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Afghanische Mütter bestehen die Führerscheinprüfung

Wie auch ein Führerschein eine ganz persönliche Erfolgsgeschichte sein kann



In der afghanischen Gesellschaft ist bis heute das Autofahren Männersache, dennoch wollen immer mehr afghanische Frauen den Führerschein machen. Nachdem die beiden afghanischen Mütter Amine und Saberah, die seit 2015 in einer niedersächsischen Kleinstadt leben, diverse Sprachkurse absolviert hatten, beschlossen sie im Frühjahr 2020, sich in einer Fahrschule anzumelden. Der theoretische Unterricht und später die Prüfung waren für beide eine große Herausforderung. „Die Bedeutung der Verkehrsschilder und die Verkehrsregeln zu lernen war ganz schön anstrengend“ erklären beide einmütig.
So nebenbei leiten Amine und Saberah -jede für sich- noch „ein kleines Familienunternehmen.“ Vier bzw. fünf Kinder müssen morgens versorgt und auf den Weg zur Schule oder zum Kindergarten gebracht werden. Während die Ehemänner arbeiten, besuchen die beiden Frauen den Deutschunterricht. Am Nachmittag, nachdem das Mittagessen vorbereitet und die Kinder bei den Hausaufgaben beaufsichtigt wurden, folgte dann noch der Fahrunterricht also die praktische Umsetzung des in der Theorie Gelernten.

Inzwischen haben beide Frauen ihre Fahrprüfung bestanden und sich ein Auto gekauft. Ihre Kinder freuen sich, dass sie jetzt bei schlechtem Wetter nicht mehr zu Fuß zur Schule und nach Hause gehen müssen.
Auch für Saberah selbst ist es eine Erleichterung, nicht mehr auf den Bus angewiesen zu sein, wenn sie zum Deutschunterricht nach Zeven fahren muss. Der sehnlichste Wunsch der Kinder ist, mit Mama und Papa mal ans Meer zu fahren.
Amines Kinder gehen in Zeven in verschiedene Schulen. Auch sie möchten nach Corona mit Mama und Papa irgendwo hinfahren wo es was Tolles zu erleben gibt.
Hoffentlich geht der Wunsch aller Kinder bald in Erfüllung.
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