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Projekt des Monats Februar: Versorgungslücke

Integration ohne „Versorgungslücke“

Eine eigene Wohnung mieten, sich bei Behördengängen zurechtfinden, Bewerbungen für Arbeits- und Ausbildungsstellen schreiben, Schul- und Kitaplätze finden – all das und mehr müssen Geflüchtete meistern, wenn sie einen Aufenthaltstitel in Deutschland erhalten.

Doch die hohen Mietpreise sowie Vorurteile und Sprachbarrieren erschweren es, insbesondere jungen Familien, im neuen Lebensumfeld anzukommen. Man spricht daher von einer Versorgungslücke im Bereich der Integration. Und genau an dieser Stelle setzt der Landkreis Gifhorn/ Stabstelle Integration an!


Ein Zuhause für anerkannte Geflüchtete

Im Dezember 2019 wurde das Projekt „Versorgungslücke“ ins Leben gerufen. Es wird zu 100% vom Landkreis Gifhorn/ Stabstelle Integration gefördert und durch die Diakonische Gesellschaft Wohnen und Beraten im Verbund mit der Dachstiftung Diakonie umgesetzt. Die Diakonie bringt dabei ihre langjährigen Erfahrungen in der Wohnungslosen- und Eingliederungshilfe ein.

Das Konzept: Sozialarbeiter:innen unterstützen anerkannte Geflüchtete bei sämtlichen Fragen des Alltags. Von der Begleitung bei der Wohnungssuche und -anmietung über die Hilfe bei der Beantragung von Leistungen bis zur Sicherung der eigenen finanziellen Grundversorgung – die Geflüchteten sind nicht allein. Auch nach dem Umzug in die eigenen vier Wände kümmern sich die Ansprechpartner:innen für weitere 6 Monate zuverlässig um die Belange der Geflüchteten.


Hilfe zur Selbsthilfe

Christin Bloch und Tim Wiegend arbeiten für das Projekt. An fünf Tagen der Woche sind die zwei Sozialarbeiter:innen unterwegs und absolvieren einen Terminmarathon. Ob in ihrem Büro, zweimal die Woche in den Gemeinschaftsunterkünften Ehra-Lessien und Clausmoorhof oder bei Wohnungs- und Hausbesichtigungen im Landkreis Gifhorn – sie sind dort, wo sie gebraucht werden. Denn es gibt viel zu tun!

Aktuell betreuen sie insgesamt 225 Personen aus etwa 10 verschiedenen Herkunftsländern. Viele von ihnen sind afghanische Ortskräfte und Resettlement-Geflüchtete aus Syrien. Die Kommunikation findet hauptsächlich auf Deutsch, Englisch und Französisch statt. Wenn es notwendig ist, begleitet sie ein Dolmetscher, der Dari/ Farsi oder Arabisch spricht.

„Der Anspruch an unsere Arbeit und an uns selbst ist, den Menschen, Hilfe zur Selbsthilfe zu ermöglichen“, sagen sie. Und man merkt, dass es ihnen ein Herzensanliegen ist.


Zahlen und Fakten


1. Dezember 2019 Beginn des Projektes

5 Jahre, 1 Monat Aktuell bewilligte Laufzeit

100 % Gefördert durch den Landkreis Gifhorn/ Stabstelle Integration

350.000 € Budget für die ersten drei Jahre

2 Angestellte Sozialarbeiter:innen

500 Menschen mit Aufenthaltstiteln, die seit Beginn des Projektes im gesamten Landkreis Gifhorn betreut wurden; darunter sind Einzelpersonen, Paare und Familien

225 Menschen mit Aufenthaltstiteln, die aktuell betreut werden.

10 Herkunftsländer (Syrien, Afghanistan, Somalia, Irak, Türkei, Sudan, Ruanda, Liberia, Côte dÌvoire, Guinea


Weitere spannende Projekte und Näheres zum Projekt gibt es in unserem Projektatlas.

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