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Terminankündigung „Start Guides“-Fachtag

Der „Start Guides“-Fachtag wird am Dienstag, den 11. Oktober 2022 in der Zeit von 10:00 bis max. 16:00 Uhr in Hannover (Präsenzveranstaltung) stattfinden.

Thematischer Schwerpunkt ist die Frage, wie die Einwanderung zu Erwerbs- und Ausbildungszwecken im Sinne eines fairen Interessenausgleichs zwischen allen am Migrationsprozess beteiligten Akteurinnen und Akteuren gestaltet werden kann.

Der Fachtag wird im Rahmen des gleichnamigen Arbeitsmarkt-Förderprogramms „Start Guides“ des Niedersächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung durchgeführt. Organisiert wird der Fachtag vom „Start Guides“-Koordinierungsprojekt, der „Zentralen Beratungsstelle Arbeitsmarktintegration und Fachkräftesicherung (ZBS AuF III)" in Trägerschaft des Caritasverbandes für die Diözese Osnabrück e. V.

Die Veranstaltung ist ein Angebot zur Wissenserweiterung, zum Erfahrungsaustausch und zur fachlichen Vernetzung für die landesweit 23 „Start Guide“-Projekte sowie für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anderer Institutionen und Projekte mit ähnlicher Zielsetzung.

Wenn Ihr Interesse geweckt ist, merken Sie sich den „Start Guides“-Fachtag am Dienstag, 11. Oktober 2022 in Hannover in Ihrem Kalender gerne vor. Sobald das Tagungsprogramm vollständig feststeht, werden die Einladung sowie die Anmeldemodalitäten auf www.niedersachsen-packt-an.de ebenfalls veröffentlicht.

Online-Forum "Bildungsangebote für geflüchtete Kinder und Jugendliche aus der Ukraine"

Start der neuen Online-Fachveranstaltungsreihe des Bündnisses


Im Anschluss an die "Helfenden-Konferenz Ukraine" vom 9. Mai 2022 möchte das Bündnis „Niedersachsen packt an“ gemeinsam mit den niedersächsischen Ministerien und beteiligten Bündnispartnerinnen und Bündnispartnern in einer vertiefenden Online-Fachveranstaltungsreihe die weiteren wichtigen rechtlichen und praktischen Fragestellungen, aktuelle Maßnahmen und Entwicklungen sowie Bedarfe behandeln.

Wir laden Sie daher herzlich ein, an der ersten Online-Fachveranstaltung am Dienstag, den 12. Juli 2022 in der Zeit von 16:00 bis 17:30 Uhr teilzunehmen.

Das Niedersächsische Kultusministerium wird in dieser Veranstaltung über Bildungsangebote für geflüchtete Kinder und Jugendliche aus der Ukraine informieren.

Der am 24.02.2022 durch Russland begonnene Krieg mit der Ukraine hält an und hat zu großen Flüchtlingsbewegungen geführt. Bisher wurden an den allgemein bildenden Schulen 14.321 Schülerinnen und Schüler und an den berufsbildenden Schulen 603 Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine aufgenommen. Eine verlässliche Prognose darüber, wie viele weitere Kinder und Jugendliche nach Niedersachsen kommen werden, kann nach wie vor nicht seriös abgegeben werden. Die Entwicklung hängt vom weiteren Kriegsverlauf ab. Damit ist die Planung des neuen Schuljahres 2022/2023 mit vielen Unsicherheiten behaftet. Die Schulen erhalten daher in einem Handlungsleitfaden skizzierte Handlungsoptionen, um flexibel und kurzfristig auf neue Bedarfe reagieren zu können.

Dieser Handlungsleitfaden umfasst u.a. die Themen:

  • Schulaufnahme
  • Willkommensgruppen (ABS/BBS), Online-Angebote, Unterricht in Regelklassen, Sprachförderung DaZ
  • Einstellungsmöglichkeiten
  • Einsatz von Ehrenamtlichen und anderen geeigneten Personen

Diese Themen und weitere schulische Unterstützungsmöglichkeiten möchten wir im Rahmen des Fachforums anhand des Handlungsleitfadens erörtern und gemeinsam mit interessierten Helferinnen und Helfern diskutieren.


Anmeldungen können unter https://next.edudip.com/de/webinar/bildungsangebote-fur-gefluchtete-kinder-und-jugendliche-aus-der-ukraine/1825352 vorgenommen werden.


