Grünkohl mit Pita - Der Podcast von NIEDERSACHSEN PACKT AN
Folge 31 Zain Al-Khatir: Flucht aus dem Sudan, Scheiben als Therapie und Schule in Darfur
Zain Al-Khatir aus Eime im Landkreis Hildesheim ist 2013 als Student aus dem Sudan geflohen. Er hatte sich politisch gegen das Regime engagiert. In Ägypten war er nicht sicher, floh weiter nach Libyen, wo er ständiger Gefahr ausgesetzt war – als Tagelöhner auf einem der zahlreichen Märkte, die an Sklavenmärkte erinnern, oder als er in die Hände von Milizen geriet und schlimme Gewalt erfahren hat. Die Geschichte seiner Flucht beschreibt Zain eindrucksvoll in seinem Buch „Ums Überleben kämpfen“. Darin erzählt er seine eigene Geschichte und gibt gleichzeitig auch all den Geflüchteten eine Stimme, die wie er die Gewalt von Menschenhändlern erlebt haben. In dieser Folge spricht Zain auch über das Schreiben, über sein Leben in Deutschland und über sein Projekt, gemeinsam mit dem ehemaligen ARD-Korrespondenten Stefan Maier, eine Schule in seinem Heimatdorf in Darfur im Norden des Sudan zu bauen.
Wer das Schulprojekt unterstützen möchte, kann gerne eine Mail schreiben an buendnis@niedersachsen.de unter Angabe der Betreffzeile „Spende für Schulprojekt in Karakoulle“.
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Neustart im Team (NesT): Das staatlich-gesellschaftliche Aufnahmeprogramm für besonders schutzbedürftige Flüchtlinge
Am 20. und 21.06.023 fanden auf Einladung des Bündnisses zwei Online-Infoveranstaltungen zum NesT-Aufnahmeprogramm für besonders schutzbedürftige Flüchtlinge statt.
Interessierte Ehrenamtliche bekamen dadurch die Möglichkeit, sich über das Programm zu informieren, Fragen zu stellen und mit Mitarbeiter:innen der Zivilgesellschaftlichen Kontaktstelle von NesT, des Bundesinnenministeriums und des Arbeitsstabes der Integrationsbeauftragten des Bundes in einen aktiven Austausch zu treten
Darüber hinaus berichteten zwei ehrenamtliche Mentor:innen, die bereits im NesT-Programm aktiv sind, eindrucksvoll von ihren persönlichen Erfahrungen.
Das Besondere am NesT-Programm ist, dass die Aufnahmen geflüchteter Menschen nur erfolgen, wenn sich für die Bereuung der Flüchtlinge in Deutschland ehrenamtliche Mentor:innen finden. Diese betreuen die Geflüchteten nicht nur ideell, sondern unterstützen auch materiell durch die Bereitstellung und Finanzierung einer angemessenen Unterkunft im ersten Jahr nach der Ankunft.
Das Programm wurde zum 1. Januar 2023 als reguläres Aufnahmeprogramm des Bundes verstetigt und wird operativ umgesetzt durch das BAMF. Die Auswahl der Personen für NesT und deren Aufnahme erfolgen unter den Voraussetzungen des Resettlements durch UNHCR.
Weitere Informationen zum Programm und zum Ablauf der Aufnahme lesen Sie hier.
Falls Sie Interesse an weiterführenden Informationen zu NesT haben, können Sie sich gerne an das Bündnis NIEDERSACHSEN PACKT AN wenden: buendnisstk@niedersachsen.de
Wir stellen den Kontakt zur Zivilgesellschaftlichen Kontaktstelle gerne her.
Alternativ steht Ihnen die zivilgesellschaftliche Kontaktstelle auch gern zur Verfügung unter zks@neustartimteam.de und telefonisch unter 02304 7554545.
Projekt des Monats Juni: Migrantinnen und Migranten im Alltag (MiA) an der Volkshochschule Meppen
In einem von insgesamt drei bundesweit geförderten Modellprojekten des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) wird Zugewanderten niedrigschwellige Unterstützung beim Erwerb von Lernstrategien und Lerntechniken geboten. Die Volkshochschule Meppen bietet das Modellprojekt MiA „Migrantinnen und Migranten im Alltag“ seit 2021 an. Den Teilnehmenden werden neben Lerntechniken auch Übungen zur Konzentration und zur Entspannung vermittelt und Tipps für ein realistisches Zeitmanagement gegeben.
Besonders wichtig ist dabei die Praxistauglichkeit: das im Integrationskurs erworbene Wissen wird im Alltag – also außerhalb des Klassenraumes – angewendet.
Anders als im Integrationskurs wird in geschlechtsspezifischen Gruppen unterrichtet, um auszutesten, ob und wie Frauen und Männer anders lernen und dies ggf. in den Unterricht einfließen zu lassen. Ein wichtiger Baustein des Konzepts ist die regelmäßige Schulung der eingesetzten Lehrkräfte und dass diese Gelegenheit erhalten, sich untereinander auszutauschen. Zu Beginn des Projekts wurden eigens Materialien von Lehrkräften für Lehrkräfte erstellt und es ist essenziell, diese Unterlagen regelmäßig zu evaluieren und ein Praxis-Feedback der Dozierenden einzuholen.
„MiA ist für die Teilnehmenden eine tolle Möglichkeit, im Integrationskurs Gelerntes zu vertiefen und im Alltag anzuwenden. Besonders freut mich, dass die Teilnehmenden uns immer wieder berichten, dass sie durch die Kurse Freundschaften geschlossen und Gleichgesinnte gefunden haben. Das ist es, was wir mit den Kursen erreichen wollen und wie Integration bei uns gelebt wird: unabhängig von Herkunft finden sich Menschen zusammen, um an einem gemeinsamen Ziel, in diesem Fall dem Erwerb der deutschen Sprache, zu arbeiten. So werden Hemmschwellen abgebaut und die gesellschaftliche Teilhabe von Zugewanderten gefördert.“, sagt die Projektkoordinatorin, Nadine Schlump.
Zahlen & Fakten
Mai 2021 | Projektstart |
bis April 2024 | Projektlaufzeit |
12 | MiA-Männer- und Frauen-Kurse im Jahr 2022 |
4 | Standorte |
334 | Teilnehmende 2022 (davon 107 Männer und 227 Frauen) |
11 | neue Lehrkräfte 2022 |
4 | Lehrenden-Workshop 2022 |
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Folge 30 Hülya Süzen: Ritter statt Prinzessin, Vielfalt in der Bundeswehr, Studium als Leistungssport
Hülya Süzen ist Presseoffizier bei der Bundeswehr und stellvertretende Vorsitzende der Luftwaffe im Deutschen Bundeswehr Verband. Vor zwanzig Jahren fing sie als eine der ersten Frauen dort im Sanitätsdienst an. Einige Jahre war sie Ansprechpartnerin für Soldatinnen und Soldaten anderer Glaubensrichtungen.
Hülya selbst ist Muslimin. Sie kommt aus Stade, ihre Familie ist türkisch-kurdisch-arabischer Herkunft. In dieser Folge erzählt die 40-jährige, was sie vom Gendern hält, wie sie Vielfalt in der Bundeswehr erlebt und wie ihr zuerst der Sport und später das Studium geholfen haben, mit Schicksalsschlägen umzugehen.
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