Niedersachsen klar Logo

Verleihung des Niedersächsischen Integrationspreises 2023

Integration im ländlichen Raum und Stadtquartier Stephan Weil und Deniz Kurku ehren die Preisträgerinnen und Preisträger des Niedersächsischen Integrationspreises 2023


  Bildrechte: Nds. Staatskanzlei, Fotograf: Marcus Prell
Ministerpräsident Stephan Weil und der Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Deniz Kurku, werden am (heutigen) Dienstag, den 28. November 2023, gemeinsam mit der Jury den Niedersächsischen Integrationspreis 2023 verleihen. Der Preis steht unter dem Motto „Integration im ländlichen Raum und Stadtquartier“ und ist mit insgesamt 24.000 Euro (vier Mal je 6.000 Euro) dotiert; er wird in diesem Jahr zum vierzehnten Mal vergeben. Bereits zum achten Mal vergibt das Bündnis „Niedersachsen packt an“ seinen Sonderpreis – ebenfalls mit einem Preisgeld in Höhe von 6.000 Euro.

Die Preisverleihung erfolgt im Rahmen eines Festaktes mit rund 250 geladenen Gästen im Alten Rathaus in Hannover. Die Veranstaltung wird von Feridun Öztoprak moderiert.

Mit dem Niedersächsischen Integrationspreis 2023 werden unter dem Motto „Integration im ländlichen Raum und Stadtquartier“ Projekte hervorgehoben, die sich durch ehren- oder hauptamtliches Engagement auf vielfältige Weise mit neuen Ideen für gelebte Integration und ein gutes Zusammenleben in einer dörflichen Gemeinde oder einem Stadtviertel einsetzen.

Die rund 180 Bewerbungen zeigen, wie viele niedersächsische Vereine, Verbände, Initiativen, Institutionen, Stiftungen, Schulen und Kindergärten sich für Geflüchtete und Zugewanderte engagieren und dadurch einen wichtigen Beitrag zu einer gleichberechtigten interkulturellen Teilhabe am Gemeinwesen und einem guten nachbarschaftlichen Verhältnis beitragen.

Der niedersächsischen Landesregierung ist es ein wichtiges politisches Anliegen, die vielfältigen Potentiale der von der Jury ausgewählten Institutionen, Verbände, Vereine, Schulen etc. mit dem Niedersächsischen Integrationspreis auszuzeichnen. Diese stehen gleichzeitig stellvertretend für viele Akteurinnen und Akteure mit ähnlichen Projekten.

Ein wesentliches Ziel des Niedersächsischen Integrationspreises ist es, gute Projekte und Ansätze öffentlich zu machen und gleichzeitig dazu zu ermuntern, derartigen Beispielen zu folgen und neue Ideen zu entwickeln. Auf der Website des Niedersächsischen Integrationspreises www.niedersächsischer-integrationspreis.de sind Preisträgerinnen und Preisträger der letzten Jahre mit ihren Projekten in kurzen Videofilmen dargestellt. Zudem bietet die Website weitere Informationen zum Integrationspreis, wie zum Beispiel über die Jurymitglieder, Pressemitteilungen sowie die Ausschreibungsflyer.

Niedersächsischer Integrationspreis 2023


Die Jury
Neben Deniz Kurku gehörten in diesem Jahr zur Jury: Masha Kashyna, Klang- und Medienkünstlerin, Noura Labanieh, Migrationsberaterin bei der Diakonie Braunschweig, Klaudia Silbermann, Vorsitzende der Geschäftsführung Agentur für Arbeit Göttingen, Yared Dibaba, Moderator, Schauspieler, Entertainer, sowie Markus Kissling, Co-Geschäftsführer der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Soziale Brennpunkte Niedersachsen e.V.

Die Preisträgerinnen und Preisträger


Nestwerk e.V. für soziale und kulturelle Projekte, Hagen, mit dem Projekt „Flüchtlingsinitiative im Nestwerk e.V.“
Das Nestwerk bietet einen zentralen Treffpunkt für Menschen mit und ohne Fluchtgeschichte durch regelmäßige offene Angebote. Darunter ein Interkulturelles Frühstück und eine Gesundheitsberatung für Frauen, eine Hausaufgabenhilfe für Grundschülerinnen und Grundschüler sowie eine Eltern-Kind-Krabbelgruppe, d.h. eine Gruppe mit Kleinkindern ohne Krippenplatz. Neben den regelmäßigen Angeboten werden auch weitere Aktionen wie interkulturelle Wochen sowie Sommer- und Friedensfeste in der Flüchtlingsinitiative organisiert. Darüber hinaus gibt es aktuell fünf Sprachkurse, die vom Nestwerk organisiert werden. Für die Vermittlung von Praktika, Arbeit und Ausbildung werden Kontakte zu örtlichen Betrieben aufgebaut. Integration in Vereinen vor Ort, wie beispielsweise Sportvereine, Feuerwehrgruppen etc., wird gefördert und Vernetzungsangebote werden geschaffen. Ein Highlight des Nestwerkes ist außerdem eine Fahrradwerkstatt, in der Räder gesammelt, verkehrstauglich hergerichtet und weitergegeben werden.