Weitere Fachveranstaltungen:

14. September 2022 – Thema: Arbeitsmarktintegration ukrainischer Kriegsflüchtlinge

28. September 2022 – Thema: Sprachförderung & Sprachkurse

Voraussichtlich im Juli/August – Themenbereich: Ankommen & Bleiben – was ehrenamtlich Unterstützende zum Aufenthaltsrecht wissen sollten
Voraussichtlich im September – Themenbereich: Gesundheit – Menschen mit besonderen Bedarfen

Die Zugangsdaten und nähere Informationen zu den weiteren Veranstaltungen erhalten Sie gesondert vorab.

Die Veranstaltungen finden browserbasiert via Edudip statt. Für eine optimale Funktionalität wird die Nutzung des Browsers Google Chrome empfohlen. Die Teilnahme ist jeweils kostenlos, eine vorherige Anmeldung wird empfohlen.

Über Ihre Teilnahme würden wir uns sehr freuen. Leiten Sie die Einladung gern an Interessierte weiter.

Integration in den Alltag – Wie packen wir’s an?

Regionalkonferenz des Bündnisses „Niedersachsen packt an“ bringt rund 40 Akteurinnen und Akteure aus Vereinen, Verbänden, Verwaltung und Wirtschaft zusammen


Geflüchtete Menschen sind mit vielen Herausforderungen konfrontiert, die sich allein kaum bewältigen lassen. Alltägliche Dinge wie Einkäufe oder Behördengänge zu erledigen ist anfangs bisweilen fast unmöglich, Arbeit zu finden ist ohne Sprachkenntnisse schwer, ebenso Schulbesuche oder den Anschluss an andere Menschen zu finden. Zum Glück gibt es viele haupt- und ehrenamtliche Helfende, die sich engagieren, um dort Hilfe zu leisten, wo sie gebraucht wird.

Am Mittwoch, den 6. Juli 2022, fand in Hildesheim eine Regionalkonferenz des Bündnisses „Niedersachsen packt an“ statt, das seit 2015 als überparteiliches Aktionsbündnis von Politik und Zivilgesellschaft Helfende vernetzt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Vereinen, Verbänden, Verwaltung und Wirtschaft trafen sich erstmals nach den wiederholten pandemiebedingten Einschränkungen wieder in Präsenz. Ziel des Treffens war, auf Basis neuer Impulse den persönlichen Austausch zu intensivieren.

Landesbeauftragte Dinah Stollwerck-Bauer vom Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser (ArL Leine-Weser) eröffnete die Veranstaltung: „Es ist wichtig, den Menschen, die in unser Land und unsere Region kommen, zu sagen ‚Du bist für uns eine Chance‘. Deshalb freuen wir uns sehr darüber, heute gemeinsam von und mit den Teilnehmenden ihre Erfolgsgeschichten zu hören. Für eine erfolgreiche Integration bedarf es außerordentlichen Engagements vor Ort. Nur dadurch werden Möglichkeiten und Perspektiven für geflüchtete Menschen geschaffen. Neben dem Ziel, geflüchtete Menschen erfolgreich zu integrieren, stehen wir außerdem als Gesellschaft vor der Herausforderung des Fachkräftemangels, daher müssen wir die Chancen durch Zusammenarbeit nutzen. Für die Unterstützung durch Haupt- und Ehrenamtliche sowie Kommunen und Unternehmen möchte ich mich herzlich bedanken!“

Der Schwerpunkt der Veranstaltung lag auf Erfahrungsberichten aus der Praxis von Unternehmen, Verbänden und Vereinen. Zunächst gab Bill Liederwald als Vertreter der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) Tipps zum erfolgreichen Ausbilden geflüchteter Menschen. Wie wichtig vor allem sprachliche Vorbereitung ist, zeigten hier Beispiele zu deutschen Sprichwörtern. Schon Kleinigkeiten wie ein saloppes „Wirf die Kaffeemaschine an“ in der Ausbildung kann Menschen mit geringen Sprachkenntnissen zum Verzweifeln bringen – denn womit soll man die Maschine auch bewerfen und warum?

