Was tun gegen Rechtspopulismus?

Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) – Diözesanverband Hildesheim, der Verband Katholischer Männergemeinschaften (VKM) – Diözese Hildesheim sowie die Pfarrgemeinde St. Godehard, Hannover-Linden legen den Fokus ihrer Arbeit aktuell auf das Thema „Rechtspopulistische Strömungen und Kräfte, die sich auf eine zutiefst christliche Prägung berufen".

Rechtspopulist und Christ? Für manche ist das leider kein Widerspruch.

Rechtspopulistische Strömungen bekommen vor allem bei den Veranstaltungen der Corona-Leugner wieder eine starke mediale Aufmerksamkeit. Die Pandemie wird als Plattform genutzt, um Fahnen der sogenannten Reichsbürger zu schwingen und auf eigene Positionen aufmerksam zu machen. Tatkräftig unterstützt werden sie durch die „Neuen Rechten“ und auch Teile der AfD. Bisher wenig betrachtet wurde die Rolle kirchlicher Kreise beim aufstrebenden Rechtspopulismus.

Diesem Zusammenhang ist Liane Bednarz in Ihrem Buch „Die Angstprediger“ nachgegangen und kommt zu einer gravierenden Einschätzung: „Rechte Christen sind seit Jahren auf dem Vormarsch. Sie sind in den Volkskirchen und in evangelikalen Gruppierungen zu Hause, haben klare Feindbilder und meinen, damit das christliche Abendland zu schützen. Sie kämpfen gegen die angebliche Islamisierung, gegen Zuwanderung und Migration, gegen die Ehe für alle, Homosexualität, Gender Mainstreaming, Gleichberechtigung und Abtreibung, ein zeitgemäßes Familienbild und zu liberale Haltungen in den großen Kirchen.“

Gegen diese Strömungen und ihren Missbrauch der christlichen Werte möchte die Veranstaltungsreihe sensibilisieren. Start der Veranstaltungsreihe war ein virtueller Vortrag von Frau Bednarz, der im Dezember 2020 mit knapp 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus dem ganzen Bundesgebiet stattfand. Großzügig unterstützt wurde die Veranstaltung durch das Bistum Hildesheim, die Stiftung der Katholischen Region Hannover sowie die Stelle für Demokratiestärkung und gegen Rechtsextremismus der Stadt Hannover.

Die Veranstaltungsreihe war zunächst als Auseinandersetzung mit verschiedenen Initiativen in Hannover, die sich gegen Rechtspopulismus engagieren, angedacht. Durch die Corona-Pandemie nahm die Konzeption eine andere Wendung: zunächst fand ein Online-Vortrag mit Diskussion statt, dem noch weitere folgen sollen. Durch Best Practise Berichte und später auch durch die ursprünglich angedachten Besuche, soll die Veranstaltungsreihe abgerundet werden. Der nächste Schritt ist gerade in Planung und wird sich mit dem Schwerpunkt befassen, wie man aus dem christlichen Glauben eine demokratische Haltung nicht nur herleiten, sondern aktiv gestalten kann.