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Projekt des Monats November: Netzwerk für traumatisierte Flüchtlinge in Niedersachsen e.V.


Der NTFN e.V. wurde Ende 2007 gegründet und setzt sich seitdem für Geflüchtete ein, die in ihrer Heimat traumatisierende Erfahrungen durch Folter, Verfolgung, Krieg oder Flucht erlitten haben und an diesen Folgen körperlich und/oder psychisch leiden.

Ein Zufluchtsort für Menschen ohne Heimat

Der NTFN e.V. betreibt Psychosoziale Zentren in Braunschweig, Göttingen, Hannover, Lüneburg, Oldenburg und Osnabrück. Dort werden neben offenen Sprechstunden auch einzel- und gruppentherapeutische Angebote für Erwachsene, Jugendliche und Kinder abgehalten. Für gewöhnlich finden diese Gespräche mit Hilfe von Dolmetschenden statt, aber auch mit muttersprachlichen Psycholog*innen aus verschiedenen Herkunftsländern. Außerdem finden sich Schulungen und Fortbildungen im Angebot. Eine der wichtigsten Leitlinien ihrer Arbeit ist frei nach Erich Fried – „Raum geben, das Unglück auszusprechen, Raum geben, das Unglück auszuatmen - das Leiden gemeinsam aushalten“.

Leave no one Behind

Ein Leitmotiv des NTFN e.V. und ein Ziel, das auch in 2022 mit der Arbeit in den Zentren verfolgt wurde. Denn das vergangene Jahr war geprägt von zahlreichen Konflikten, sei es der Krieg gegen die Ukraine, die humanitäre Katastrophe in Afghanistan, die Proteste im Iran oder viele weitere, der hiesigen Aufmerksamkeit entgangene Katastrophen. Dies alles hat zu einem Anstieg an Geflüchteten in Niedersachsen geführt. Insbesondere aus der Ukraine kam es zu einer kurzfristigen, unerwartet hohen Aufnahme von Menschen. Oberstes Ziel war und ist es diesen traumatisierten Menschen zu helfen – eine bedarfsgerechte Versorgung ebenso zu gewährleisten wie eine Vermittlung in die Regelversorgung, alles unter Berücksichtigung der besonderen Situation – damit eben niemand zurückbleibt!

Die Erfahrungen des letzten Jahres zeigen erneut, wie wichtig es ist, Strukturen und nicht nur Projekte vorzuhalten, um schnell, flexibel und fachgerecht auf akute Bedarfe der betroffenen Personen reagieren zu können. Die Arbeit der Psychosozialen Zentren ist untrennbarer Bestandteil einer Gesundheitsversorgung für alle!

Zahlen & Fakten

2007 Gründung des ehrenamtlichen Netzwerk für traumatisierte Flüchtlinge in Niedersachsen e.V.
2014 Aufbau des ersten Psychosozialen Zentrums
6 Psychosoziale Zentren mittlerweile
ca. 10.000 Betreute Personen seit Gründung
11 Häufigste Herkunftsländer in 2022 (Afghanistan, Syrien, Iran, Ukraine, Irak, Albanien, Ruanda, Kolumbien, Türkei, Georgien, Venezuela)

Weitere spannende Projekte und Näheres zum Projekt gibt es in unserem Projektatlas.
  Bildrechte: NPA
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