Die Frage nach den Bedürfnissen geflüchteter Menschen stand anschließend im Mittelpunkt eines Podiumsgespräches. Aus ehrenamtlicher Perspektive stellten Petra Kämper und Aziz Alahmad von der FLUX Flüchtlingshilfe Hildesheim und Imke Dirks vom Verein Lebenswege begleiten e.V aus Bruchhausen-Vilsen dar, mit welchen Nöten Geflüchtete konfrontiert sind. Alahmad machte deutlich, wie wichtig es ist, ein „Brückenbauer“ zwischen den Kulturen zu sein und gezielt, auch in Einzelbetreuung, Hilfe bei Behördengängen, Übersetzung und Spracherwerb zu bekommen. Dirks stellte dar, wie wichtig eine hauptamtliche Begleitung Ehrenamtlicher ist, damit sie sich passgenau engagieren können – egal, ob zwei Stunden in der Woche oder als „ganzheitlicher“ Ansprechpartner und Asylbegleiter.

Für die Unternehmensseite berichtete Ulrich Temps, Geschäftsführer der temps GmbH – Malereibetriebe aus Neustadt und Regionalbotschafter Brandenburg des Netzwerkes „Unternehmen integrieren Flüchtlinge“ von seinen ebenfalls langjährigen Erfahrungen mit der Integration in den Arbeitsmarkt. Das Großunternehmen betreibt seit 2016 ein eigenes Schulungs- und Ausbildungszentrum, um den Spracherwerb zu unterstützen und versucht, auch älteren Geflüchteten anhand von Kompetenzen statt von Abschlüssen eine Perspektive zu geben.

Im Laufe der Veranstaltung war deutlich zu erkennen, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer froh waren, sich nach der pandemiebedingten längeren Zeit ohne persönliche Zusammentreffen wiederzusehen und auszutauschen, um so intensive Diskussionen und neue Impulse für die künftige Vernetzung der Angebote untereinander zu schaffen.
  Bildrechte: Jasper Ehrich für ArL Leine-Weser
  Bildrechte: Jasper Ehrich für ArL Leine-Weser
 
 
 
 
 
 

Grünkohl mit Pita TO GO

#2 Anh van Thai, Vietnam und Aurich



In unserem neuen Kurzformat "Grünkohl mit Pita to go" stellen wir Menschen vor, die in den letzten 75 Jahren ein neues Zuhause in Niedersachsen gefunden haben.
In der zweiten Folge ist es Anh van Thai, der mit 14 Jahren aus Vietnam geflohen ist. Er gehörte zu den sogenannten „Boat People“, von denen einige auch in Deutschland Zuflucht fanden. Anh Van Thai wuchs in einer Pflegefamilie auf und hat in Aurich ein neues Zuhause gefunden. Um die Geschichte der „Boat People“ und ihre Aufnahme in Niedersachsen in den 1970er und 1980er Jahren geht es in dieser Folge.

Anh van Thai ist Zuhause in Niedersachsen.


Hören Sie die neue Folge gleich hier:

Grünkohl mit Pita - Der Podcast von NIEDERSACHSEN PACKT AN

Folge 19 mit Farschid Ali Zahedi: Sehnsucht nach Iran, ein Hut und Verantwortung


Folge 19 kommt direkt aus der Hauptstadt des Grünkohls: aus Oldenburg. Dort lebt Farschid Ali Zahedi, Filememacher und Gründungsmitglied von Werkstattfilm. Farschid, der in jungen Jahren als Journalist für eine Tageszeitung in Teheran arbeitete, ist 1984 aus dem Iran nach Deutschland geflohen.

Das war zu Zeiten der Islamischen Revolution und des ersten Golfkriegs. Bei einer Demonstration gegen das Mullah-Regime erlitt er eine schwere Augenverletzung. Aus politischen Gründen floh er aus dem Iran, auf Umwegen kam er nach Oldenburg. Dort gründete er 1992 den Verein Werkstattfilm. Er hat Dokumentarfilme gedreht über die Oldenburger Geschichte während des Nationalsozialismus, über den Beitrag der sogenannten Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter zur Stadtgesellschaft. Für sein Engagement wurde er sogar mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt. Im Gespräch erzählt Farschid, dass er eigentlich gar nicht in Deutschland bleiben wollte, warum er sich seit Jahren so für die Stadtgeschichte Oldenburgs interessiert und welche Kraft es ihm gibt, zusammen mit anderen Menschen Verantwortung zu übernehmen und an einem gemeinsamen Projekt zu arbeiten.


