Deniz Kurku (MdL) ist neuer Niedersächsischer Landesbeauftragter für Migration und Teilhabe
Deniz Kurku (MdL) wurde am 08. November 2022 von der Niedersächsischen Landesregierung zum neuen Landesbeauftragten für Migration und Teilhabe ernannt. Damit ist er Nachfolger von Doris Schröder-Köpf, die das Amt neun Jahre ausgefüllt hat. Zudem nimmt er mit seiner Berufung auch die Interessen für Heimatvertriebene, Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler wahr.
Wir stellen Ihnen Herrn Kurku mit einem Kurzinterview vor:
Herr Kurku, welchen Bezug haben Sie zu ihrem neuen Arbeitsfeld Migration und Teilhabe?
Die Themen Migration und Teilhabe liegen mir in vielerlei Hinsicht am Herzen. Eine Komponente ist natürlich auch meine eigene Familiengeschichte, die durch die Entscheidung meines Großvaters geprägt wurde. Dieser kam im Jahr 1966 als sogenannter Gastarbeiter nach Deutschland und legte damals neben dem hanseatischen Familienteil den Grundstein für mein heutiges Leben in Niedersachsen. Deutschland hat allgemein sehr stark von der Arbeitsmigration profitiert und kann heute so prosperieren, weil damals tausende Menschen aus Ländern wie Griechenland, Italien und der Türkei ihre Heimat zurückließen, um in Deutschland mit viel Engagement zu arbeiten. Als Niedersächsischer Landesbeauftragter für Migration und Teilhabe ist es mir wichtig, dass wir unsere vielfältige Gesellschaft wertschätzen und die Herausforderungen der Zeit angehen. Ein konstruktives Miteinander und Füreinander halte ich in diesem Kontext für sehr wichtig, denn nur mit vereinten Kräften können wir den zahlreichen Herausforderungen unserer Zeit begegnen. Bei diesem fortwährenden Prozess möchte ich Fürsprecher und auch Ansprechpartner für migrantische Vereine, ehrenamtlich Aktive sowie Einzelpersonen mit Migrationsbezügen sein. Als Multiplikator möchte ich daran mitwirken, dass wir wichtige Themen im Bereich Migration und Teilhabe ebenso wie den Dialog weiterhin vorantreiben und somit die Gesellschaft der Vielen dauerhaft gestalten.
Welche konkreten Themen sind derzeit bei Ihnen auf der Agenda?
Generell ist derzeit einiges in Bewegung - gerade auch auf Bundesebene. Die Verabschiedung des Chancenaufenthaltsrechtes bringt zum Beispiel für viele Menschen mit sogenannten Duldungen eine echte Bleibeperspektive, was ich sehr begrüße. Zudem sind natürlich derzeit auch Fragen rund um die Fluchtbewegungen aktuell, wie jener aus der Ukraine. Hier sind wir vor Ort mit vielen Akteurinnen und Akteuren in Kontakt. Darüber hinaus bin ich natürlich auch dabei, die vielen Vereine und Engagierten im Bereich Migration und Teilhabe in Niedersachsen sowie der Heimatvertriebenen, Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler noch intensiver kennenzulernen und freue mich immer sehr über den Austausch im Rahmen von Gesprächen und Veranstaltungen.
Das Bündnis NIEDERSACHSEN PACKT AN engagiert sich im Bereich Teilhabe und Unterstützung Geflüchteter sowie Migrantinnen und Migranten. Werden Sie künftig mit dem Bündnis kooperieren?
Meine Vorgängerin Doris Schröder-Köpf hat das Engagement des Bündnisses NIEDERSACHSEN PACKT AN von Beginn an immer wieder begleitet und unterstützt. Auch ich sehe in diesem deutschlandweit einzigartigen Projekt weiterhin viel Potenzial in Bezug auf die Vernetzung und Aufarbeitung aktueller Herausforderungen im Bereich Migration und Teilhabe. Die Fachkonferenzen sind dabei wirklich ein großes Pfund und bringen verschiedenste Akteurinnen und Akteure zusammen, sowie pragmatische Lösungen hervor. Es ist ein großer Mehrwert, dass das Bündnis NIEDERSACHSEN PACKT AN seit dem Jahr 2015 so erfolgreich ist. Dabei stehe ich zukünftig immer als Ansprechpartner und Unterstützer zur Verfügung. Wie in der Vergangenheit wird es auch in Zukunft gemeinsame Projekte geben, wie beispielsweise die Verleihung des Niedersächsischen Integrationspreises.
Weitere Informationen zu Herrn Kurku und seiner Arbeit als Landesbeauftragter für Migration und Teilhabe finden Sie unter www.migrationsbeauftragter-niedersachsen.de.
Deniz Kurku, Landesbeauftragter für Migration und Teilhabe