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Traumatisierte Geflüchtete in Niedersachsen: Wo und wie wird ihnen geholfen?

Nicht erst seit dem Krieg in der Ukraine ist klar: Geflüchtete, die in Deutschland Zuflucht finden, haben traumatische Erlebnisse hinter sich. Das Netzwerk für traumatisierte Flüchtlinge in Niedersachsen (NTFN e.V.) setzt sich für die psychosoziale und psychotherapeutische Versorgung dieser Menschen ein. Welche Angebote gibt es, wann sollten Geflüchtete Hilfe aufsuchen, und wohin können sich Betroffene und ihre Unterstützer:innen wenden?

Nicht alle Geflüchteten, die traumatische Erlebnisse gemacht haben, entwickeln eine Traumafolgestörung. Entscheidend hierfür ist neben der persönlichen Resilienz vor allem die Situation in der Aufnahmegesellschaft sowie die Erfahrungen im Herkunftsland. Hinweise für eine Traumafolgestörung können Schlaflosigkeit, Alpträume, Teilnahmslosigkeit oder Aggressivität sein, aber auch psychosomatische Symptome wie Kopf- und Gliederschmerzen. Belastungen bei Kindern und Jugendlichen machen sich häufig schneller bemerkbar. Mit Hilfe von Stiftungen und Spenden sollen deshalb an jedem Standort des NTFN e.V. die Versorgungskapazitäten für Kinder und Jugendliche ausgebaut werden.

„Aufgrund der steigenden Zahl von Geflüchteten aus der Ukraine hat der Verein seine Informationsmaterialien ins Ukrainische und Russische übersetzt. Wir freuen uns über die Kontaktaufnahme von Psycholog:innen mit Ukrainisch- und Russisch-Kenntnissen. Auch geflüchtete Fachkräfte sind willkommen“, so die Geschäftsführerin des NTFN e.V., Karin Loos.

Die durch das Land Niedersachsen geförderten Psychosozialen Zentren des NTFN e.V. befinden sich in Braunschweig, Göttingen, Hannover, Oldenburg und Osnabrück, dort können einzel- und gruppentherapeutische Angebote aufgesucht werden, bei Bedarf mit Dolmetschenden.

Derzeit erhält der Verein besonders viele Nachfragen von Ehrenamtlichen und Fachkräften, die Geflüchtete aus der Ukraine unterstützen. Um diese zu schulen, organisiert der Verein Online-Fortbildungen, bei denen Grundkenntnisse zur Selbstfürsorge und zum Umgang mit traumatisierten Personen vermittelt werden.

Weitere Informationen sowie Flyer finden Sie auf der Website www.ntfn.de. Hier finden Sie auch Flyer für Kinder und Jugendliche (in Arabisch, Englisch, Farsi, Russisch, Ukrainisch) sowie zum Flüchtlingskindertelefon.

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