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MiA-Modellprojekt des VHS Meppen gGmbH


Die Volkshochschule Meppen (VHS) startet in diesem Jahr mit einem neuen Modellprojekt namens „MiA“. Wir sind sehr stolz darauf, dass wir uns mit unserer Projektidee in einem zweistufigen Auswahlverfahren durchsetzen konnten“, berichtet Bildungsmanagerin Radka Lemmen. In der gesamten Bundesrepublik werden nur drei Modellprojekte gefördert, eins davon an der VHS in Meppen. „MiA-Kurse vom BAMF sind reine Frauenkurse. Wir starten ein Modellprojekt, das die MiA-Kurse vom BAMF erweitert und für beide Geschlechter angeboten werden kann“, sagt Radka Lemmen.

„Mit unserem Projektvorhaben streben wir folgende Wirkungsziele an: Die MiA-Kurse im Projekt begleiten den Integrationskurs zielführend, indem die Teilnehmenden die notwendigen Lernstrategien und Lerntechniken erwerben, ausprobieren und anwenden. Die MiA-Kurse im Projekt eröffnen die Möglichkeit der Anwendung des im Integrationskurs Gelernten im Alltag, also außerhalb des Klassenraumes in der Realität“, erläutert Projektkoordinatorin Alexandra Vihtelič.

„Wir konnten eine sehr kompetente Workshopsleitung gewinnen, die diese Reihe mit unseren Lehrkräften online durchführt“, freut sich die Projektkoordinatorin. Insgesamt gab es vier Workshops, in denen Dozentinnen und Dozenten Lernstrategien für die Praxis entwickelten. Die Ergebnisse der Workshops bilden die Basis für die integrationskursstützenden „MiA Kurse“. Zu diesen zählt das Material für die Teilnehmenden und ein Handbuch für die Kursleitung.

„Wir berücksichtigen die inneren und äußeren Lernbedingungen unserer Teilnehmenden“, erklärt Alexandra Vihtelič und fügt hinzu, dass die Bandbreite der Inhalte von Steigerung der Motivation, Konzentrations- und Entspannungsübungen bis hin zum realistischen Zeitmanagement und geeigneter Lernumgebung zur Beeinflussung des Lernprozesses führen kann. „Besonders wichtig ist uns die Praxistauglichkeit. Wir wollen unseren Teilnehmenden zeigen: das was sie im Integrationskurs gelernt haben, können sie direkt auch im Alltag anwenden."

Die 3-jährige Projektarbeit soll auch zur Forschung dienen. „Wir wollen herausfinden, inwiefern Unterschiede beim Lernen der Zugewanderten zwischen Frauen und Männern im Erwachsenenalter zum Tragen kommen. Daher erproben wir die konzipierten `MiA-Module´ zum Erwerb der Lernstrategien in geschlechtergetrennten Gruppen mit jeweils geschlechtszugeordneten Lehrkräften“, erklärt die VHS Projektkoordinatorin. Die Vorgehensweise sei aus wissenschaftsbasierten Erkenntnissen abgeleitet. Etwa, dass Bildungsprozesse maßgeblich durch die eigene Biografie (z.B. im Kontext der eigenen Bildung, Erziehung und Migration), soziokulturelle Einflüsse (z.B. tradierte und internalisierte Muster der eigenen Kultur) und neurobiologische Vorgänge (Verarbeitungsprozesse im Gehirn) stark geprägt seien. Diese führen, so die Arbeitshypothese, zu mess- und erkennbaren Lerndifferenzen zwischen Männern und Frauen im Erwachsenenalter.

„Wir freuen uns, dass `MiA´ für unsere Kursteilnehmerinnen der Integrationskurse am 1. August dieses Jahres starten können!“, sagt Alexandra Vihtelič.

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