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Museum Friedland eröffnet die Sonderausstellung „I FEEL“


„I feel her“ – Diese drei Worte waren der Impuls für ein außergewöhnliches Kunstprojekt des Museums Friedland. Im Winter 2016 malte die Sudanesin Khadija Rachid als Teilnehmerin eines Let’s-Paint-Workshops, der Teil des Bildungsangebotes des Museums Friedland für die Bewohnerinnen des Grenzdurchgangslagers Friedland ist, ein Frauenportrait in Schwarz-Weiß. Dieses Bild zog wenige Monate später Miriam Gerhardt vom International Civil Service Study Camp in seinen Bann. Sie konnte die Gedanken spüren, die Khadija Rachid beim Malen bewegt hatten. Dieses Gefühl der Verbundenheit „I feel her“ inspirierte sie dazu, ein komplementäres, farbiges Frauenportrait zu zeichnen.

In der Folge entstanden elf weitere sehr emotionale Gemälde. Jedes für sich bildet einen Dialog in der Sprache der Kunst. Die eine Hälfte des Bildes wurde jeweils von Künstlerinnen gemalt, die ihre Heimat verlassen mussten und über das Grenzdurchgangslager Friedland nach Deutschland gekommen sind. Die zweite Hälfte füllten deutsche Künstlerinnen – mal gegensätzlich, mal komplettierend.

Die Worte „I feel“ ziehen sich unausgesprochen durch alle Werke. Sie stehen für Emotionen, für Verlust und Angst, aber auch für Hoffnung. Jedes Bild zelebriert den Geist der Neugier und visualisiert Offenheit, Achtsamkeit, Empathie und das Gefühl von Gemeinschaft und persönlicher Geschichte. So werden die Bilder zu einem einzigartigen Beispiel für die künstlerische Verarbeitung von Flucht und Vertreibung.

Die elf Gemälde sind ab dem 20. Juni 2020, dem diesjährigen Weltflüchtlingstag, in einer gemeinsamen Sonderausstellung von Museum Friedland und NIEDERSACHSEN PACKT AN in der historischen Nissenhütte auf dem Gelände des Grenzdurchgangslagers Friedland zu sehen. Aufgrund der aktuellen coronabedingten Einschränkungen ist die Ausstellung zunächst nur online auf www.museum-friedland.de zugänglich. Der virtuelle Rundgang schließt auch exklusive Videos ein, in denen die Künstlerinnen Fragen zu ihren Werken beantworten.


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