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Projekt des Monats März: Integrationsprojekt Handwerkliche Ausbildung für Flüchtlinge und Asylbewerber

Von Vorbereitung bis Abschluss

Das „Integrationsprojekt Handwerkliche Ausbildung für Flüchtlinge und Asylbewerber“ (IHAFA) wurde im Jahr 2015 initiiert, um geflüchtete Menschen und Zugewanderte auf eine Ausbildung vorzubereiten und sie in Praktikums- und Ausbildungsplätze im Handwerk zu vermiteln. Während der Ausbildung stehen den Azubis und Handwerksbetrieben die Berater: innen der Handwerksorganisationen bei allen auftretenden Themen und Problemen mit Rat und Tat zur Seite. Ziel ist dabei immer die Begleitung bis zum erfolgreichen Abschluss der Ausbildungs- bzw. Gesellenprüfung.

Breite Unterstützung
Dieses wichtige Integrationsprojekt wird vom Land Niedersachsen gefördert und wurde 2019 neu projektiert. IHAFA ist ein Projekt von Handwerksorganisationen in Niedersachsen. Dazu zählen die Handwerkskammern für Ostfriesland, die Handwerkskammer Oldenburg, die Handwerkskammer Hannover, die Handwerkskammer Hildesheim-Südniedersachsen, die Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade und die Campus Handwerk Süd-West Niedersachsen GmbH. Mit Standorten in Hildesheim, Göttingen, Braunschweig, Hannover/Garbsen, Lüneburg, Stade, Oldenburg, Nordhorn, Lingen und Aurich ist das Projekt breit über das niedersächsische Landesgebiet verteilt.

Erfolgsgeschichten aus der Praxis
Zahlreiche in Ausbildungen vermitelte Zugewanderte belegen die konkrete, positive Wirkung des Projekts. Eine von ihnen ist Fataneh Kanjori: Sie stammt aus dem Iran, ist alleinerziehende Muter von zwei Kindern und hat in Deutschland ihren Hauptschulabschluss gemacht. Frau Kanjori hat bei einem Praktikum im „Dentalstudio Simone Lau“ so überzeugt, dass die Inhaberin sich erstmalig dazu entschlossen hat, in ihrem Betrieb auszubilden und Frau Kanjori einen Ausbildungsplatz als Zahntechnikerin anzubieten, den sie nun seit Sommer 2023 wahrnimmt.
Eine andere Erfolgsgeschichte ist die von Eyad Hammouda aus Syrien. Mithilfe des IHAFA-Beraters Hussein Kerri der Handwerkskammer Oldenburg hat er zuerst ein Praktikum, danach eine Einstiegsqualifizierung und schließlich die Ausbildung im „Autohaus Liepinsch“ erfolgreich durchlaufen und in 2023 seine Gesellenprüfung als KFZ-Mechatroniker abgeschlossen. 2024 wird er im nächsten Schrit eine Weiterbildung zum „Servicetechniker E-Auto“ machen.

Zahlen & Fakten

2015 Beginn des Projektes
11 Berater:innen in den Handwerksorganisationen
5.445 Projektteilnehmende
1.585 Ausbildungen wurden vermittelt
450 Ausbildungen wurden erfolgreich abgeschlossen (Stand März 2024)
638 Praktikumsplätze wurden vermittelt
548 Einstiegsqualifizierungen wurden durchgeführt
566 Sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen wurden abgeschlossen

Weitere spannende Projekte und Näheres zum Projekt gibt es in unserem Projektatlas.

Grünkohl mit Pita - Der Podcast von NIEDERSACHSEN PACKT AN

Folge 39 Suna Barış und Fatma Çelik: Trüffel-Manti, Job-Speed-Dating und Begegnungen auf Augenhöhe


Suna Barış und Fatma Çelik sind die Gesichter des Integrationsbüros der Stadt Hameln. Als Integrationsmanagerinnen setzen sie sich für die vielfältigen Belange der Einwohner:innen ein, insbesondere für Menschen mit Migrationserfahrung. Beide sind Töchter sogenannter Gastarbeiter aus der Türkei in der 2. und 3. Generation.