Bürgergemeinschaft Roderbruch e.V. / Kulturtreff, Hannover, mit dem Projekt „Die Clownswohnung im Wohnprojekt für Flüchtlinge“

Die Clownswohnung existiert seit dem Jahr 2005 und ist seit dem Jahr 2017 direkt in einem Wohnprojekt für Flüchtlinge untergebracht und somit ein Teil der Flüchtlingsunterkunft und ein Raum der Begegnung. Clown Fidolo wird von einem Erzieher und Schauspieler gespielt, der in einer 3-Zimmer-Wohnung „wohnt“ und alle Kinder und deren Mütter aus dem Wohnprojekt und auch des Stadtteils einlädt. Ein- bis zweimal wöchentlich findet in der Clownswohnung ein offenes Spielangebot mit Clown Fidolo und seinem Partner Clown Fussel statt. Clownsspäße im Manegenraum, Kunststücke im Schwarzlichttheater oder eine Gesangseinlage im Kostüm auf der Bühne des Verkleidungsraum: Clown Fidolo ist mit Gastspielen und dem Theatermobil in ganz Deutschland unterwegs. Die Mütter der Kinder können in der Zwischenzeit beraten werden, sich unterhalten, kreativ werden oder sich über weitere Integrationsangebote wie Sprachkurse informieren.

Cluster Projekte e.V., Hildesheim, mit dem Projekt „Fitness im Viertel“

Das Projekt ist ein Fitnessstudio für Jugendliche zwischen 16 und 26 Jahren, in dem neben der körperlichen Gesundheit auch die Begleitung in schwierigen Lebenslagen im Mittelpunkt steht. Die Sportstätte ist eine Begegnungsstätte junger Menschen sowie Anlaufstelle für soziale und sportpädagogische Jugendarbeit. Die jungen Menschen können kostenfrei trainieren und erhalten bei Bedarf Unterstützung bei schulischen oder beruflichen Schwierigkeiten, Sucht- oder Schuldenproblemen oder auch persönlichen Problemen. Der freie Zugang zur sportlichen Betätigung wird durch regelmäßige Kursangebote ergänzt. Die Kursangebote zielen dabei auf das Trainieren mit dem eigenen Körpergewicht ganz ohne Geräte ab. Insbesondere junge Frauen sollen hier angesprochen und auf das Projekt aufmerksam gemacht werden. Innerhalb des ungezwungenen sportlichen Kontextes können die jungen Menschen sozialpädagogische Beratung und Hilfestellung in Anspruch nehmen oder in bereits bestehende Angebote der Jugendhilfe sowie weiterführende soziale Projekte vermittelt werden.

Integrationslotsen im Landkreis Cloppenburg e.V., Cloppenburg, mit dem Projekt „Café 4 You“
Das Café ist für Menschen mit Migrationshintergrund entstanden und bietet eine Orientierungshilfe und Unterstützung bei der schulischen, beruflichen und sozialen Integration von Migrantinnen und Migranten. Die regelmäßigen Treffen ermöglichen neuzugewanderten Menschen einen Austausch sowie die Möglichkeit der Vernetzung; diese finden an zwei Standorten des Vereins der Integrationslotsen in Cloppenburg und in Friesoythe statt. Die thematischen Schwerpunkte an den Standorten variieren je nach festgestellten Bedarfen der Migrantinnen und Migranten. Während in Cloppenburg der Schwerpunkt auf der Durchführung von verschiedenen Informationsveranstaltungen wie Schwangerschaftsberatung, Familienzusammenführung und Bildungsberatung gesetzt ist, liegt der Schwerpunkt in Friesoythe auf Betreuungsangeboten wie Koch- und Backveranstaltungen, Basteln und Spielen. Das Café 4 You dient neben dem gegenseitigen Austausch und der Information auch der gemeinsamen Planung, Organisation und Durchführung von verschiedenen Veranstaltungen unter Einbindung verschiedener Institutionen mit dem Ziel der kulturellen Verständigung und sozialen Teilhabe.
Sonderpreis des Bündnisses „Niedersachsen packt an“:

Ev.-luth. Kirchengemeinde Zum Guten Hirten Godshorn, Langenhagen, mit dem Projekt „Pädagogischer Mittagstisch Satt & Schlau“
Kinder im Alter zwischen 6 und 12 Jahren erhalten hier an fünf Tagen in der Schulwoche ein Mittagessen mit pädagogischer Betreuung und Hausaufgabenhilfe. Aktuell werden zwanzig Jungen und Mädchen im Grundschulalter aus der Grundschule Godshorn sowie deren Familien individuell betreut und gefördert. Für einen geringen Kostenbeitrag erhalten die Kinder ein warmes Mittagessen. Im Mittelpunkt steht das Essen mit gemeinsamer Gestaltung und der Wahrnehmung aller dazugehörenden Arbeiten. Nach dem Essen findet die Betreuung in Kleingruppen mit Hausaufgabenhilfe und Aufarbeitung der Schulinhalte statt. Neben den Ehrenamtlichen arbeiten mittlerweile auch regelmäßig Schülerinnen und Schüler der IGS Langenhagen beim Mittagstisch im Rahmen des Sozialen Lernens mit und helfen bei den Schulaufgaben. Für das digitale Lernen wurden für die Kinder Laptops angeschafft, auf denen mit Lern-Apps geübt werden kann. Nach dem Lernen findet noch das tägliche Freispiel statt. Der Pädagogische Mittagstisch soll die Kinder sowohl hinsichtlich der Persönlichkeitsfindung als auch bezüglich der Lernentwicklung fördern und ihnen ein ideales Umfeld zum Lernen und Spielen bieten.

  Bildrechte: NPA
zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln