Margarita Suslovic
Die studierte Biologin kommt 1994 als jüdische Kontingentgeflüchtete aus der Ukraine nach Niedersachsen. Als frühes Mitglied der liberalen jüdischen Gemeinde in Hannover unterstützt Margarita Suslovic als Sozialarbeiterin auch andere Geflüchtete mit ihrem Wissen und ihrer Tatkraft. Dabei leitet ihr großes Gerechtigkeitsempfinden ihr Wirken und Schaffen.
JÜDISCHE KONTINGENTFLÜCHTLINGE (1991–2004)
Im Jahr 1991 beschloss die deutsche Ministerpräsidentenkonferenz, jüdische Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland einreisen zu lassen. Die Förderung dieser Einwanderungen mittels unbefristeter Arbeits- und Aufenthaltserlaubnisse basierte auch auf der historischen Verantwortung aufgrund der deutschen Geschichte. Seit 1991 sind circa 220.000 Jüdinnen und Juden als sogenannte Kontingentflüchtlinge aus den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland eingewandert. In der UdSSR war es unerwünscht, Religion und Tradition zu leben. Durch den Neuanfang in der Fremde entdeckten viele die eigenen jüdischen Wurzeln. Diese Einwanderung hat das jüdische Leben in Deutschland eindeutig wiederbelebt.
Im Rahmen dieser Regelung kamen insgesamt ca. 18.500 Jüdinnen und Juden nach Niedersachsen. Dabei bevorzugten sie Wohnorte, an denen sich eine Synagoge befindet, z. B. Hameln, Bad Pyrmont, Hannover, Göttingen, Braunschweig.
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