Suna und Fatma werfen einen Blick auf die besondere Einwanderungsgeschichte der Stadt Hameln und setzen sich dabei mit der Frage auseinander, wann Integration eigentlich als abgeschlossen betrachtet werden kann. Die beiden teilen nicht nur ihre persönlichen Perspektiven, sondern auch ihr bewährtes Erfolgsrezept für die erfolgreiche Teilhabe von Migrant:innen am Arbeitsmarkt von Hameln. Sie erläutern, wie sie aktiv dazu beitragen, eine inklusive Gesellschaft aufzubauen und welchen Beitrag sie leisten, die Menschen zu empowern.



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Projekt des Monats Februar: Grundlagen in der Hauswirtschaft für Frauen mit Flucht- und Migrationshintergrund

Hauswirtschaftliche Basis – Qualifizierung für Frauen mit Flucht- und Migrationshintergrund


Zehn Frauen, unter anderem aus Syrien, Armenien und Russland kommen seit September 2023 in der Bezirksstelle Aurich der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) und der Küche des ENERGIE ERLEBNIS ZENTRUM Ostfriesland (EEZ) zusammen, um Grundlagen im hauswirtschaftlichen Berufsfeld für den deutschen Arbeitsmarkt zu erwerben. Durch dieses Projekt soll die Integration der Frauen in den Arbeitsmarkt gefördert und Arbeitskräfte in der Hauswirtschaft gewonnen werden.

Mitarbeiterinnen aus dem Bereich Ernährung, Hauswirtschaft und Weiterbildung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen schulen gemeinsam mit der Willkommenslotsin, Lydia Vaske, und der Lehrgangsleiterin Anna Müller die Teilnehmerinnen, damit diese im Anschluss Arbeits- und Ausbildungsplätze finden können.

Die Weiterbildung qualifiziert für die vielfältigen Tätigkeiten im hauswirtschaftlichen Bereich.

Das Alter der Teilnehmerinnen liegt zwischen 29 und 54 Jahren. Das Sprachniveau ist vergleichbar A2- B1. Die Frauen haben zwischen zwei bis sieben Kinder.

Das Projekt ist zertifiziert nach AZAV und wird finanziert vom Jobcenter Aurich. Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen ist beauftragt mit der Durchführung des Projektes.


Ansprechpartnerinnen sind:

Projektleitung: Anna Müller Ausbildungsberaterin Beruf Hauswirtschafter*in

Bezirksstelle Ostfriesland LWK Niedersachsen Außenstelle Leer

anna.mueller@lwk-niedersachsen.de +49 491 9797-14

Zertifizierung:

Ellen Padeken Sachgebietsleiterin Fachkräftesicherung

LWK Niedersachsen, Fachbereich 3.5, Oldenburg
ellen.padeken@lwk-niedersachsen.de, +49 441 801 474

Jobcenter:

Saodat Steinhorst Jobcenter Aurich,
ssteinhorst@landkreis-aurich.de,
+49 4941 165764


Einblicke in die Maßnahme

In der Maßnahme gibt es theoretischen und fachpraktischen Unterricht in Themen wie Ernährung, Hygiene, Speisenzubereitung, Service, Gestaltung des Wohnumfelds, Reinigung und Textilpflege, Betreuung, Kommunikation.

In der 6-monatigen Qualifizierung finden zwei Praktika statt.


Warum diese Basisqualifizierung?

• Maßnahme speziell für die Zielgruppe Frauen mit Migrations- oder Fluchthintergrund, um die Hemmschwelle zu senken und um den Einstieg in die Arbeitswelt zu erleichtern

• Maßnahme in Teilzeitform in einem stark weiblich geprägten Berufsfeld

• Bedarf an Arbeitskräften im hauswirtschaftlichen Berufsfeld groß

• Arbeitsplätze dezentral – auch im ländlichen Raum vorhanden

• Vielfältige Einsatzmöglichkeiten und Arbeitszeitmodelle in Teil- und Vollzeit üblich

• Quereinstieg ist üblich und daher auch gute Weiterbildungsmöglichkeiten

• Anknüpfung an vorhandene Erfahrungen, Parallelen und Unterschiede zur Hauswirtschaft im Heimatland, gezielte Maßnahme für Frauen: ausschließlich Teilnehmerinnen und Dozentinnen


Geboten werden

285 UE berufsfachlicher und fachpraktischer plus 35 UE nichtfachlicher Unterricht in Teilzeitform. Pro Unterrichtstag 5 Unterrichtseinheiten (8.30-12.30 Uhr) und pro Praktikumstag 4 Zeitstunden.

