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Ungebrochen solidarisch: Gute Arbeit für alle

  Bildrechte: DGB/Werner Musterer
Dr. Mehrdad Payandeh ist Vorsitzender des DGB-Bezirks Niedersachsen – Bremen – Sachsen-Anhalt und in dieser Funktion Spitzenrepräsentant im Bündnis NIEDERSACHSEN PACKT AN
„Ungebrochen solidarisch“ – unter diesem Motto rufen die Gewerkschaften in diesem Jahr zum 1. Mai, dem Tag der Arbeit, auf. Wie in jedem Jahr blicken wir als Gewerkschafter*innen auf das Thema Gute Arbeit für alle. Das Einstehen für gute Arbeitsbedingungen und faire Löhne betrifft uns als Kolleg*innen mit und ohne Migrationsgeschichte gleichermaßen. Jedoch erfahren letztere leider nach wie vor Benachteiligungen auf dem Arbeitsmarkt: Die Erwerbsquote von Migrant*innen liegt 14 Prozent unter der der Gesamtbevölkerung, zusätzlich arbeiten Menschen mit Migrationsgeschichte häufig unterhalb ihres Qualifikationsniveaus und verdienen durchschnittlich weniger. Frauen mit Migrationsgeschichte betrifft dies in besonderem Maße.

Gleichzeitig nimmt die Debatte um den Fachkräftemangel an Fahrt auf, auch auf dem niedersächsischen Arbeitsmarkt. Migration spielt in dieser Debatte eine große Bedeutung. An erster Stelle muss es dabei jedoch darum gehen, das schon vorhandene Fachkräftepotenzial zu aktivieren und das bedeutet, die Potenziale der migrantischen Kolleg*innen zu fördern, die bereits hier sind! Um langfristige Erfolgsaussichten zu eröffnen, sind gesicherte Bleibeperspektiven, vereinfachte Anerkennungen von Berufsqualifikationen, berufsbegleitende Sprachkurse, genug Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten und der Abbau von Diskriminierungen unerlässliche Voraussetzungen. Darüber hinaus gehende Erwerbsmigration muss sich im Sinne einer guten Einwanderungspolitik an einer nachhaltigen gesellschaftlichen Integration von den Menschen, die zu uns kommen, orientieren – und nicht an leicht verfügbaren und möglichst billigen Arbeitskräften. Nur so können die Potenziale von Menschen mit Migrationsgeschichte gerecht genutzt werden und die Partizipation von Migrant*innen auf dem Arbeitsmarkt nachhaltig verbessert werden. „Ungebrochen solidarisch“ bedeutet nicht zuletzt auch: Der gewerkschaftliche und gesellschaftliche Einsatz gegen Benachteiligungen, Diskriminierung und jedweden Rassismus gegen Kolleg*innen mit Migrationsgeschichte. Damit Gute Arbeit für ALLE Realität werden kann.

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