Mehr Infos findet Ihr hier:

www.werkstattfilm.de

www.oldenburgermedienarchiv.de



Hören Sie die neue Folge gleich hier:

Projekt des Monats Juni: Blaugelbe Treffpunkte

Bildrechte: Stefan Heinze

Seit Mitte März entstehen in zahlreichen Kommunen Niedersachsens und der Landeshauptstadt Blaugelbe Treffpunkte als Initiative von Kirche, Diakonie und Kommunen. Ehren- und Hauptamtliche helfen dort Geflüchteten - vorwiegend Frauen und Kindern aus der Ukraine - beim Ankommen. Der Migrationsfachdienst der Diakonie Hannover-Land und Stadt steht mit ukrainisch oder russisch sprechenden Sprachkulturmittlern zur Fachberatung an der Seite der ankommenden Menschen.

Die Haupt- und ehrenamtlich Helfenden bieten in den Treffpunkten ganz grundlegende Hilfe, wie Mahlzeiten, Kleidung sowie Rückzugsorte, um zur Ruhe zu kommen und Zuhörer und Zuhörerinnen für die existenziellen Sorgen der Flüchtenden.

Zu den weiterführenden Angeboten gehören Sprachkurse, Sozial- und Migrationsberatung sowie verschiedene Freizeitangebote. Ein Lotsensystem zeigt Wege zu weiterführender Hilfe. Wichtig sind auch die Informationsveranstaltungen für Gastgebende und Ehrenamtliche. Gastgebende Familien können sich vernetzen und Bildungsangebote der Freiwilligenkoordination wahrnehmen.

Mehr Informationen finden Sie auf der Website des Diakonieverbandes Hannover-Land sowie auf der Website der Evangelischen Landeskirche Hannovers.

Weitere spannende Projekte und näheres zum Projekt "Blaugelbe Treffpunkte" gibt es in unserem Projektatlas.

Integration von Kindern und Jugendlichen – gemeinsam stark in die Zukunft!

Stephan Weil und Deniz Kurku ehren die Preisträgerinnen und Preisträger des Niedersächsischen Integrationspreises 2022


Ministerpräsident Stephan Weil und der Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Deniz Kurku, haben am Montag, 28. November 2022, in Hannover gemeinsam mit der Jury den Niedersächsischen Integrationspreis 2022 verleihen. Der Preis steht unter dem Motto „Integration von Kindern und Jugendlichen – gemeinsam stark in die Zukunft!“ und ist mit insgesamt 24.000 Euro (vier Mal je 6.000 Euro) dotiert; er wird in diesem Jahr zum dreizehnten Mal vergeben. Bereits zum siebten Mal vergibt das Bündnis „Niedersachsen packt an“ seinen Sonderpreis – ebenfalls mit einem Preisgeld in Höhe von 6.000 Euro. Die Preisverleihung nimmt Ministerpräsident Weil zum Anlass, Doris Schröder-Köpf für ihr rund 10-jähriges Engagement als Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe zu danken sowie den neuen Landesbeauftragten Deniz Kurku willkommen zu heißen.

Die Preisverleihung erfolgt im Rahmen eines Festaktes mit rund 250 geladenen Gästen im Alten Rathaus. Die Veranstaltung wird von Jan Egge Sedelies moderiert.

Die Wahl des diesjährigen Mottos „Integration von Kindern und Jugendlichen – gemeinsam stark in die Zukunft!“ hebt hervor, dass gerade in jungen Jahren wichtige Weichen gestellt und die späteren Chancen auf Erfolg und Teilhabe geprägt werden.

Die rund 150 Bewerbungen zeigen, wie viele niedersächsische Vereine, Verbände, Initiativen, Institutionen, Stiftungen, Schulen und Kindergärten sich für Geflüchtete und Zugewanderte engagieren und dadurch einen Beitrag zu Integration und gesellschaftlicher Teilhabe leisten.

Der niedersächsischen Landesregierung ist es ein wichtiges politisches Anliegen, die vielfältigen Potentiale der von der Jury ausgewählten Institutionen, Verbände, Vereine,Schulen etc. mit dem Niedersächsischen Integrationspreis auszuzeichnen. Diese stehen gleichzeitig stellvertretend für viele Akteurinnen und Akteure mit ähnlichen Projekten.

Ein wesentliches Ziel des Niedersächsischen Integrationspreises ist es, gute Projekte und Ansätze öffentlich zu machen und gleichzeitig dazu zu ermuntern, derartigen Beispielen zu folgen und neue Ideen zu entwickeln. Auf der Website des Niedersächsischen Integrationspreises, unter www.niedersächsischer-integrationspreis.de sind alle eingereichten Projekte 2022 sowie die Projekte der letzten Jahre (2018 bis 2021) auf einer interaktiven Niedersachsenkarte dargestellt. Zudem bietet die Website weitere Informationen zum Integrationspreis, wie zum Beispiel über die Jurymitglieder, Pressemitteilungen, Ausschreibungsflyer sowie Videoclips zu den Projekten der Preisträgerinnen und Preisträger.