Berufliche Know How-Vermittlung mit starkem Praxisbezug und Exkursionen zu Betrieben.

Zahlen & Fakten

2020 Start des Projektes in Leer, gefördert vom Jobcenter Leer
2021 Wiederholung – 2. Durchgang in Leer
2022 Start des Projektes in Aurich, gefördert vom Jobcenter Aurich
September 2023 Zweiter Durchgang in Aurich, Ende: 23.2.2024
August 2024 Dritter Durchgang in Aurich geplant

Weitere spannende Projekte und Näheres zum Projekt gibt es in unserem Projektatlas.

Deutscher Demografie Preis 2024

Bildrechte: ddp

Demografie ist ein abstrakter, allzu häufig negativ konnotierter Begriff. Der Deutsche Demografie Preis macht es sich zur Aufgabe, die Dynamik gesellschaftlicher Veränderungen als Chance darzustellen. Dabei werden ganz konkrete Themenfelder gesehen, die Potenzial und Entwicklungsmöglichkeiten bieten. Sie sind die Kategorien, in denen man sich für den Deutschen Demografie Preis bewerben könnt.

Zusätzlich wird ein besonders überraschendes, innovatives Projekt mit dem Sonderpreis NextPractice ausgezeichnet.

Hier finden Sie das Bewerbungsformular.

Bewerben können sich alle Bürger*innen mit Erstwohnsitz in Deutschland sowie Vereine,

Verbände, Netzwerkinitiativen, kommunale Gebietskörperschaften, Verwaltungen, Unternehmen
und sonstige Initiativen, unabhängig von ihrer Rechtsform mit Sitz oder Tätigkeitsschwerpunkt in
Deutschland, wenn

    • der Wirkungskreis des Demografieprojekts hauptsächlich in Deutschland liegt
      und
    • das Projekt erfolgreich etabliert (d.h. bereits begonnen und noch aktiv betrieben) ist oder in den vergangenen vier Jahren (bis zum 15. Januar 2020) begonnen und abgeschlossen wurde.
  • Initiator*innen und Partner*innen des Deutschen Demografie Preises und deren Mitarbeiter*innen dürfen in der von ihnen gesponserten Kategorie nicht einreichen.
  • Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Die Einreichungsphase beginnt am 15. Januar 2024 und endet am 15. März 2024. Auf Basis der eingereichten Unterlagen findet anhand eines feststehenden und einheitlichen Kriterienkatalogs eine Vorauswahl statt. Dabei bewerten wir folgende Faktoren:

  • Demografiebezug
  • Zielsetzung
  • Herausforderungen
  • Wirksamkeit
  • Ressourcen
  • Übertragbarkeit
  • Innovationsgrad

Wird Ihr Projekt im Rahmen dieser Vorauswahl für den Deutschen Demografie Preis nominiert, solle es der Jury und dem teilnehmenden Fachpublikum bei der digitalen Unconference am 15. Mai 2024 vorgestellt werden.

Die Preisträger*innen werden bei der festlichen Preisverleihung am 13. Juni 2024 in Berlin bekanntgegeben.

Alle Einreicher*innen stimmen der Veröffentlichung ihres Projekts zu.


Alle weiteren Informationen finden Sie hier.





Stärkung von Demokratie und Zusammenhalt

Weil und Kurku starten Wettbewerb zum Niedersächsischen Integrationspreis 2024


Der Niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil und der Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Deniz Kurku, starten am Dienstag, 30.01.2024, gemeinsam den Wettbewerb um den Niedersächsischen Integrationspreis 2024.

