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Es wurde schon viel erreicht ist, es liegen aber auch noch Herausforderungen vor uns

Gastbeitrag von Johannes Pfeiffer


  Bildrechte: Bundesagentur für Arbeit
Johannes Pfeiffer ist Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen der Bundesagentur für Arbeit und in dieser Funktion Spitzenrepräsentant beim Bündnis NIEDERSACHSEN PACKT AN


Geflüchteten Menschen den Weg ins Erwerbsleben zu ebnen, ist eine Herausforderung, die am besten gelingt, wenn alle Partnerinnen und Partner am Arbeitsmarkt Hand in Hand arbeiten. Wie gut das funktionieren kann, sehen wir an den Jobmessen für Geflüchtete, die in diesem Jahr bereits stattgefunden haben. Vor Ort tun sich die Beteiligten zusammen und bündeln ihre Angebote, darunter auch die Arbeitsagenturen und Jobcenter. Jobvermittlung, Anerkennungsberatung, Tipps zu Sprachlernangeboten – begleitet von Dolmetscherinnen und Dolmetschern – das kann sich sehen lassen. Was mich wirklich begeistert, ist wie hoch das Interesse sowohl unter Geflüchteten als auch unter Betrieben ist. Die Jobmessen sind nicht nur gut besucht, auch der Austausch ist lebendig und von großer Offenheit gekennzeichnet. Die Willkommenshaltung auf der einen Seite und die hohe Motivation, einen Arbeitsplatz zu finden, stimmen mich zuversichtlich für den langen Weg, der noch vor uns liegt.

Ein Blick auf den Arbeitsmarkt zeigt, dass schon viel erreicht ist, aber auch noch Herausforderungen vor uns liegen. Vor dem Ukraine-Krieg gab es gut 4.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte mit ukrainischer Staatsangehörigkeit in Niedersachsen, bis Januar waren es schon 11.000, also bald dreimal so viele. Der Großteil der Geflüchteten sucht aber noch Arbeit oder bereitet sich darauf vor. Im März waren rund 21.000 Ukrainerinnen und Ukrainer arbeitslos gemeldet, weitere 20.000 stehen in den Startlöchern, nehmen aber noch an Sprach- und Integrationskursen teil oder können aus anderen Gründen vorübergehend nicht arbeiten.

Bei den Menschen aus den acht wichtigsten Asylherkunftsländern wie Syrien und Irak gibt es schon große Erfolge bei der Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die sich von rund 5.000 im Jahr 2015 auf gut 47.000 im September 2022 vervielfacht hat. Andere benötigen längerfristige Unterstützung dabei, ihre Sprachkenntnisse auszubauen und sich berufliche Qualifikationen anzueignen. Im März gab es rund 29.000 Arbeitslose aus den Asylherkunftsländern, weitere knapp 20.000 stehen dem Arbeitsmarkt perspektivisch zur Verfügung.

Ein wesentlicher Faktor, um in der Gesellschaft und auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, sind gute Deutschkenntnisse. Ergänzend zu Sprach- und Integrationskursen gibt es auch nützliche kostenlose Online-Angebote. Wir haben dazu eine Übersicht zusammengestellt – ich würde es begrüßen, wenn diese möglichst breit weiterempfohlen wird.

In diesem Sinne freue ich mich darauf, auch künftig mit allen Partnerinnen und Partnern in gewohnt konstruktiver Form zusammenzuarbeiten, um geflüchtete Menschen bei uns in Niedersachsen willkommen zu heißen und sie bei der Integration zu unterstützen.


Johannes Pfeiffer

Vorsitzender der Geschäftsführung

Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen der Bundesagentur für Arbeit

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