Die Jury

Neben Doris Schröder-Köpf gehörten in diesem Jahr zur Jury: Sonja Anders, Intendantin des Schauspiel Hannover, Nariman Hammouti, Vorsitzende des Vereins „Deutscher Soldat e.V.“, Sabina Kaluza, Künstlerin und Präsidentin des „KreativRegion e.V.“, Maryam Mohammadi, Referentin vom Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V. und Vorstandsmitglied vom Unterstützerkreis Flüchtlingsunterkünfte e.V. sowie Eliah Sakakushev-von Bismarck, Direktor der Villa Seligmann.


Die Preisträgerinnen und Preisträger


Sonderpreis des Bündnisses „Niedersachsen packt an“: Mehrgenerationenhaus (MGH) Courage e.V. – Migrationsberatung, Kinder-Eltern-Kontaktstelle (KEKS), Harburg, mit dem Projekt „Miteinander trotz Corona – Kinder durch die Pandemie begleiten“


Das Mehrgenerationenhaus Courage unterstützt seit Jahren Familien durch Beratung und Betreuungsangebote. Selbstverständliche Bausteine zur Integration sind das Sprach-Café für Frauen und die Lernförderung. Kinder und Jugendliche aus Familien mit Migrationshintergrund erhielten gleich zu Beginn der Corona-Pandemie im Familienzentrum zusätzliche Unterstützung beim Homeschooling und wurden mit technischen Hilfsmitteln wie PCs, Tablets etc. ausgestattet. Neben der Lernunterstützung ist die Förderung von sozialer und interkultureller Kompetenz ein wichtiger Aspekt im Mehrgenerationenhaus. In den Ferien werden deshalb regelmäßig Theaterworkshops, Ferienfreizeiten und Tagesausflüge angeboten. An den Angeboten nehmen Kinder mit Migrationshintergrund, Kinder aus bildungsfernen Familien sowie Kinder aus unbelasteten Familien teil. In diesen heterogenen Gruppen bilden die Kinder und Jugendlichen einen wichtigen Teil der Gesellschaft und lernen zudem demokratische Strukturen und Werte kennen.



Begegnungszentrum KAISER 19, DRK Landesverband Oldenburg e.V. mit dem Projekt „Miteinander. Füreinander – Kinder und Jugendliche im Blick: individuelle Förderung und gemeinsame Aktivitäten“


Das Projekt wurde initiiert, um besonders zugewanderten und geflüchteten Kindern und Jugendlichen sowie deren Familien vielfältige und insbesondere auch nachhaltige Unterstützung anzubieten, diese zu begleiten und zu fördern. Unterschiedliche Maßnahmen, unter anderem eine umfangreiche Schülernachhilfe, Sprachförderung durch Ehrenamtliche, Hilfe und Unterstützung bei der Ausbildungsplatzsuche und dem Zugang zum Arbeitsmarkt gehören ebenso dazu wie auch ein Jugendtreff mit zahlreichen Freizeitaktivitäten und Sportangeboten. Das Sommerprogramm „frische Luft statt Sofamuff“ war ein Highlight in den Sommerferien im letzten Jahr. Ehrenamtliche, darunter auch Schülerinnen und Schüler, die in der Vergangenheit selbst Angebote, wie zum Beispiel Nachhilfe, wahrgenommen haben, engagieren sich für insgesamt 56 verschiedene Aktivitäten pro Woche. Ziel ist es, die Bildungsungleichheit von Kindern und Jugendlichen abzumildern und die Chancengleichheit zu fördern sowie den negativen Auswirkungen der Pandemie, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, entgegenzuwirken. Das Jahr 2022 hat thematisch die ganzheitliche mentale und körperliche Gesundheit zum Schwerpunkt.