Es werden vier Preise zu jeweils 6.000 Euro vergeben. Zusätzlich verleihen das Bündnis „Niedersachsen packt an“ und erstmals auch der LandesSportBund Niedersachsen jeweils einen Sonderpreis in Höhe von 6.000 Euro. Der Wettbewerb steht in diesem Jahr – in dem das Grundgesetz 75 Jahre alt wird – unter dem Motto „Stärkung von Demokratie und Zusammenhalt“.

Die Integration zugewanderter und geflüchteter Menschen ist eine wesentliche Voraussetzung für ein friedvolles Zusammenleben in unserer pluralistischen Demokratie. Mit anderen Worten: Integration und Demokratie sind zwei Seiten derselben Medaille. Dies zeigt sich vor allem dort, wo sich Schutzsuchende in die Gestaltung demokratischer Strukturen und Teilhabeprozesse einbringen und sich für den Zusammenhalt der Gesellschaft aktiv einsetzen. Geflüchtete prägen auf diese Weise die demokratische Kultur mit und werden zunehmend ein Teil von ihr.

Mit dem Integrationspreis 2024 sollen daher demokratiefördernde Projekte von Initiativen, Institutionen, Vereinen, Stiftungen, Kindergärten, Schulen etc. prämiert werden, die die politisch-gesellschaftliche Teilhabe geflüchteter Menschen in Niedersachsen auf verschiedene Weise fördern und gestalten. Dies kann sowohl haupt- als auch ehrenamtliches Engagement umfassen. Ein besonderes Augenmerk soll dabei auf Projekte gelegt werden, die haupt- und eigenverantwortlich von geflüchteten Menschen selbst initiiert worden sind.

Es ist der Niedersächsischen Landesregierung ein wichtiges politisches Anliegen, die vielfältigen Potentiale von Menschen mit Migrationshintergrund zu fördern. Ziel ist es, gute Projekte und Ansätze öffentlich zu machen und gleichzeitig dazu zu ermuntern, derartigen Beispielen zu folgen und neue Ideen zu entwickeln.

Bewerbungen oder Vorschläge zu Bewerbungen sind bitte per E-Mail an integrationspreis@stk.niedersachsen.de zu richten.

Das Formular „Bewerbung zum Niedersächsischen Integrationspreis 2024“ finden Sie hier.

Bei Fragen zur Bewerbung melden Sie sich gerne telefonisch unter 0511 120 6818. Bewerbungsschluss ist Dienstag, der 27.02.2024.

Hintergrund zur Vergabe des Niedersächsischen Integrationspreises
Aus den Bewerbungen und Vorschlägen wählt eine unabhängige, namhaft besetzte Jury unter dem Vorsitz von Deniz Kurku die Preisträgerinnen und Preisträger aus, die voraussichtlich in einem Festakt im Herbst 2024 ausgezeichnet werden.


Infos zu den Integrationspreisen der vergangenen Jahre finden Sie hier.

Grünkohl mit Pita - Der Podcast von NIEDERSACHSEN PACKT AN

Folge 38 Shirin Khabiri-Bohr: Arbeitskräftemangel, Flexibilität und die Bedeutung von Kolleg*innen


Shirin Khabiri-Bohr ist Geschäftsführerin der Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen bei der Bundesagentur für Arbeit. Die Deutsch-Iranerin hat die Arbeit in der Behörde von der Pike auf gelernt. Nach dem Jura-Studium startete sie zunächst in der Arbeitsvermittlung. Dort sammelte sie vor allem Erfahrung im Arbeitgeber-Service. Shirin Khabiri-Bohr spricht über die aktuelle Herausforderung, die insgesamt 77.000 offenen Stellen in Niedersachsen zu besetzen. Dabei ist es unerlässlich, sagt sie, Arbeits- und Fachkräfte auch im Ausland zu rekrutieren. Die Arbeitsmarktexpertin spricht auch über den neuen Job-Turbo der Bundesregierung, mit dem Geflüchtete schneller Zugang zum Arbeitsmarkt erhalten sollen, darüber was er verspricht, wo es aber auch noch hakt.


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