen und gehen zunächst in eine 14-tägige Quarantäne. Anschließend werden die Kinder auf soziale Jugendhilfeeinrichtungen in Niedersachsen verteilt. Die Initiative hatte Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius bereits im vergangenen Herbst gestartet. „Jetzt sind wir auf der Zielgeraden und es gelingt uns hoffentlich endlich, diesen besonders schutzbedürftigen Kindern zunächst ein festes Dach über dem Kopf, fließend Wasser und ausreichend Lebensmittel zur Verfügung zu stellen“, kommentiert Pistorius die Hilfsaktion.

Allein im Flüchtlingscamp Moria halten sich aktuell über 1000 Kinder auf. Angesichts der katastrophalen hygienischen Verhältnisse, rechnen Gesundheitsexperten bei einem Ausbruch von Covid-19-Erkrankungen mit verheerenden Folgen. Außer Deutschland ist aufgrund der Corona-Virus-Pandemie derzeit nur Luxemburg bereit, junge Migranten aus den überfüllten informellen Lagern zu holen. Weitere Informationen zum Thema finden Sie auf der Website des Niedersächsischen Innenministeriums.

Ein Zeichen setzen - gegen rassistischen Hass, fremdenfeindliche Angriffe und Gewalt!

„Klare Haltung für Vielfalt, Toleranz und Miteinander!"



"Der Anschlag von Hanau hat unsere Gesellschaft zutiefst erschüttert – die brutale Tat macht uns fassungslos und hinterlässt viele Fragen. Unser aufrichtiges Mitgefühl gilt allen Verletzten und den Angehörigen der Opfer.

Widerwärtige Anschläge, wie im letzten Jahr in Halle, Kassel und München und nun auch in Hanau, ermahnen uns, immer wieder entschieden gegen jede Form von rassistischem Hass einzutreten. Fremdenfeindliche oder antisemitische Angriffe, populistische Anfeindungen und Ausgrenzungen jeder Art sind nicht tolerierbar. Für Fremdenfeindlichkeit, Hass und Gewalt ist in unserer Demokratie kein Platz!

Wir wollen in Niedersachsen klare Haltung zeigen für Vielfalt, Toleranz und Miteinander! Wir möchten, dass Menschen unterschiedlicher Herkunft und Religion in unserem Land friedlich zusammenleben. Respekt füreinander und gegenseitige Akzeptanz sind das ‚Minimum‘ in unserem gesellschaftlichen Wertekonsens! Es gilt immer wieder nachzuforschen, woher dieser Hass kommt, und zu verhindern, dass er sich weiter verbreitet. Das Bündnis „Niedersachsen packt an“ steht an der Seite aller Menschen, die Ausgrenzungen erleiden oder durch rassistischen Hass bedroht werden. Sie sind nicht allein!

Es ist gut, dass – wie auch heute Abend - in Niedersachsen immer wieder viele Menschen auf die Straße gehen und für Vielfalt und Miteinander eintreten."

Aufruf vom 20. Februar 2020 anlässlich der aktuellen Geschehnisse in Hanau im Namen der Partnerinnen und Partner des Bündnisses 'Niedersachsen packt an'.


Auf der Demonstration von "Bunt statt Braun" am Freitag, den 21. Februar 2020, unter dem Motto: HANNOVER GEGEN RASSISMUS. HANNOVER FÜR VIELFALT! war auch das Bündnis 'Niedersachsen packt an' vertreten und hat mit vielen Akteurinnen und Akteuren ein wichtiges Zeichen gesetzt.

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