Ev.-luth. Elisabeth Kirchengemeinde Langenhagen, Region Hannover, mit dem Projekt „Lernhilfe“


Seit sechs Jahren unterstützen Ehrenamtliche Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund beim mündlichen und schriftlichen Erlernen der deutschen Sprache und fördern sie auf dem jeweiligen individuellen Lernstand. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden in altersgemäßen Kleingruppen von 13 Ehrenamtlichen in Unterrichtsfächern der Sekundarstufe I und II unterrichtet. Neben der Hausaufgabenhilfe, dem Training der Grundkenntnisse in Mathematik und Deutsch werden die Kinder und Jugendlichen zudem auf schriftliche Prüfungen vorbereitet. Darüber hinaus sollen Regeln des sozialen Miteinanders über Pausen-/Lernspiele und im Umgang untereinander vermittelt werden. Die Kinder und Jugendlichen arbeiten einmal pro Woche jeweils nachmittags mit den Ehrenamtlichen zusammen. Bei Bedarf finden für die Schülerinnen und Schüler weitere Treffen statt. Die Ehrenamtlichen und die zugeordneten Kinder und Jugendlichen lernen über längere Zeit zusammen, damit stabile Beziehungen untereinander entstehen. Als besondere Aktion konnten im letzten Jahr neben der Lernhilfe zwei Schwimmkurse für die Nicht-Schwimmer der Schülerinnen und Schüler mit dem DLRG organisiert werden.


Bonveno Göttingen gGmbH, Göttingen, mit dem Projekt „BROTHERS – Gewaltprävention bei (geflüchteten) Jugendlichen supported by HEROES“


Im Mittelpunkt steht das Coaching männlicher Jugendlicher mit Migrationshintergrund sowie die Reflexion der Geschlechter zur Gestaltung unserer Gesellschaft. Die „BROTHERS“ orientieren sich am Konzept der Berliner Initiative „HEROES“ und erweitern deren Ansatz um die Gruppe der geflüchteten Jugendlichen im ländlichen Raum. Die Modifizierung und Übertragung des Projektes sind bisher einmalig in Niedersachsen. Nach dem Vorbild werden die BROTHERS-Gruppen in Göttingen und Hann. Münden mit den BROTHERS-Workshops miteinander verknüpft. Die Teilnehmenden der Gruppen bilden einen Safe Space, indem sie mit Teamleitenden in die Diskussion und die Selbstreflexion einsteigen und gegebenenfalls ein Training zum Peer-Educator durchlaufen. In den Workshops, die mit Schulklassen und Jugendgruppen durchgeführt werden, können die Projektteilnehmenden dann selbst als Peer-Educator aktiv werden. Themen wie Männlichkeit, Geschlechterrollen, Gleichberechtigung, Ehre, Respekt und die Vermeidung von Gewalt werden bei dem Austausch zwischen den Jugendlichen diskutiert. Ziele des Projektes sind es, neben einer gewalt- und geschlechtersensiblen Präventionsarbeit, die Identitätsentwicklung junger Männer und deren soziale Kompetenzen zu verbessern.


Kooperation der Aue-Mehde-Grundschule Zeven mit dem St.-Viti-Gymnasium Zeven, Rotenburg (Wümme), mit dem Projekt „1*11 – Ich helf“


Bei dem Lernprojekt kommen dreimal pro Woche nachmittags Schülerinnen und Schüler des 11. Jahrgangs des Gymnasiums als Lernhelferinnen und Lernhelfer in die Grundschule. Ziel dabei ist das gemeinsame Lernen. Ein großer Teil der Lernhelferinnengruppe und Lernhelfergruppe besteht aus Jugendlichen, die selbst einen Migrationshintergrund mitbringen und ihre positiven Schul- und Lernerfahrungen an die Kinder „aus erster Hand“ weitergeben. Neben der Lernvermittlung und der daraus resultierenden Vorbildfunktion stellen die Lernhelferinnen und Lernhelfer mit Migrationshintergrund auch eine spezielle Identifikation für die Schülerinnen und Schüler dar. Aufgrund der erfolgreichen Erfahrungen wurde das Projekt von Jahrgangsstufe 1 auf Jahrgangsstufe 2 erweitert. Die Leitung und Organisation wird von dem Schulsozialarbeiter der Grundschule durchgeführt. Nach einer Einweisung der Elftklässlerinnen und Elftklässler in die Fächer Deutsch und Mathematik durch die Fachlehrkräfte lernen die Lernhelferinnen und Lernhelfer mit ihren zugeordneten Kindern in Kleingruppen. Durch die gemeinsame Arbeit wird ein positives Lernklima geschaffen und Integration tatsächlich gelebt. Alle beteiligten Schülerinnen und Schüler sowie auch die Lernhelferinnen und Lernhelfer des Gymnasiums erleben dabei ein Wachsen ihres Selbstbewusstseins und Selbstwertgefühles.
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