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3 Fragen an...

...Editha Westmann, Niedersächsische Landesbeauftragte für Heimatvertriebene, Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler


Bildrechte: Focke Strangmann

Warum ist Integration wichtig und richtig?

Ein friedliches und gleichberechtigtes Zusammenleben verschiedener Kulturen und Religionen sichert eine zufriedene, stabile und leistungsfähige Gesellschaft. Es ist ausgesprochen wichtig, sich dort, wo man lebt, willkommen, geborgen und gebraucht zu fühlen. Um eine gelingende Integration zu erreichen, müssen beide Seiten, die aufnehmende Gesellschaft und die Neubürger*innen, aufeinander zugehen.


Wie gelingt Integration?

Für mich ist nach wie vor die Sprache ein wesentlicher Bestandteil der gelingenden Integration. Wer sich gut und sicher verständigen kann, hat im Alltag, im Schul- und Berufsleben erhebliche Vorteile. Integration wird gelingen, wenn die Gesetze, die Kultur und die Religion des aufnehmenden Landes respektiert und geachtet werden. Die aufnehmende Gesellschaft sollte sich der „fremden“ Kultur und Religion nicht verschließen. Durch Begegnungen und Gespräche wachsen Interesse und Verständnis an- und füreinander.


Kennen Sie eine Erfolgsgeschichte der Integration?

2004 lernte ich eine Mutter mit ihren drei Kindern, zwei Mädchen und ein schwerstbehinderter Junge, kennen, die aus Tschetschenien geflüchtet waren. Es ist der selbstlosen Hilfe und Unterstützung Einzelner zu verdanken, dass die kleine Familie hier bei uns eine neue und sichere Heimat gefunden hat. Die Geschichte der Familie würde ein Buch füllen und sicher die meisten Menschen sehr berühren. Doch dafür reicht der Platz hier nicht aus. Heute sind die Kinder erwachsen. Die Mädchen haben hervorragende Schulabschlüsse bekommen und sie haben im Studium und im Berufsleben bereits sehr viel erreicht. Es haben sich Freundschaften zu den damaligen Unterstützern entwickelt, die bis heute bestehen. Auch ich treffe die Familie von Zeit zu Zeit. Der Sohn, so alt wie mein jüngster Sohn, hat im Laufe der Jahre erhebliche gesundheitliche Fortschritte gemacht, die er im Herkunftsland sicher nicht erreicht hätte. Darüber freue ich mich besonders und ich bin froh und dankbar, dass wir dieser Familie ein neues Zuhause gegeben haben. Diese Familie steht für mich als bestes Beispiel für eine gelungene Integration.




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